JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
vorstellen. Tom schon. Aber Nicholas.“
Sasha und Tom hatten sich getrennt, da Tom sich vorgenommen hatte, der Chefredakteur der News zu werden. Mit diesem ehrgeizigen Ziel war er von der Arbeit als Reporter zur Redaktion übergewechselt.
Sasha hatte gewusst, dass sie, selbst wenn sie gewollt hätte, niemals den Posten des Cheffotografen hätte übernehmen können. Diese Position war nicht nur bei den News noch immer Männern vorbehalten.
Tom hatte gewollt, dass Sasha ihn heiratete und Teilzeit arbeitete. Sie hatte ihn sehr geliebt, war jedoch entschlossen gewesen, erst einmal ihr berufliches Fortkommen zu sichern, bevor sie sich festlegte. Nach einem heftigen Streit hatten sie ihre Beziehung beendet. Er war bei der Zeitung geblieben, und sie war zu einer anderen gegangen, bevor sie sich selbstständig gemacht hatte. Tom hatte eine andere Frau gefunden und geheiratet. Sasha hatte mehrere Freunde gehabt, aber sich nie wieder ernsthaft verliebt.
„Seltsam, mit Nicholas zu sprechen hat mich glatt in die alte Zeit bei den News zurückversetzt“, sagte sie. „Es kommt mir vor, als wäre es ewig her, dir nicht auch? Ohne es zu merken, sind wir bald dreißig.“
„Ich glaube, wir werden’s überleben“, erwiderte Rosie. Sie überlegte, ob Sasha wohl das Gleiche dachte wie sie: dass sie trotz ihres Erfolges und trotz ihres bequemen Lebens nicht aufrichtig behaupten konnte, dass sie vollkommen glücklich war. Sie glaubte nicht, dass es Sasha besser ging.
7. KAPITEL
„Sie sind eine großartige Frau, Rosie, wissen Sie das? Es hat mir viel Spaß gemacht. Wir müssen das bald einmal wiederholen. Bis dann also, passen Sie auf sich auf.“
Winkend verschwand der amerikanische Sciencefiction-Autor in seinem Hotel, und Rosie stieg wieder in das Taxi, das sie beide von Heathrow hierhergebracht hatte, und ließ sich nach Fulham fahren.
Drei Wochen waren seit ihrem Besuch in Spanien vergangen. Sie hatte gehofft, die Gedanken daran vertreiben zu können. Doch obwohl sie mit anderen Projekten sehr beschäftigt gewesen war, war sie noch immer unruhig.
Der Tag war sehr anstrengend gewesen, deshalb hatte sie die Einladung des Schriftstellers abgelehnt, mit ihm und seiner Frau etwas zu trinken. Seine Frau hatte die ganze Woche in sämtlichen bekannten Londoner Geschäften eingekauft, während Rosie mit dem Autor unterwegs war, um für sein neuestes Buch Reklame zu machen. Es war seit dreiundzwanzig Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times und schien sich in England ebenso gut durchzusetzen.
Allerdings war der Tag heute nicht reibungslos verlaufen. Der Schriftsteller hatte morgens noch einen Kater von einer Party am Vorabend gehabt. Er war so spät aufgestanden, dass sie beinahe ihr Flugzeug nach Manchester verpasst hätten.
Von Manchester waren sie nach mehreren Radio- und Presseinterviews nach Liverpool gefahren worden. Der Fahrer hatte eine schwere Erkältung und hatte die ganze Fahrt über geniest und gehustet. Nach den Interviews in Liverpool waren sie zum Flugplatz zurückgefahren, wo sie die Bar geschlossen vorfanden. Das Schlimmste war, dass auch noch ihr Abflug sich verzögerte.
Glücklicherweise hatte die Erfahrung Rosie gelehrt, nie ohne eine Reiseflasche unterwegs zu sein, weniger für ihren eigenen Bedarf als vielmehr für die Berühmtheiten in ihrer Obhut. Am Ende eines Tages mit einem Dutzend oder mehr Interviews sehnten sie sich oft nach einer Aufmunterung.
Aspirin, Heftpflaster, Halstabletten, Haarspray, Sicherheitsnadeln, ein Paar Strumpfhosen für alle Größen und vieles mehr gehörten zum Inventar der großen Reisetasche, die Rosie auf diesen Touren bei sich trug.
Im Allgemeinen machten ihr diese Kurzreisen nichts aus. Einige PR-Berater fuhren nicht mehr mit, sobald sie die Agentur leiteten oder eine höhere Position einnahmen. Sie delegierten dann alle Touren, außer denen für besonders berühmte Persönlichkeiten, an ihre Assistenten.
Doch Rosie hatte das Herumreisen immer gemocht und die gesamte Organisation so weit perfektioniert, dass ein Maximum an Werbung mit einem Minimum an nervlichem Stress erreicht werden konnte. Das war einer der Gründe, aus denen ihre Agentur erfolgreicher war als die meisten anderen.
Doch obwohl sie auch heute alles getan hatte, um die Unannehmlichkeiten wegen der Verspätung ihres Abfluges zu verringern, hatte sich der amerikanische Schriftsteller nicht damit zufriedengegeben, die Ausgabe der Time zu lesen, die Rosie für ihn bereithielt.
Stattdessen gab
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