JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
zudem wollte sie, Carrie, sich nach der Enttäuschung mit Howard nicht noch einmal auf eine riskante Beziehung einlassen.
Howard lehnte lässig an der Kühlerhaube von Alex’ Auto, als sein Chef und Carrie aus dem Wald kamen. Sofort nahm Howard Haltung an, eine Geste, die Carrie ärgerte. Auch sein finsterer Gesichtsausdruck gefiel ihr nicht.
„Was ist denn los mit dir?“, fragte sie. Dass Alex sie hören könnte, war nicht zu befürchten, denn er war vollauf mit Enrique und dem dicken Amerikaner beschäftigt.
„Ihr habt euch ja ziemlich viel Zeit gelassen“, zischte Howard. „Hat Drayton etwa versucht, mit dir anzubändeln?“
Carrie schloss kurz die Augen. „Nein, das hat er nicht“, erwiderte sie. „Wir haben über den neuen Golfplatz gesprochen.“
Howard antwortete nicht. Als Alex ihm ein Zeichen machte, lief er eilfertig los. Carrie konnte ihn dann förmlich hören. Ja, Sir, nein, Sir, selbstverständlich, Sir …
Sie biss sich auf die Lippe. So etwas war nicht nett. Howard tat sein Bestes.
Beim Mittagessen in der Pizzeria der Marina del Oro erfuhr Carrie, dass Alexander Drayton Howards Leistungen auch zu schätzen wusste.
„Howard ist drauf und dran, den Verkaufsschlager des Jahres zu landen“, erklärte Alex Carrie und nickte Howard zu. „Er steht kurz vor einem Vertragsabschluss mit einem japanischen Automobilhersteller. Die Firma war an zwanzig Einheiten zu Investitionszwecken interessiert. Howard hat sie dazu überredet, vierzig zu nehmen.“
„Und als Gegenleistung für die Japaner legst du einen Golfplatz an“, meinte Carrie. „Mir kommt das nicht besonders kosteneffektiv vor.“
Beide Männer blickten sie überrascht an.
„Du hast teilweise recht, Carrie“, sagte Alex schließlich ruhig. In dem Blick, mit dem er sie betrachtete, lag etwas, was vorher nicht da gewesen war. „Die Gewinne der vierzig Einheiten decken die Kosten des Golfplatzes natürlich nicht, aber für den Anfang sind diese Gewinne trotzdem beachtlich. Nun liegt es an Howard und seinem Team. Sie haben mit Japan einen sehr lukrativen Markt aufgetan, und da die Japaner ganz besessen von Golf sind, werden wir ihnen einen Golfplatz bauen. Die langfristigen Aussichten sind ungeheuer.“
Während Alex und Howard weiter über die berauschenden Aussichten redeten, schwieg Carrie. Nebenbei erfuhr sie, dass gegen Monatsende eine Gruppe Japaner erwartet wurde. Anschließend würde Alex nach Genf fliegen. Zum ersten Mal wünschte sie, sie könnte nach Hause zurückkehren.
Nachdem sie ihre Pizza nur zur Hälfte geschafft hatte, schob Carrie ihren Teller zurück und verabschiedete sich von den beiden Männern, deren Gespräche sich nun um andere geschäftliche Dinge drehten. Sie ging in ihr Büro, holte die Autoschlüssel, die Alex ihr gegeben hatte, und suchte sich den dazu passenden Wagen auf dem Parkplatz.
Ohne Schwierigkeiten fand sie den Supermarkt im Nachbarort und verbrachte eine vergnügliche halbe Stunde damit, sich mit spanischen Lebensmitteln vertraut zu machen. Schon auf dem Weg nach Hause, freute sie sich auf eine heiße Tasse Tee.
„O nein!“, stöhnte Carrie, als kurz darauf Funken aus dem Schalter des elektrischen Wasserkessels stoben. Gleichzeitig wurde es stockfinster in der Küche.
Carrie blieb eine Weile stehen, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und tastete sich dann zu den Lichtschaltern in den anderen Zimmern. Nichts. Offenbar betraf der Kurzschluss die ganze Wohnung. Oder war der Strom überhaupt ausgefallen?
Die Frage konnte nur der einzige andere Bewohner des Hauses beantworten. Carrie hatte Alex seit dem Mittagessen in der Pizzeria nicht mehr gesehen. Er hatte kurz nach sechs im Büro angerufen und Carrie mitgeteilt, dass er erst später am Abend zurückkommen würde. Ob er inzwischen wieder da war?
Nach kurzem Zögern stieg sie die Treppe in den ersten Stock hoch. Als sie sich der Tür näherte, hörte Carrie Musik. Zaghaft klopfte sie.
Ein paar Sekunden später öffnete Alex. Auf die Reaktion ihrer Sinne auf seinen Anblick war sie nicht vorbereitet. Sein durchtrainierter Körper füllte den Türrahmen beinahe aus. Das dunkle Haar war zerzaust, als sei Alex mit den Fingern hindurchgefahren, unter dem weit aufgeknöpften Hemd war seine muskulöse Brust zu sehen. Er roch nach einem herben Rasierwasser, das gut zu seinem dunklen Typ passte. Die Musik im Hintergrund zählte zu Carries Lieblingsstücken – das Intermezzo aus „Cavalleria Rusticana“.
„Das Licht ist
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