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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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durchsucht hatte.
    Nach ungefähr einer Minute bekam
Caroline Mitleid mit ihm und sagte: »Vielleicht sollten Sie sich auf die
unterste Schublade links konzentrieren.«
    Er sah interessiert zu ihr auf.
    Sie zuckte die Schultern und legte
gleichzeitig dabei den Kopf schief. »Wegen der hat sich Oliver immer am unvernünftigsten aufgeführt. Einmal hat er Farnsworth fast den Kopf abgerissen, nur
weil der es gewagt hatte, das Schloss zu polieren.«
    »Hätten Sie ihm das nicht sagen
können, bevor er all die anderen Schubladen durchgesehen hatte?« erkundigte
sich Blake verärgert.
    »Ich habe es doch versucht«,
erwiderte sie. »Und Sie haben mir daraufhin angedroht, mich umzubringen.«
    James beachtete ihr Gezänk nicht
weiter und öffnete geschickt das Schloss unten links. Die Schublade glitt auf
und gab den Blick frei auf mehrere Aktendeckel, die jeweils mit einem Datum
versehen waren.
    »Was ist das?« fragte Blake.
    James ließ einen leisen Pfiff hören.
»Prewitts Fahrkarte zum Galgen.«
    Blake und Caroline drängten sich um
ihn, um selbst zu sehen. Es gab vielleicht drei Dutzend Aktendeckel, jeder mit
einem Datum beschriftet. James hatte einen davon auf den Schreibtisch gelegt
und ging den Inhalt aufmerksam durch.
    »Was steht da?« erkundigte sich
Caroline.
    »Es ist eine Aufstellung von
Prewitts gesetzeswidrigen Aktivitäten«, antwortete Blake. »Verflucht dumm von
ihm, alles aufzuschreiben.«
    »Oliver Prewitt ist ein grässlich
ordentlicher, penibler Mensch«, sagte sie. »Wann immer er eine Art Plan fasst,
schreibt er ihn auf und hält sich dann peinlich genau daran.«
    James deutete auf einen Abschnitt,
der mit den Initialen CDL begann. »Damit müsste Carlotta De Leon gemeint sein«,
flüsterte er. »Aber wer könnte das hier sein?«
    Caroline folgte seinem Finger mit
den Augen zu den Initialen MCD. »Miles Dudley«, erwiderte sie.
    Die beiden Männer drehten sich zu
ihr herum. »Wer?« fragten sie gleichzeitig.
    »Miles Dudley, könnte ich mir
vorstellen«, wiederholte sie. »Ich kenne seinen zweiten
Vornamen nicht, aber er ist der einzige MD, der mir einfällt. Er ist einer von
Oliver Prewitts engsten Freunden. Sie kennen einander schon seit Jahren.«
    Blake und James sahen sich an.
    »Ich finde ihn abscheulich«, fuhr
Caroline fort. »Er sabberte die ganze Zeit den Hausmädchen hinterher. Und
mir. Ich bemühte mich immer darum, nicht da zu sein, wenn er herkam.«
    Blake wandte sich an den Marquis. »Gibt
es dort auch genug Beweismaterial gegen Dudley, um ihn festzunehmen?«
    »Das wäre gewiss möglich«,
antwortete James, »wenn wir uns sicher sein könnten, dass sich hinter MCD
wirklich Miles Dudley verbirgt. Man kann Leute nicht einfach aufgrund der
Anfangsbuchstaben ihres Namens ins Gefängnis werfen.«
    »Wenn Sie Oliver Prewitt festnehmen«,
sagte Caroline, »dann bin ich sicher, dass er Mr. Dudley belasten wird. Sie
sind zwar gut befreundet, aber ich bezweifle, dass Oliver Prewitts Loyalität
dem Druck solcher Umstände standhalten würde. Wenn es hart auf hart kommt,
dann ist Oliver Prewitt vor allem sich selbst der Nächste.«
    »Das ist ein Risiko, das einzugehen
ich nicht bereit bin«, entgegnete Blake grimmig. »Ich werde keine Ruhe haben,
bis nicht beide Verräter im Gefängnis oder hingerichtet sind. Wir müssen sie
auf frischer Tat erwischen.«
    »Gibt es eine Möglichkeit,
herauszufinden, für wann Oliver Prewitt seinen nächsten Schmuggel plant?«
fragte Caroline.
    »Nicht«, erwiderte James und
blätterte rasch die Aktendeckel durch, »wenn er nicht wirklich dumm ist.«
    Caroline beugte sich vor. »Was ist
hiermit?« warf sie ein und hielt einen fast leeren Aktendeckel hoch, auf dem
31-7-14 stand.
    Blake riss ihn ihr fast aus der Hand
und ging den Inhalt hastig durch. »Was für ein Dummkopf.«
    »Ich will mit Ihnen bestimmt nicht
über die Dummheit meines Vormundes streiten«, bemerkte Caroline, »aber ich muss
doch festhalten, dass er nicht damit gerechnet hat, man könnte seinen
Schreibtisch durchsuchen.«
    »Man sollte solche Sachen niemals
irgendwo aufschreiben«, lautete Blakes Antwort.
    »Himmel, Ravenscroft«, sagte James
und zog spöttisch eine Augenbraue in die Höhe, »mit
Überlegungen wie diesen müsstest du doch einen ausgezeichneten Verbrecher
abgeben.«
    Blake war so in das Studium der
Papiere versunken, dass er sich noch nicht einmal die Mühe machte, seinem
Freund einen finsteren Blick zuzuwerfen. »Prewitt plant etwas ganz Großes. Wie
es aussieht, größer als

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