JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
ins Bett gehen.“
Selbst jetzt, da er die Worte so kompromisslos aussprach, liebte sie ihn. Und sie sehnte sich nach dieser Nacht mit ihm. Die Wartezeit, von der er an jenem Abend auf der Terrasse gesprochen hatte, war beinahe zu Ende. Vorhin auf dem Markt hatte sie ihre Beweggründe noch nicht erkannt, doch jetzt ließ es sich nicht mehr leugnen.
„Bist du wirklich dazu bereit, Carrie?“, fragte Alex rau, als sie noch immer schwieg.
Sie nickte und senkte den Kopf, sodass ihr das Haar wie ein Vorhang vors Gesicht fiel.
„Dann schau mich an und sag es mir offen.“
Carrie hob den Kopf wieder und strich das Haar mit einer unsicheren Bewegung zurück. „Es ist unvermeidlich, nicht wahr?“, flüsterte sie. „Ebenso unvermeidlich wie damals, als wir im Durchgang in Marina del Oro aufeinandergetroffen sind.“
„Ich will etwas anderes hören!“, brach es aus Alex heraus. Seine Miene war zornig.
„Schon gut, schon gut!“, rief Carrie. „Ich will mit dir ins Bett gehen. Ich will, dass wir miteinander schlafen. Ja! Ja! Ja! Ich begehre dich. Jetzt weißt du es.“
Doch es gab etwas, das er nicht wusste und nie erfahren würde. Sie liebte ihn. Es war eine schmerzliche Liebe, die nach dieser Nacht noch heftiger werden und vielleicht nie enden würde. Seine Gefühle für sie waren dagegen nur oberflächlicher Natur und würden nicht anhalten, wenn sein Verlangen erst einmal gestillt war.
„Entschuldige mich“, sagte sie tonlos. „Ich möchte mich eine Weile hinlegen.“ Sie sah ihm in die Augen. Was sie dort las, ließ ihr Herz stocken. Alex stand kurz davor, ein lange verfolgtes Ziel zu erreichen. Doch er zeigte keinen Triumph. Im Gegenteil. In Alex’ Blick lag Wachsamkeit, beinahe Argwohn. Carrie wusste, dass sie nicht dafür verantwortlich war. Das Leben hatte Alex gelehrt, der Liebe zu misstrauen. Ob Fiona, seine frühere Verlobte, gewusst hatte, was sie ihm antat, als sie ihn wegen seines Vaters verließ?
8. KAPITEL
Carrie wäre lieber allein gewesen, während sie das Essen zubereitete, doch Alex hatte darauf bestanden, ihr zu helfen. Seine Nähe machte sie schrecklich nervös, und deutlich spürte sie, wie angespannt auch er war.
Ihre Siesta hatte nicht viel geholfen. Eine kühle Dusche hatte ebenfalls nicht die gewünschte Entspannung gebracht. Und obwohl Carrie tadellos frisiert und geschminkt war, konnte sie das Gefühl, innerlich und äußerlich ein Wrack zu sein, nicht abschütteln. Ihr Vorhaben war so weit von einer Romanze entfernt, dass es Carrie fast schon obszön vorkam. Wenn das Mahl, das sie zubereitete, vorüber war …
Ein Messer glitt ihr aus der Hand und fiel scheppernd auf den Steinboden. Carrie zuckte erschrocken zusammen.
„Carrie“, sagte Alex ungeduldig, „setz dich in den Patio. Ich bringe dir ein Glas Wein.“
„Das trinke ich hier“, antwortete sie. „Ich habe noch viel zu tun.“
„Du hast den Salat drei Mal gewaschen, viel zu viele Tomaten geschnitten und die Langusten mindestens zehn Mal gewendet, nachdem sie bereits geschmort waren. Außerdem war das Huhn ja wohl schon gar, als du es gekauft hast.“
Carrie wurde rot. Hatte sie den Salat etwa ertränkt? Offenbar, denn er lag schlaff in der Schüssel. Die Langusten … schauderhaft!
Kein Wunder, dachte sie. Wie soll ich irgendetwas zu Stande bringen, wenn meine Nerven zum Zerreißen gespannt sind?
„Komm, gehen wir beide raus“, sagte Alex nun.
Während sie die Gläser holte, öffnete er die Weinflasche. Zusammen gingen die beiden dann auf den Patio.
Alex zündete das Windlicht auf dem Tisch an und füllte die Gläser.
Es war eine schwüle Nacht, und Carrie hatte den Fehler begangen, ihr smaragdgrünes Seidenkleid anzuziehen. Schon nach kurzer Zeit klebte es ihr am Körper und trug zu ihrem allgemeinen Unbehagen bei.
„Das Kleid steht dir gut“, sagte Alex.
Offenbar wusste er genau, was in ihr vorging. Es war beinahe unheimlich, wie er sich in sie einfühlen konnte. Bestimmt hatte er auch gehört, wie sie am Nachmittag ruhelos in ihrem Zimmer auf und ab gewandert war wie eine zum Tode Verurteilte, die irgendwann in der Nacht erschossen werden sollte, statt mit dem Mann zu schlafen, den sie liebte.
Daran starb man nicht.
„Warum machst du denn ein so finsteres Gesicht?“, fragte Alex. „Stimmt was nicht mit dem Kleid?“
Sie räusperte sich. „Es ist nichts. Ich musste nur gerade an etwas denken.“
„Verrätst du mir, woran?“
Alle ihre Gedanken konnte er also doch nicht
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