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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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ist. Sie kam einmal mit der ganzen Familie, um sich den
Jagdsitz anzusehen. Der kleine Lucas war ganz begeistert.« Sie schmunzelte. »Wahrscheinlich wegen der vielen Jagdtrophäen. Jungen lieben so
etwas.«
    James warf einen Blick auf die Uhr,
die in dem einen Regal als Buchstütze diente. Wenn er pünktlich zu dem Treffen
mit Lucas kommen wollte, musste er in etwa einer Viertelstunde aufbrechen.
    Agatha erhob sich, und Malcolm
sprang auf den Boden. »Ich lasse dich jetzt allein«, erklärte sie und
stützte sich schwer auf ihren Stock. »Ich werde der Dienerschaft sagen, dass
ich dich nicht zum Abendessen erwarte.«
    »Ich bin sicher, dass es nicht lange
dauern wird.«
    »Das kann man nie wissen, und wenn
der Junge sehr aufgewühlt ist, wirst du sicher einige Zeit mit ihm verbringen
müssen. Außerdem ...« Sie blieb an der Tür stehen und drehte sich noch
einmal zu ihm um. »Es ist ja nicht so, dass du mich in den letzten Tagen auch
schon mit deiner illustren Gesellschaft bei Tisch beehrt hättest!«
    Eine ironische Gegenbemerkung hätte
nur ihren großartigen Abgang gestört, also lächelte James nur verstohlen und
sah ihr nach, wie sie langsam den Flur hinunterging. Er wusste schon seit
langem, dass alle glücklicher waren, wenn man Agatha ab und zu das letzte Wort
ließ.
    Er ging langsam in die Bibliothek
zurück, nahm das Whiskyglas und kippte seinen Inhalt aus dem Fenster. Dann
stellte er es auf den Tisch zurück und sah sich im Raum um. Wieder fiel sein
Blick auf das kleine rote Buch, das ihn nun schon seit vielen Tagen
zu verfolgen schien. Er trat an das Regal, nahm es und warf es von einer Hand
in die andere. Es wog fast nichts, was geradezu grotesk war, denn immerhin
hatte es sein ganzes Leben verändert. Und dann steckte er es in einem
Blitzentschluss, den er wohl nie ganz würde nachvollziehen können, in seine
Jackentasche.
    Sosehr er das Buch auch verabscheute,
irgendwie gab es ihm das Gefühl, ihr näher zu sein.

22. KAPITEL
    Als sich Elizabeth dem Jagdschlösschen
des verstorbenen Lord Danbury näherte, nagte sie nervös an ihrer Unterlippe
und blieb stehen, um Lady Danburys unerwartete Nachricht noch einmal zu lesen.
    Elizabeth,
    wie Ihnen bekannt ist, werde ich
erpresst. Ich glaube, dass Sie über eine Information verfügen, die dazu beitragen wird, den Übeltäter zu entlarven. Bitte kommen Sie heute Abend um acht
Uhr zu mir in Lord Danburys Jagdhaus.
    Ihre
Agatha, Lady Danbury
    Elizabeth konnte sich nicht vorstellen, wie
Lady Danbury darauf kam, sie könne im Besitz einer sachdienlichen Information
sein, aber an der Echtheit der Nachricht bestand keinerlei Zweifel. Sie kannte
Lady Danburys Handschrift so gut wie ihre eigene; das hier war keine Fälschung.
    Sie hatte ihren Geschwistern
absichtlich nicht mitgeteilt, was in dem kurzen Brief stand. Sie hatte es
einfach dabei belassen, dass Lady Danbury sie zu sehen wünschte. Die drei
wussten nichts von der Erpressung, und Elizabeth hatte sie nicht beunruhigen
wollen, vor allem, weil Lady Danbury sie zu so später Uhrzeit in die Jagdhütte
beordert hatte. Zwar war es um acht noch einigermaßen hell, aber wenn die
Countess die Angelegenheit nicht in wenigen Minuten mit ihr klärte, dann würde
es dunkel sein, wenn Elizabeth nach Hause zurückkehrte.
    Sie legte eine Hand auf den Türknauf
und hielt inne. Eine Kutsche war nirgendwo zu sehen, und Lady Danburys Zustand
erlaubte es ihr nicht, eine so große Strecke zu Fuß zurückzulegen. Wenn die Countess
noch nicht eingetroffen war, war die Tür bestimmt abgeschlossen.
    Der Knauf ließ sich drehen.
    »Wie seltsam«, murmelte sie und
trat in das Haus. Im Kamin des Salons prasselte ein anheimelndes Feuer, und auf
dem Tisch war ein verlockend aussehendes Abendessen aufgetragen worden.
Elizabeth ging weiter in das Zimmer hinein und drehte sich langsam einmal um
sich selbst, um das Arrangement zu betrachten. Warum sollte Lady Danbury ...
    »Lady Danbury?« rief sie. »Sind
Sie hier?« Sie spürte, dass jemand hinter ihr in der Tür stand, und fuhr
herum.
    »Nein«, sagte James. »Ich bin
es nur.«
    Elizabeth verschlug es den Atem.
»Was machst du denn hier?« entfuhr es ihr.
    Er schmunzelte. »Wahrscheinlich das
Gleiche wie du. Hast du eine Nachricht von deinem Bruder bekommen?«
    »Von Lucas?« fragte sie
verwirrt. »Nein, von deiner Tante!«
    »Aha. Dann stecken sie also alle
unter einer Decke. Hier.« Er hielt ihr einen zerknitterten Briefbogen hin.
»Lies das.« Elizabeth überflog die

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