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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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sein.«
    Es verging keine Sekunde, da hatte
Blake ihn schon gepackt und gegen die Wand gedrängt. »Marabelle war meine
Verlobte«, stieß er hervor, »Ich habe mir selbst geschworen, dass ich
sie beschützen würde, und in meinen Augen war dieser Schwur bindender als
irgendetwas, das vor einem Pfarrer und einer Kirche voller Leute bezeugt wurde.«
    »Marabelle ist nicht hier, Caroline
dagegen schon.«
    Blake ließ ihn unvermittelt los. »Gott
steh uns bei!«
    »Wir müssen sie auf Seacrest Manor
bleiben lassen, bis sie Prewitts Vormundschaft entkommen ist«, sagte James und
rieb sich die Schulter, da, wo Blake ihn gepackt hatte. »Das ist das Mindeste,
was wir tun können, nachdem du sie entführt und an den Bettpfosten gefesselt
hast. Ts, ts, an den Bettpfosten gefesselt, eh? Das hätte ich wirklich gerne
gesehen!«
    Blake warf ihm einen wuterfüllten
Blick zu, der sogar einen Tiger hätte zu Boden werfen können.
    »Und außerdem«, fuhr James davon
unbekümmert fort, »könnte sie sich als ausgesprochen nützlich erweisen.«
    »Ich will keine Frau benutzen. Das
letzte Mal, als wir das im Namen des Kriegsministeriums getan haben, musste sie
das am Ende mit dem Leben bezahlen.«
    »Um Himmels willen, Ravenscroft, was
kann ihr hier auf Seacrest Manor schon zustoßen? Keiner weiß, dass sie sich
hier aufhält, und schließlich ist es ja nicht so, als wollten wir sie mit
Aufträgen in der Gegend herumschicken. Es wird ihr gut gehen. Und hier ist es
bestimmt sicherer, als wenn wir sie sich selbst überlassen.«
    »Noch besser ginge es ihr, wenn wir
sie zu einer meiner Verwandten schicken würden«, erwiderte Blake mürrisch.
    »Und wie gedenkst du das zu
erklären? Man wird sich unwillkürlich fragen, wie du zu Oliver Prewitts Mündel
kommst, und dann wird alles ans Licht kommen. Und wir können jede Hoffnung auf
Geheimhaltung begraben.«
    James hatte Recht, das musste Blake,
wenn auch widerwillig, einräumen. Er durfte seine Verbindung zu Caroline
Trent nicht bekannt werden lassen. Wollte er sie vor Prewitt beschützen, dann
musste er das hier auf Seacrest Manor tun. Entweder das oder sie hinauswerfen.
Es schauderte ihn, wenn er daran dachte, was ihr alles zustoßen könnte, allein
auf den Straßen von Portsmouth, wohin sie ja unterwegs gewesen war, als er sie
entführt hatte. Portsmouth war eine raue Hafenstadt voller Seeleute – ganz
bestimmt nicht der sicherste Aufenthaltsort für eine junge Frau.
    »Ich glaube, du siehst es selbst ein«,
bemerkte James.
    Blake nickte knapp.
    »Sehr schön. Können wir dann
frühstücken gehen? Ich muss zugeben, dass mir das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn ich an Mrs. Mickles Omelettes denke. Beim Essen können wir dann mit
unserem reizenden Hausgast gemeinsam überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen.«
    Blake stieg vor James die Treppe
hinab, aber als sie unten ankamen, war weit und breit nichts von Caroline zu
sehen.
    »Denkst du, sie hat verschlafen?«
erkundigte sich James. »Ich kann mir vorstellen, dass sie ziemlich erschöpft
ist von den Belastungen der vergangenen Tage.«
    »Da gab es keine Belastungen.«
    »Für dich vielleicht nicht. Das arme
Mädchen dagegen ist entführt worden.«
    »Das arme Mädchen, wie du sie so
verharmlosend zu bezeichnen beliebst, hat mich
tagelang an der Nase herumgeführt. Wenn hier irgendjemand Mitleid verdient«,
entgegnete Blake fest, »dann bin ich das.«
    Während sie noch über Carolines
Abwesenheit sprachen, betrat Mrs. Mickle, ein Tablett mit einer Schüssel Rührei
tragend, geschäftig das Frühstückszimmer. Sie lächelte und sagte: »Ach, da sind
Sie ja, Mr. Ravenscroft. Ich habe Ihren neuen Hausgast bereits kennen gelernt.«
    »Sie war schon hier?«
    »Was für ein hübsches Mädchen. Und
so zuvorkommend.«
    »Caroline?«
    »Es ist so schön, ein junges Ding
mit einem derart freundlichen Wesen zu treffen. Und so wohlerzogen.«
    Blake hob eine Augenbraue. »Miss Trent
ist von Wölfen großgezogen worden.«
    Vor Schreck ließ Mrs. Mickle das
Tablett fallen. »Was?«
    Blake schloss die Augen – er würde
sich den Anblick des gelben Rühreis auf seinen frisch polierten Stiefeln nicht
zumuten. »Was ich damit eigentlich sagen wollte, Mrs. Mickle, war, dass sie
genauso gut von einem Rudel Wölfe aufgezogen worden sein könnte, wenn man die
Vormünder betrachtet, denen man sie ausgeliefert hat.«
    Die Haushälterin hatte sich
inzwischen hingekniet und war dabei, die Eier mit einem Lappen aufzuwischen. »Oh,
das arme Herzchen«,

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