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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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Ja, dachte Blake, sie gehört ganz bestimmt zu den
Zapplern. Vorsichtig legte er ihr seine andere Hand auf den Oberarm und hielt
sie fest, entschlossen, sie daran zu hindern, unruhig hin und her zu rutschen.
Es kümmerte ihn nicht, ob sie von seinem Griff blaue Flecke bekam; man konnte
nicht wissen, was Prewitt sich einfallen lassen würde, wenn er sein
eigensinniges Mündel entdeckte, wie es sich hinter einem Sofa im Empfangssalon
versteckte. Schließlich hatte Caroline, als sie weggelaufen war, ihr Vermögen
unwiederbringlich seinem Zugriff entzogen.
    Prewitt gähnte und stand auf, und
einen Augenblick lang beschleunigte sich Blakes Herzschlag hoffnungsfroh. Aber der verflixte Kerl ging nur zu dem
Beistelltischchen und goss sich einen weiteren Brandy ein.
    Blake schaute zu Caroline. Hatte sie
nicht einmal behauptet, Prewitt spräche niemals alkoholischen Getränken im
Übermaß zu? Sie zuckte die Schultern, ganz offensichtlich ebenso ratlos wie er,
was ihr Vormund da trieb.
    Prewitt ließ sich laut schnaufend
auf das Sofa zurücksinken, dann stieß er aus: »Gottverfluchtes Gör!«
    Caroline riss die Augen weit auf.
    Blake deutete auf sie und formte mit
den Lippen: »Sie?«
    Sie hob die Schultern und blinzelte
erstaunt.
    Blake schloss für einen Moment die
Augen und versuchte herauszufinden, wen Prewitt damit gemeint haben konnte. Es
konnte Caroline sein; es konnte aber auch genauso gut Carlotta De Leon sein.
    »Wo steckt sie nur?« hörte er
Prewitt fragen, gefolgt von einem hörbaren Schlucken, was nur heißen konnte,
dass er von seinem Brandy trank.
    Caroline deutete auf sich, und Blake
spürte, wie ihr Mund unter seiner Hand das Wort: »Ich?« formte. Er antwortete
jedoch nicht. Er war in Gedanken zu sehr mit Prewitt beschäftigt. Wenn der
verräterische Bastard sie beide jetzt hier entdeckte, wäre ihre ganze Arbeit
umsonst und ihr Auftrag ruiniert. Nun, vielleicht nicht ganz. Blake war sich
sicher, dass er und James Prewitt noch diese Nacht festnehmen konnten, wenn
sich die Notwendigkeit ergab, aber das könnte bedeuten, dass seine
Mitverschwörer ungeschoren davonkämen. Besser wäre es, geduldig die nächsten
drei Wochen abzuwarten. Dann könnte dieser Spionagering ein für alle Mal
beseitigt werden.
    Dann endlich, als Blake schon
spürte, wie seine Füße unter ihm einzuschlafen begannen, stellte Prewitt sein
Glas klirrend auf dem Tischchen ab und verließ das Zimmer. Blake zählte bis
zehn, bevor er seine Hand von Carolines Mund nahm und erleichtert aufseufzte.
    Sie seufzte auch, aber nur kurz,
dann erkundigte sie sich: »Glauben Sie, er hat von mir gesprochen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, entgegnete
Blake aufrichtig. »Es würde mich aber nicht überraschen, wenn es so wäre.«
    »Denken Sie, dass er James entdeckt
hat?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn ja,
hätten wir bestimmt etwas, einen Aufruhr in irgendeiner Form gehört. Was aber nicht heißt, dass wir jetzt schon in
Sicherheit sind. Himmel, gerade jetzt könnte Prewitt gemächlich den Flur
hinunterschlendern und dann sein Arbeitszimmer betreten.«
    »Was sollen
wir jetzt tun?«
    »Wir warten.«
    »Worauf?«
    Er wandte abrupt den Kopf und sah
sie an. »Sie stellen eine Menge Fragen.«
    »Das ist die einzige Möglichkeit,
etwas Nützliches zu erfahren.«
    »Wir warten«, erklärte Blake mit
einem ungeduldigen Luftholen, »bis wir von Riverdale ein Zeichen erhalten.«
    »Was ist
aber, wenn er auf ein Zeichen von uns wartet?«
    »Das tut er
nicht.«
    »Wie können
Sie da nur so sicher sein?«
    »Riverdale und ich haben sieben
Jahre lang zusammengearbeitet. Ich kenne seine Vorgehensweise.«
    »Ich vermag wirklich nicht zu
erkennen, wie Sie dieses besondere Szenario haben voraussehen können und sich
darauf einstellen konnten.«
    Er bedachte sie mit einem derart
verärgerten Blick, dass sie beschloss, lieber den Mund zu halten. Aber nicht
ohne zuvor die Augen zu verdrehen.
    Blake schenkte ihr mehrere Minuten
lang keine Beachtung, was nicht leicht war. Das bloße Geräusch ihres Atmens
erregte ihn. Seine Reaktion war vollkommen unpassend unter den gegebenen
Umständen, und noch dazu eine, die er nie zuvor gehabt hatte, auch nicht bei
Marabelle. Unglücklicherweise schien es nichts zu geben, das er dagegen tun
konnte, was seine Laune noch weiter verschlechterte.
    Dann bewegte sie sich, und ihr Arm
stieß aus Versehen gegen seine Hüfte, und .. .
    Blake verbot sich, diesen Gedanken
weiterzuspinnen. Entschlossen nahm er ihre Hand und stand auf. »Lassen

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