Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
… wir sollten die Vorhänge zuziehen“, hauchte sie atemlos.
Sie ging zum Fenster hinüber und riss an dem verbli chenen Chintz. Er stellte sich hinter sie und strich mit den Händen über ihre Hüften. „Mmm. Es freut mich, dass du einen Rock trägst.“
„Weil mein Scheich keine Jeans mag“, antwortete sie und schloss die Augen, als er seine Finger unter ihren Rock schob und über ihre intimste Stelle streichelte.
„Du bist bereit“, flüsterte er überrascht.
„Ich bin schon seit Stunden bereit“, gab sie zu, während sie sich wand, um ihm dabei zu helfen, ihren Slip auszu ziehen.
„Ich auch“, flüsterte er heiser.
Sie schafften es nur bis zu dem großen altmodischen Sofa, wo Hashim rasch aus seiner Hose schlüpfte und sie dann auf seinen Schoß zog.
„Oh!“, stöhnte sie, während er sich so aufreizend in ihr bewegte, dass sie glaubte zu vergehen. Noch ehe sie be griff, was geschah, spürte sie, wie sie unaufhaltsam dem Gipfel der Lust entgegenstrebte.
Und auch Hashim fühlte es – gleichzeitig mit ihr. Sien nas Muskeln zogen sich um ihn herum zusammen, und er folgte in vollkommener Harmonie. In diesen letzten Se kunden vor dem gemeinsamen Höhepunkt, der alles an dere unwichtig werden ließ, trafen sich ihre Blicke und verschmolzen miteinander.
„Sienna!“, keuchte er, und ihr Name schien aus seiner tiefsten Seele zu kommen.
„Hashim!“, hauchte sie, während sie ihre Fingernä gel fest in die seidig glatte Haut seiner Schultern bohrte. Wenn ich dir nur sagen könnte, wie sehr ich dich liebe.
Für ein paar endlos lange Minuten verharrten sie so – Sienna immer noch auf seinem Schoß. Zärtlich schaute sie auf ihn hinunter und streichelte seine Wange.
„Was denkst du?“, fragte er sanft.
Dass das, was niemals hätte passieren dürfen, doch ge schehen war. Sie hatte sich unwiderruflich in ihn verliebt. Es war zu spät, um den Prozess aufzuhalten und sich selbst zu schützen. Und es war genau zu einer Zeit geschehen, in der sie befürchtete, dass es zu Ende ging.
„Du solltest eine Frau niemals fragen, was sie denkt, wenn du gerade mit ihr geschlafen hast.“
Nicht wenn sie gerade drauf und dran ist, dir etwas zu sagen, was du gar nicht hören willst. Jetzt, nachdem die Hitze der Leidenschaft verraucht war, wurde ihr plötzlich kalt.
„Du solltest jetzt besser das Feuer entfachen“, sagte sie leichthin und kletterte von seinem Schoß.
Während er sich an dem Kamin zu schaffen machte, flüchtete sie in die Küche, kochte eine frische Gemüse suppe und servierte sie mit herzhaftem, dunklem Brot und Käse, der direkt vom benachbarten Bauernhof kam. Dazu tranken sie duftenden Tee und betrachteten das Feuer im Kamin.
„Gefällt dir das?“, fragte sie.
„Es ist perfekt“, antwortete er, doch plötzlich wurde ihm das Herz schwer.
Sie schauten das Video von Siennas Lieblingsfilm – ein altes Musical –, und schon bald heulte sie wie ein Schloss hund.
„Du weinst!“, sagte er vorwurfsvoll.
„Nein, das tue ich nicht – es ist nur ein schwülstiger al ter Film“, wehrte sie ab.
„Komm her“, sagte er.
Und obwohl es ihr das Herz brach, sank sie in seine Arme.
Sie verbrachten ihre Zeit mit einfachen Dingen. Warm ein gepackt machten sie früh morgens einen Spaziergang an der frischen, eiskalten Luft. Einmal gingen sie zum Lunch sogar in den örtlichen Pub, und wenn sich auch manch einer der Gäste fragte, wem wohl die schwarz glänzende Limousine gehören mochte, so machte sich doch niemand die Mühe nachzufragen.
Die reale Welt schien so weit weg, und Sienna wünsch te sich fieberhaft, dass es so bleiben könnte. Wenn er kein Scheich wäre, könnten sie immer so leben. Er hatte recht – sie hatte ihre Freiheit immer als selbstverständlich erach tet, und niemals hatte sie sie mehr zu schätzen gelernt als an diesem Wochenende.
Und für Hashim bot es einen Einblick in ein Leben, das er niemals wirklich kennenlernen würde. Seit seinen Tagen mit den Falken in den Wäldern von Qudamah hatte er sich nicht mehr so frei gefühlt.
„Ah, Sienna“, murmelte er an ihrem letzten Morgen, als sie Pfannkuchen zum Frühstück aßen. „Ich wünschte, das Leben könnte immer so einfach sein.“
Sie lächelte nur, denn sie wusste ganz genau, dass es keinen Sinn machen würde, etwas zu sagen wie: Es könn te immer so sein. Weil es eben nicht sein konnte.
Sie schraubte das Glas Sirup zu. „Möchtest du Radio hören?“
Hashim runzelte die Stirn. „Wozu?“
„Nun ja,
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