JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
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„Lieber nicht. Sag mir, wann du essen möchtest.“ Sie trank von ihrem Wein und spürte, wie ihre innere Anspannung sich allmählich löste. War es vielleicht das, was sie brauchte? Ein Glas Wein oder zwei, um sich Mut zu machen? War wirklich Mut nötig, um mit diesem Mann ins Bett zu gehen?
„Ich habe eigentlich gar keinen Appetit mehr“, sagte Alex.
Auch sie reizte der Gedanke an die vorbereiteten Speisen nicht im Geringsten.
„Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben, alles …“ Sie verstummte und senkte den Blick.
„Das weiß ich, und ich bin dir sehr dankbar dafür, aber … Carrie, das war wirklich nicht nötig.“
„Doch“, widersprach sie. „Du bist ein so großzügiger Chef und …“ Weiter kam sie nicht, denn Alex sprang jäh auf.
„Hast du es deshalb getan? Weil du dich für die Großzügigkeit deines Chefs erkenntlich zeigen wolltest? Himmel noch mal, Carrie! Hast du denn überhaupt nicht daran gedacht, dass ich nicht nur Alexander Drayton, der Finanzmagnat, bin, sondern auch der Mensch Alexander Drayton, der Gefühle und Bedürfnisse hat?“ Frustriert fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Ich will nicht, dass du aus Dankbarkeit mit mir ins Bett gehst. Du sollst es tun, weil du es möchtest – nicht aus irgendeinem anderen Grund.“
Carrie schüttelte den Kopf. „Offenbar bringst du was durcheinander. Ich hatte nicht vor, aus Dankbarkeit mit dir zu schlafen, ich wollte dir wegen deiner Großzügigkeit lediglich etwas zu essen machen.“
„Das ist absurd!“, rief Alex aufgebracht. „Es ging die ganze Zeit um Sex, nicht ums Essen. Aber jetzt hast du Angst bekommen, nicht wahr? Du fragst dich, wie du dich aus der Affäre ziehen kannst.“
„Das ist nicht wahr!“, erwiderte sie zornig. „Warum stellst du dich eigentlich so an? Selbst wenn ich nur aus Dankbarkeit mit dir schlafen würde, solltest du überglücklich sein. Du hast mich doch ohnehin nur hergebracht, um mich in dein Bett zu kriegen, oder etwa nicht?“
„Nein, verdammt noch mal!“
„Weshalb denn dann?“, fragte sie herausfordernd.
Er betrachtete sie mit einem Blick, der ihr nicht verriet, was Alex dachte.
„Das wirst du niemals erfahren“, sagte er kalt, stand auf und ging. Wenig später hörte sie die Haustür zuschlagen.
Carrie saß wie benommen an dem Tisch auf dem grünumrankten Patio. Ihr Weinglas blieb unberührt. Wenige Schlucke hatten schon genügt, ihre Gedanken zu verwirren. Sie verstand nicht, was in Alex vorging. Erst hatte er unbedingt mit ihr schlafen wollen, und dann zeigte er ihr plötzlich die kalte Schulter.
Eigentlich sollte ich darüber froh sein, sagte Carrie sich. Eine Liebesnacht mit ihm hätte ich später garantiert bitter bereut. Vielleicht wäre meine Sehnsucht nach ihm kurzfristig gestillt worden, aber auf lange Sicht würde ich erst recht leiden. Er liebt mich nicht und wird mich nie lieben. Das war eine unverrückbare Tatsache.
Langsam stand sie auf, ging in die Küche und räumte dort auf. Danach schenkte Carrie sich ein Glas Orangensaft ein, nahm es mit nach oben und setzte sich vor ihrem Zimmer auf die Galerie. Die „Dama de Noche“ verströmte bereits ihren betörenden Duft. Aus den anderen Häusern der Anlage drangen Alltagsgeräusche – irgendwo lief ein Fernseher, Kinder stritten, und jemand übte auf einer Gitarre. Überraschenderweise zerrten die sich ständig wiederholenden Akkorde nicht an Carries überreizten Nerven.
„Es tut mir leid, Carrie.“
Sie zuckte zusammen und wandte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Alex stand auf der Schwelle der Tür, die von seinem Schlafzimmer auf die Galerie führte.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, sagte Carrie. Ihr schlug das Herz bis zum Hals, doch ihre Stimme klang ganz normal.
„Es war ein Fehler, dich hierher zu bringen“, meinte Alex. „Es war nicht richtig, was ich mit dir vorhatte.“ Er sah Carrie nicht an, sondern starrte ins Leere.
„Du hattest also wirklich vor, mich …“ Sie verstummte, brachte es nicht fertig, die Worte auszusprechen.
„Dich zu verführen, dich in mein Bett zu locken, mit dir zu schlafen? Ja. Ganz gleich, wie man es ausdrückt, es läuft immer auf dasselbe hinaus.“
Carry versuchte, seinen eigenartigen Tonfall zu deuten. Wünschte Alex, sie wäre Fiona oder sogar Adela? Irgendeine andere als Carrie Sutherland, seine naive Sekretärin?
„Und du hättest es zugelassen“, fuhr er fort. „Aus vielen verschiedenen Gründen, nur
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