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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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äußern.
    »Von der
Musik«, warf Sarah ein.
    »Ach, du
hast also beschlossen, dich auch an unserem Gespräch zu
beteiligen?«, bemerkte Honoria spitz.
    »Sein
nicht so sarkastisch«, versetzte Sarah schnippisch.
    »Wo wart
ihr beide denn, als ich versucht habe, ein Stück auszuwählen?«
    »Sie haben
das Pianoforte umhergeschoben.«
    »Daisy!
«, schrien die anderen drei gequält auf.
    »Was habe
ich denn gesagt?«, fragte Daisy.
    »Versuch
doch mal, nicht immer alles so wörtlich zu nehmen«,
fuhr Iris ihre kleine Schwester an.
    Die verzog
beleidigt das Gesicht und begann, in den Noten zu
blättern.
    Honoria
holte tief Luft und stemmte die Hände in die Hüften. »Wir
müssen für unseren Auftritt üben, und egal wie sehr ihr beide
euch beklagt, wir kommen da nicht raus. Hört endlich auf,
mir das Leben schwer zu machen, und tut, was man euch
sagt.«
    Sarah und
Iris konnten sie nur anstarren.
    »Ähm,
bitte«, fügte Honoria hinzu.
    »Vielleicht
wäre jetzt der geeignete Zeitpunkt für eine kleine Pause«,
schlug Sarah vor.
    Honoria
stöhnte. »Wir haben doch noch nicht einmal angefangen.«
    »Ich weiß.
Wir brauchen trotzdem eine Pause.«
    Honoria
stand einen Augenblick ganz still, spürte, wie sie in sich
zusammensackte. Es war so ermüdend. Und Sarah hatte recht. Sie brauchten eine Pause. Eine Pause vom Nichtstun, aber
dennoch eine Pause.
    »Außerdem«, sagte Sarah und warf ihr einen listigen Blick zu,
»ist meine Kehle wie ausgedörrt.«
    Honoria hob eine Augenbraue. »Deine Quengelei hat dich durstig
gemacht?«
    »Genau«, erwiderte Sarah und grinste. »Hast du etwas Limonade
für mich, liebste Cousine?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Honoria
seufzend. »Ich könnte mal nachfragen.« Etwas Limonade wäre jetzt nett. Und
wenn sie ganz ehrlich war, wäre es auch nett, nicht üben zu müssen. Sie stand
auf, um zu klingeln, und hatte sich kaum wieder hingesetzt, als Poole, der langjährige
Butler von Winstead House, eintrat.
    »Das ging
ja schnell«, bemerkte Sarah.
    »Ein Gentleman wünscht Sie zu sehen, Lady Honoria«, verkündete
Poole.
    Marcus?
    Honoria klopfte das Herz bis zum Hals, bis ihr klar wurde, dass es
unmöglich Marcus sein konnte. Er war immer noch an Fensmore gefesselt. Doktor
Winters hatte darauf bestanden.
    Honoria nahm die Visitenkarte, die Poole ihr auf dem Tablett
präsentierte.
    The
Earl of Chatteris
    Du lieber Himmel, es war tatsächlich Marcus. Was zum Teufel trieb
er in London? Honoria vergaß ganz, gedemütigt oder verärgert zu sein oder was
auch immer sie empfand (so ganz hatte sie sich da noch nicht entschieden), so
zornig machte sie der Gedanke, dass Marcus die Anweisungen des Arztes ignorierte.
Wie konnte er es wagen, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen? Sie hatte sich
nicht an seinem Krankenbett verausgabt, hatte nicht Hitze, Blut und Delirium
getrotzt, nur damit er jetzt in London zusammenbrach, weil er zu dumm war, zu
Hause zu bleiben, wo er hingehörte.
    »Führen Sie ihn sofort herein«, stieß sie hervor. Vermutlich
hatte sie ziemlich wütend geklungen, denn alle drei Cousinen blickten sie
schockiert an.
    »Er sollte das Haus noch nicht verlassen«, knurrte Honoria
als Erklärung.
    »Lord Chatteris«, sagte Sarah mit absoluter
Gewissheit.
    »Bleibt hier«, befahl Honoria den anderen. »Ich bin gleich
wieder da.«
    »Müssen wir üben, während du nicht da bist?«, erkundigte sich
Iris.
    Honoria rollte mit den Augen und ließ sich nicht zu einer Antwort
herab.
    »Seine Lordschaft wartet
bereits im Salon«, sagte Poole. Natürlich. Kein Butler würde von einem
Earl verlangen, dass er die
Visitenkarte aufs Tablett legte und sich dann empfahl.
    »Ich komme
gleich wieder«, versprach Honoria ihren Cousinen.
    »Das hast du bereits gesagt.«
    »Ihr bleibt hier.«
    »Das hast du auch schon gesagt. Oder etwas
Ähnliches.«
    Honoria bedachte Sarah mit einem letzten aufgebrachten Blick und
verlief? das Zimmer. Sie hatte ihr nicht viel von ihrem Aufenthalt auf Fensmore
erzählt, nur dass Marcus krank geworden war und sie und ihre Mutter ihn bei
seiner Genesung unterstützt hatten. Aber Sarah kannte sie besser als jeder
andere; sie würde Fragen stellen, vor allem jetzt, da Honoria beim bloßen
Anblick von Marcus' Visitenkarte die Fassung verloren hatte.
    Sie marschierte durchs Haus, und ihr Zorn wuchs mit jedem Schritt.
Was fiel ihm nur ein? Doktor Winters hatte sich ganz klar ausgedrückt. Marcus
sollte noch eine Woche lang das Bett hüten und dann eine weitere Woche zu Hause
bleiben,

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