Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
so verspannt bist. Du arbeitest zu hart und verlangst dir viel zu viel ab. Du machst dir viel zu viel Sorgen um andere und lässt zu, dass sie dein Pflichtgefühl ausnutzen!“
Mariella drehte sich um und sah ihn an. „Das musst gerade du mir vorwerfen!“
Einen Moment lang blickten sie sich schweigend an. Mariella stellte fast ein wenig erstaunt fest, dass sie immer neue Seiten an Xavier entdeckte, die sie veranlassten, ihn inzwischen mit ganz anderen Augen zu sehen. Und Xavier gestand sich ein, dass er sich, was Mariella betraf, gründlich geirrt und sie höchst unfair behandelt hatte. Ihre Schwester dagegen war genau so, wie er es erwartet hatte … ganz der Typ Frau, auf den sein leichtlebiger Cousin flog. So gesehen, passten die beiden sehr gut zueinander, oder wenn man es zynisch ausdrücken wollte: Tanya und Khalid hatten sich in ihrer Selbstsüchtigkeit und Oberflächlichkeit gegenseitig verdient.
Ganz anders Mariella … er war noch nie einer Frau begegnet, die ihre Pflichten so ernst nahm und ihre Lieben derart bedingungslos beschützte. Wenn sie sich einmal für einen Mann entschied, würde sie sich ihm mit Leib und Seele hingeben. Ihre Liebe würde tief und leidenschaftlich und auf immer und ewig sein.
„Deine Schwester hätte sich längst bei dir melden sollen. Sie muss doch wissen, wie sehr du Fleur vermisst“, sagte er unvermittelt.
Sofort erwachte ihr Beschützerinstinkt. „Tanya ist Fleurs Mutter“, verteidigte sie ihre Schwester. „Sie schuldet mir … keine Berichte. Dieser Urlaub wird den dreien die Gelegenheit geben, sich als Familie zu finden. Tanya und Khalid sind immerhin Fleurs Eltern, und …“
„Ich vermisse die Kleine auch“, unterbrach Xavier sie mit einem überraschenden Eingeständnis. „Und meiner Meinung nach hätte man sie besser hier, in der geborgenen Obhut ihr vertrauter Menschen, gelassen, anstatt sie in irgendein Jetset-Seebad zu schleifen, wo sie vermutlich irgendwelchen Hotelangestellten überantwortet wird, während sich ihre Eltern amüsieren.“
„Du bist unfair“, protestierte Mariella und hielt still, als Xavier wieder anfing, ihren verspannten Nacken zu massieren.
„Nein, ich bin nur ehrlich“, widersprach er. „Und wenn Khalid zurückkehrt, werde ich ihm sehr deutlich machen, dass Fleur die Geborgenheit eines festen Zuhauses braucht!“
Xavier würde vermutlich ein guter Vater sein, überlegte Mariella und rief sich sofort zur Ordnung, weil dieser Gedanke alle möglichen verbotenen Fantasien nach sich zog. Immerhin hatte Xavier genauso wenig wie sie die Absicht, überhaupt zu heiraten!
Sie schloss die Augen. Allmählich spürte sie, wie sich unter Xaviers behutsamer Massage ihre Anspannung löste. Es war himmlisch, sich ganz diesem Gefühl hinzugeben. Aber je länger Xavier sie massierte, desto mehr wandelten sich ihre Empfindungen. Mariella spürte, wie es heiß in ihr aufwallte, und als Xavier die Hände über ihren Rücken gleiten ließ, erschauerte sie heftig. Sofort hielt er inne.
„Mariella …“
Es klang heiser, fast flehentlich. Sein Atem streichelte warm ihre Haut, was ihr erneut einen Schauer über den Rücken jagte. Bildete sie es sich ein, oder verriet die Art, wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, leidenschaftliches Verlangen?
Mariella wagte nicht, etwas zu sagen oder sich umzudrehen. Doch im nächsten Moment drehte Xavier sie zu sich herum und küsste sie so heiß und begehrlich, dass all ihr Widerstand fast auf der Stelle dahinschmolz. Seine Hände, die eben noch ihren Nacken massiert hatten, waren in den Ausschnitt ihrer Baumwollrobe geglitten und streichelten sie nun auf erregende Weise. Ein unbändiges Verlangen durchflutete sie. Gefangen in einem Rausch der Lust, erwiderte sie Xaviers Küsse, presste ihre geöffneten Lippen in den Ausschnitt seines Gewandes, um seinen Duft einzuatmen, und ließ dann ihren erotischen Fantasien freien Lauf. Verführerisch ließ sie ihre Lippen über seinen Hals gleiten und biss dann sacht zu. Sein leises Aufstöhnen erfüllte sie mit Triumph, und dann drängte sie sich ihm willig entgegen, als er ihre Robe auseinanderschob und ihre Brüste umfasste.
Xavier beugte sich herab und umschloss eine der harten Spitzen mit dem Mund. Lustvoll stöhnend, krallte Mariella die Finger in sein dichtes schwarzes Haar und presste ihn an sich. Sie bebte vor Verlangen, und es kam ihr völlig natürlich, gut und richtig vor, dass sie Xavier derart begehrte.
Er richtete sich auf und suchte erneut ihre
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