JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Agentur auf harter Arbeit und Zuverlässigkeit aufgebaut wurde. Und wenn Sie das nächste Mal den Auftrag, den ich Ihnen gebe, nicht zwei Mal gründlich überprüfen, fürchte ich, dass ich Sie bitten muss zu gehen. Und nun nehmen Sie die Liste, und verbessern Sie sie bitte.“
Am Ende ihres Arbeitstages blieb Rosie etwas länger, weil sie anschließend auf eine Party des Royal Automobile Clubs gehen wollte, um einen Katalog, der von der Buchhändlervereinigung unterstützt wurde, vorzustellen.
Zwei ihrer jüngeren Assistentinnen waren bereits gegangen, als die älteste ihrer Angestellten hereinkam und sagte: „Ich traf Judy heute Nachmittag in Tränen aufgelöst auf der Toilette. Sie haben ihr mit Kündigung gedroht, nehme ich an.“
Rosie nickte. „Wenn wir alles, was sie tut, nachprüfen müssen, können wir es gleich selbst machen. Wenn ich als Juniorreporterin nach drei Monaten noch Flüchtigkeitsfehler gemacht habe, gab es ein Riesendonnerwetter vom Redakteur.“
Rosie bemerkte, noch während sie es aussprach, dass es klang, als würden alte Leute von der guten alten Zeit sprechen, als alles noch besser war als heute.
„Fange ich an wie ein Drachen zu klingen?“, fragte sie.
Ihre Kollegin schüttelte den Kopf. „Man muss die Jungen ein bisschen antreiben. Wir müssen Judy vielleicht früher oder später sowieso entlassen. Wenn ein strenges Wort von Ihnen genügt, um sie in der Toilette in Tränen ausbrechen zu lassen, wie will sie dann je mit einem schwierigen Schriftsteller die Tour Birmingham–Wolverhampton überstehen.“
Rosie musste unvermittelt lachen, weil sie das an eine ihrer ersten Werbefahrten erinnerte.
Sie war mit einer Schriftstellerin, die ebenso unerfahren war wie sie selbst, mit dem Zug in die Midlands gefahren. Die Autorin hatte sich eher für eine große Fernseh-Talkshow angezogen als für ein paar Frage-und-Antwort-Sendungen bei regionalen Radiosendern. Dazwischen gab es noch einige Presseinterviews, von denen eines im belebten Empfangsbüro einer Zeitung und das andere in einem überfüllten Pub stattgefunden hatte.
Der Zeitplan ließ ihnen nicht einmal Zeit fürs Mittagessen, sodass sie sich mit ein paar Käsebrötchen am Bahnhof zufriedengeben mussten. Die Schriftstellerin, deren Füße vom vielen Herumlaufen auf hochhackigen Schuhen weh taten, ließ sich müde auf einen Stuhl fallen, der über und über mit Ketchup bekleckert war.
Heutzutage sandte Rosie jedem ihrer Kunden ihren Prospekt „Zwanzig Tipps für reibungslose Werbetouren“ zu, den sie selbst erstellt hatte.
Beruhigt, dass sie nicht zu streng mit Judy umgegangen war, arbeitete Rosie, bis es Zeit war, auf die Party zu gehen. Sie tauschte ihren Pulli gegen eine Seidenbluse und ihre bequemen schwarzen Slipper gegen ein Paar Pumps aus und brach auf.
Es war schon spät, als sie nach Hause kam, doch in der Küche brannte noch Licht, und es roch lecker nach Essen. Rosie ging zu Clare hinunter.
„Hallo, Rosie.“ Clare war dabei, die Küche zu wischen. „Sasha ist in der Dunkelkammer und entwickelt den Film, den sie heute aufgenommen hat. Hast du gegessen?“
„Ja, danke. Was hast du Schönes gekocht?“
„Früchtebrot … verschiedene Gemüseeintöpfe … einiges für den Gefrierschrank. Schau doch, was heute Morgen für mich ankam. Sind sie nicht hübsch?“ Sie zeigte auf einen Riesenstrauß gelber Narzissen, der in einer großen Glasvase im kühleren Teil der Küche stand.
„Sie sind von Nicholas. Oben ist noch ein riesiger Strauß für dich und Sasha. War es nicht aufmerksam von ihm, der Köchin ebenso zu danken wie den Gastgeberinnen?“
„Sehr sogar.“
„Und sogar mit Karte … sieh mal.“ Rosie erkannte Nicholas’ Schrift: „Alice B. Tokios sagte, dass viele erstklassige Köchinnen müde Augen und ein fades Lächeln hätten. Aber offensichtlich gibt es bemerkenswerte Ausnahmen. Vielen Dank für ein wunderbares Essen und dafür, dass Sie mich in Ihrer Küche willkommen hießen. N. W.“
„Einige der berühmten Leute, die du und Sasha auf eure Partys eingeladen habt, haben mich unendlich enttäuscht“, sagte Clare. „Aber Nicholas nicht. Ich könnte ihm den ganzen Abend zuhören. Ich nehme an, dass er inzwischen wieder in Spanien ist.“
„Wahrscheinlich. Ich gehe ins Bett. Gute Nacht, Clare.“
Auf dem Weg in ihr Zimmer hielt Rosie an, um den Duft der Narzissen einzuatmen, die schon den Frühling erahnen ließen. Ein paar Worte standen auf der Karte, die an der Vase lehnte: „Vielen
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