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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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sich
jedoch durch ihre vorgetäuschte Unschuld nicht in die Irre führen lassen.
Vermutlich pflegte sie den Anschein blühender Jugend sorgfältig. Wer würde
schon eine so reizende junge Dame des Hochverrats verdächtigen?
    Ihr langes Haar war in ihrem Nacken
zu einem mädchenhaften Zopf geflochten, und ihre Wangen hatten diesen frisch
gewaschenen rosigen Schimmer und ...
    Und ihre zartgliedrige Hand glitt
langsam nach unten zu ihrer Rocktasche.
    Blakes geschärften Sinnen entging
nichts. Er ließ den linken Arm vorschnellen, stieß ihre Hand fort und warf
sich nach vorne. Als er sie mit seinem ganzen Gewicht traf, fielen sie beide
in einem Knäuel ineinander verschlungener Glieder zu Boden. Sie fühlte sich
weich unter ihm an, natürlich mit Ausnahme der harten Pistole in ihrer
Manteltasche. Wenn er zuvor irgendwelche Zweifel an ihrer Identität gehabt
hatte, so verflogen sie jetzt. Er schnappte sich die Pistole, steckte sie in
seinen Hosenbund und stand auf, während sie am Boden liegen blieb.
    »Das war sehr dilettantisch, meine
Teure.«
    Sie blinzelte, dann bemerkte sie: »Nun
ja. Das war zu erwarten, schließlich verfüge ich über keinerlei Erfahrung auf
diesem Gebiet, obwohl ich allerdings mit ...«
    Ihre Worte verloren sich in einem
unverständlichen Gemurmel, und er war sich gar nicht sicher, ob sie zu ihm
oder sich sprach. »Ich bin schon fast ein Jahr hinter Ihnen her«, erklärte er
nicht ohne Schärfe.
    Das brachte ihm ihre Aufmerksamkeit
ein. »Ach ja?«
    »Nicht dass ich bis letzten Monat
gewusst hätte, wer Sie sind. Aber jetzt, wo ich Sie habe, plane ich nicht, Sie
wieder gehen zu lassen.«
    »Nein?«
    Blake starrte sie gleichermaßen
verwirrt wie verärgert an. Was für ein Spiel spielte sie? »Halten Sie mich für
einen Idioten?« erkundigte er sich wütend.
    »Nein«, erwiderte sie. »Ich bin
gerade einer Horde Idioten entkommen, weshalb ich mich mit dieser Sorte
auskenne, und Sie sind vollkommen anders. Ich hoffe allerdings, dass Sie
kein guter Schütze sind.«
    »Ich verfehle mein Ziel nie.«
    Sie seufzte. »Ja, das hatte ich fast befürchtet. Sie sehen so aus. Sagen Sie, würde es Ihnen
etwas ausmachen, wenn ich aufstünde?«
    Er bewegte die Pistole um den
Bruchteil eines Zolles zur Seite, gerade genug, um sie daran zu erinnern, dass
er auf ihr Herz zielte. »Ehrlich gesagt, ich bevorzuge Ihre derzeitige Lage auf
dem Boden.«
    »Ich hatte schon das Gefühl, dass
Sie so denken«, bemerkte sie. »Ich vermute, dass Sie mich nicht meiner Wege
gehen lassen werden.«
    Seine Antwort bestand aus einem
knappen Lachen. »Ich fürchte nicht, meine Teure. Ihre Tage als Spionin sind
vorüber.«
    »Meine Tage als Spionin – als was?«
    »Die britische Regierung weiß alles
über Sie und Ihre verräterischen Umtriebe, Miss Carlotta De Leon. Ich glaube,
Sie werden entdecken müssen, dass wir spanische Spione nicht gerne sehen.«
    Ihre Miene war – perfekt gespielt –
ungläubig. Himmel, diese Frau war wirklich gut. »Die Regierung weiß über mich
Bescheid?« fragte sie. »Warten Sie einen Moment, über wen?«
    »Spielen Sie bitte nicht die
Unschuldige, Miss De Leon. Ihre Intelligenz ist nur allzu bekannt, sowohl hier,
als auch auf dem Kontinent.«
    »Das ist ein sehr nettes Kompliment,
gewiss, aber ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis vor.«
    »Kein Missverständnis. Ich habe
selbst gesehen, wie Sie vorhin Prewitt Hall verlassen haben.«
    »Ja, natürlich, aber ...«
    »Im Dunkeln«, fuhr er unerbittlich
fort, »und allen Dienstboten war freigegeben worden. Sie wussten nicht, dass
wir das Herrenhaus unter Beobachtung hatten, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich habe ich das
nicht gewusst«, entgegnete Caroline mit wütend blitzenden Augen. Jemand hatte
das Haus beobachtet? Warum hatte sie davon nichts gemerkt? »Wie lange?«
    »Zwei Wochen.«
    Das erklärte es. Sie war in den
vergangenen vierzehn Tagen in Bath gewesen, um sich um Oliver Prewitts kranke
Tante zu kümmern, und erst heute Nachmittag zurückgekehrt.
    »Das war lang genug«, erzählte er
weiter, »um unseren Verdacht bestätigt zu finden.«
    »Ihren Verdacht?« wiederholte sie.
Wovon, zum Teufel, sprach dieser Mann? Wenn er verrückt war, wie es den Anschein hatte, dann steckte sie in
ernsthaften Schwierigkeiten, denn er zielte immer noch mit seiner Waffe auf
ihren Oberkörper.
    »Wir haben genug in der Hand, um Prewitt
zu überführen. Ihre Zeugenaussage wird dafür sorgen, dass er hängt. Und Sie,
meine Teure, werden Australien

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