JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Charme sein … dass sie keine Forderungen stellt. Wie dem auch sei, sei gewarnt. Sich mit Nicholas einzulassen könnte in Tränen enden.“
„Ich werd’s mir merken“, sagte Sasha. „Jetzt werde ich erst mal eine schnelle Dusche nehmen. Darauf habe ich mich schon den ganzen Weg über gefreut.“
Als Rosie hinunterging, wurde ihr klar, dass ihre Warnung an Sasha ziemlich heuchlerisch war. Immerhin hatte sie selbst nicht wie sonst nur Jeans und Sweatshirt angezogen, und sie hatte ihr Make-up erneuert, was sie sonst abends zu Hause nicht tat. Nicholas las Zeitung, als Rosie eintrat.
„Ihr beiden habt es euch hier sehr gemütlich gemacht … und was für eine nette Frau Clare ist.“
„Ja, wir haben wirklich Glück, dass wir sie haben.“
„Als sie erwähnte, dass sie eine Tochter hat, hatte ich angenommen, dass sie Witwe sei oder geschieden, aber sie scheint weder das eine noch das andere zu sein. Wer immer sie auch im Stich gelassen hat, muss ein übler Kerl sein.“
„Vielleicht auch nur jung und hilflos. Möglicherweise wusste er gar nicht, dass Clare schwanger war. Sie spricht nie darüber.“
„Aber es scheint sehr traurig für sie zu sein, allein durchs Leben zu gehen.“
„Ich glaube, Clare ist recht zufrieden. Die Ehe ist nicht immer so toll, wie von ihr behauptet wird.“
„Nein, aber wenn sie funktioniert, kann es eine schöne Art zu leben sein. Du hast doch nicht vor, für immer mit deiner Karriere verheiratet zu bleiben, oder?“
„Da ich nun schon einmal so weit gekommen bin, habe ich nicht vor, sie aufzugeben … und das würde es bedeuten, wenn ich heirate. Sasha und ich haben uns unser Leben eingerichtet, in dem hat ein Mann nur als Liebhaber Platz.“
„Und um Vater eurer Kinder zu werden … oder haben Kinder in deinen Plänen auch keinen Platz?“
Sie hatten darin Platz. Da sie selbst in einer großen Familie aufgewachsen war, hatten immer drei oder vier Kinder zu ihren Vorstellungen vom Leben gehört. Aber das würde sie ihm nicht sagen. „Haben sie in deinem Platz?“
„Ja“, sagte er zu ihrer Überraschung. „Als ich das Kloster kaufte, dachte ich nicht daran, dass es ideal für eine große Familie wäre. Aber heute hätte ich große Lust, es mit meinen Sprösslingen zu füllen. Als Einzelkind habe ich immer Menschen wie dich beneidet, die Geschwister zum Spielen hatten.“
„Du überraschst mich. Ich hätte nie gedacht, dass du jemals Familienvater sein wolltest.“
„Ich bin ebenso erstaunt, dass du eine erklärte Karrierefrau bist.“
„Diesen Ausdruck mag ich nicht. Er erweckt den Eindruck, dass die Frauen, für die er verwendet wird, seltsam und unnatürlich seien. Niemand findet es seltsam für einen Mann, wenn er seinen Job ernst nimmt und ihm seine ganze Aufmerksamkeit widmet. Warum ist es das für eine Frau?“
„Du hast natürlich recht, aber gerade eben fandst du es seltsam von mir, fünf oder sechs Kinder haben zu wollen. Warum sollte es für euer Geschlecht als normal erachtet werden, Kinder zu wollen, und für Männer nicht?“
In dem Moment kam Sasha herunter. Normalerweise trug sie abends einen Jogginganzug, wenn sie nicht mehr ausging. Heute hatte sie einen flammendroten Pulli mit aufgestickten Perlen und einen kurzen schwarzen Lederrock an.
„Hast du ihm noch gar nichts zu trinken angeboten, Rosie? Er muss schon verdursten. Was möchtest du, Nicholas?“
Für Rosie war es ein merkwürdiger Abend. Oberflächlich war sie entspannt und gesellig, doch unterschwellig angespannt. Sie sah zu, wie sich die beiden anderen Frauen rückhaltlos begeistert von Nicholas zeigten. Und tatsächlich fühlte man sich ausgesprochen wohl in seiner Gesellschaft, er drängte sich niemals in den Mittelpunkt, egal, wie interessiert sie an ihm waren. Rosie schien es, als ob Sasha trotz ihrer Warnung sich äußerste Mühe gab, ihn für sich einzunehmen.
Nachdem sie gegessen hatten und Clare sich taktvoll zurückgezogen hatte, sagte Sasha: „Wenn du morgen nichts Besseres vorhast, hättest du Lust mit mir zu kommen? Ich habe einen Auftrag in Reading zu erledigen – dauert nicht mehr als eine Stunde –, ich kenne in der Gegend ein Pub, wo man gut essen kann. Ich könnte dich rechtzeitig zu deinem Flug in Heathrow absetzen.“
„Das klingt prima. Warum kommst du nicht auch mit, Rosie?“
„Zu viel zu tun, fürchte ich.“ Hatte er sie wirklich dabeihaben wollen, oder sagte er das nur aus Höflichkeit?
„Schade, etwas frische Luft hätte dir gutgetan. Warst
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