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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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Musik genannt werden konnte, ohne die großen Komponisten ernsthaft zu
beleidigen, aber Caroline fühlte sich trotz allem besser, ein paar Töne
produziert zu haben.
    Alles, was sie jetzt noch brauchte,
um den Tag in Wahrheit aufzuhellen, war, ein wenig Licht in den Raum zu
lassen. Das Musikzimmer war an diesem Morgen ganz offensichtlich noch nicht
benutzt worden, denn die Vorhänge waren immer noch zugezogen. Oder vielleicht
benutzte niemand den Raum regelmäßig, so dass sie immer zugezogen blieben, um
den Flügel vor dem Sonnenlicht zu schützen. Da sie nie ein Musikinstrument
besessen hatte, war sich Caroline nicht ganz sicher, ob zu viel Sonnenlicht
schaden konnte.
    Was auch immer der Fall war, sie
entschied, dass ein wenig Morgensonne nicht so schlimm sein konnte, weshalb
sie zum Fenster schritt und die schweren Damastvorhänge zurückzog. Sobald sie
das getan hatte, wurde sie mit einer wunderschönen Aussicht belohnt.
    Rosen. Hunderte von Rosen.
    »Mir war gar nicht klar, dass ich
mich direkt unter meinem kleinen Zimmer befinde«, murmelte sie, während sie
das Fenster öffnete und ihren Kopf herausstreckte, um nach oben zu spähen. Das
hier mussten die Rosenbüsche sein, die sie von ihrem Fenster aus sehen konnte.
    Eine eingehendere Musterung
erbrachte den Beweis, dass sie Recht gehabt hatte. Die Rosen waren furchtbar
vernachlässigt und verwuchert, genau wie sie sich erinnerte. Dann bemerkte
sie etwas Weißes in den Zweigen, gerade außerhalb ihrer Reichweite, das
verdächtig nach ihrem kleinen Papiervogel aussah. Sie lehnte sich weiter
hinaus, um es genauer betrachten zu können. Hmmm. Vermutlich konnte sie es von
draußen besser erreichen.
    Ein paar Minuten später hielt
Caroline ihren Papiervogel in der Hand und besah sich die Rosenbüsche von der
anderen Seite. »Ihr müsst dringend zurückgeschnitten werden«, verkündete sie
schließlich. Jemand hatte ihr einmal gesagt, dass Blumen besser gediehen, wenn
man mit ihnen sprach, und sie hatte sich diesen Ratschlag zu Herzen genommen.
Es war nicht schwierig, mit Blumen zu reden, wenn man Vormünder wie ihre besaß.
Bei einem Vergleich schnitten die Blumen sogar recht erfreulich ab.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften,
legte den Kopf schief und musterte ihre Umgebung. Mr. Ravenscroft schien ihr
nicht zu der Sorte Menschen zu gehören, die jemanden vor die Tür setzten, der
ihnen den Garten in Ordnung brachte. Und der Himmel wusste, dieser Garten
bedurfte wirklich einer ordnenden Hand. Von den Rosenbüschen einmal abgesehen, gab es dort noch Geißblatt, das zurückgestutzt werden musste, Hecken, die
geschnitten werden mussten, und der hübsche Strauch mit den lila Blüten, dessen
Namen sie nicht kannte, würde, da war sie sich sicher, an einem sonnigeren
Standort viel besser gedeihen.
    Eindeutig brauchte dieser Garten
sie.
    Nachdem ihre Entscheidung gefallen
war, ging Caroline zurück ins Haus und stellte sich der Haushälterin vor, die
interessanterweise nicht das geringste bisschen überrascht über ihre
Anwesenheit wirkte. Mrs. Mickle nahm ihre Pläne für den Garten mit Begeisterung
auf und half ihr, ein Paar Gartenhandschuhe, Harke, Schaufel und eine große
Schere mit langen Griffen aufzutreiben.
    Caroline stürzte sich voller Elan auf die Rosenbüsche und schnitt hier etwas ab, stutzte dort
ein wenig, wobei sie die ganze Zeit mit sich selbst – und den Blumen – sprach.
    »So, jetzt bist du an der Reihe. Du
wirst sehen, es geht dir gleich viel besser ohne« – schnipp – »diesen
Zweig hier. Und ich bin sicher, dir täte es gut, hier« schnapp »ein
bisschen ausgedünnt zu werden.«
    Nach einer Weile jedoch wurde ihr
die Schere in der Hand schwer, und Caroline beschloss, sie neben sich ins Gras
zu legen. Während sie die lila blühende Pflanze betrachtete, die sie an einen
sonnigeren Platz umpflanzen wollte, kam ihr in den Sinn, erst ein neues Loch
für die Pflanze zu graben, bevor sie sie an ihren neuen Standort brachte.
Deshalb sah sie sich sorgfältig in dem Garten um; dann entschied sie sich für
eine schön gelegene Stelle, die man von den Fenstern des Hauses aus sehen
konnte.
    Doch dann fielen ihr noch mehr
hübsche Büsche auf. Sie waren voller rosa und weißer Blüten, sahen aber so aus,
als sollten sie üppiger blühen. Der Garten könnte ein wunderschöner
Farbenreigen sein, wenn jemand ihn nur richtig pflegen würde. »Die da sollten
auch mehr Sonne abbekommen«, sagte sie halblaut. Darum hob sie mehr
Pflanzlöcher aus. Und dann

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