Julia Saison Band 01
überhaupt nicht mehr, was ich will“, widersprach Katie, aber der schmerzliche Ausdruck in seinen Augen und das Ziehen in ihrem Herzen gefielen ihr nicht.
„Ich würde es aber gern wissen.“
Seine Absicht war klar. Katie holte tief Luft. Sein betörender, vertrauter Geruch, der sie an frisch zerdrückte Zedernblätter im Frühlingsregen erinnerte, erfüllte sie und brachte sie dazu, sich wie früher an ihn schmiegen zu wollen. Sie widerstand dieser Sehnsucht und rasselte mit den Schlüsseln. „Ich wollte gerade abschließen.“
Blane sah sich um und bemerkte, dass das Licht bereits gedimmt war. „Das sehe ich, aber wir müssen wirklich miteinander reden.“
„Nein, das müssen wir gar nicht.“ Denn wenn sie ihn erklären ließ, warum er sie verlassen hatte, würde sie den Schmerz noch einmal durchleben, und das wollte sie auf keinen Fall. Danach hatte sie sich ein neues Leben aufgebaut, ein besseres, unabhängiges Leben. Sie brauchte nichts und niemanden, und so sollte es auch bleiben.
Blane beugte sich vor und berührte ihre Wange. Die Schwielen an seinen Fingerspitzen sandten einen kleinen Schauer des Verlangens durch ihren Körper. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie es sich anfühlte, wenn diese von der Arbeit rauen Hände ihren Körper streichelten, wie sanft und doch erregend sie sein konnten. Wie sie ihre Taille umfassten, sie hochhoben und herumwirbelten, bis ihr vor Glück ganz schwindelig war. Wie stark und sicher, als Blane sie das erste Mal berührt und ihr die Lust gezeigt hatte, von der sie vorher nur geträumt hatte.
„Ich akzeptiere kein Nein.“
Kopfschüttelnd verkniff sie sich ein Lachen. Es war nichts auch nur entfernt lustig daran, wenn der Mann, den sie einmal geliebt hatte, sie nach all der Zeit bedrängte, aber der junge, impulsive Mann von damals war nie so entschlossen, so stur gewesen. „Ein Kaffee, und dann verschwindest du. Nimm mein Angebot an, oder lass es bleiben.“
„Akzeptiert.“
„Okay, such dir aus, was du trinken willst. Aber schnell.“
Lächelnd trat er einen Schritt zurück und schob die Hände in seine Hosentaschen, zuversichtlich, dass er sie überreden konnte. „Du hast wirklich eine tolle Art, mit deinen Gästen umzugehen.“
„Du bist kein Gast, du bist mein …“ Sie brach ab, darauf wollte sie lieber nicht näher eingehen. Die Tür zur Vergangenheit war fest geschlossen, warum sollte Katie sie wieder öffnen und die Zukunft riskieren, die sie sich so hart erarbeitet hatte?
„Komm schon, sag es. Ich bin dein …?“
Katie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, der leider kaum eine Wirkung erzielte, wenn man nach seinem breiten Lächeln ging. „Du bestellst besser deinen Kaffee, bevor ich es mir anders überlege und dich gleich vor die Tür setze.“
Blane lachte leise, und statt sich darüber aufzuregen, fiel es Katie schwer, nicht in sein Gelächter einzustimmen.
Er konnte sie immer zum Lachen bringen. Das hatte sie an ihm geliebt. Wie so viele Dinge, und das machte es nur noch schwerer, über ihn hinwegzukommen. Mit zusammengebissenen Zähnen fragte sie noch einmal: „Kaffee?“
„Das Übliche, bitte.“
„Kommt sofort.“
Katie drehte sich auf dem Absatz um und bemerkte ihren Fehler eine Sekunde zu spät. Jetzt wusste er, dass sie sich daran erinnerte, dass er am liebsten Espresso trank. So zeigte sie ihm nicht, dass sie über ihn hinweg war.
Die sanfte Hand auf ihrer Schulter hielt sie zurück. Ihr Körper reagierte auf die harmlose Berührung beinahe explosiv.
„Lass mich nur kurz einige Freunde begrüßen. Ich bin gleich zurück.“ Seine grauen Augen funkelten vergnügt, bevor er sich umdrehte und sie verwirrt zurückließ.
Katie starrte auf seinen aufregenden Po. Sie erinnerte sich daran, wie Blane eines schönen Samstagmorgens in Rainbow Creek in das Café ihrer Eltern geschneit war. Er hatte einen Blick auf ihr Namensschild geworfen und mit funkelnden Augen und einem frechen Lächeln auf den Lippen gesagt: „Ich hätte gern einen Espresso, Katie.“
Da war es um sie geschehen gewesen. Hals über Kopf verliebte sie sich in den lässigen, herumziehenden Bauhandwerker, der ein großes Stück ihres Herzens und einen Großteil ihres Stolzes mitgenommen hatte, als er ging.
Und dieser Po war … straff, knackig und füllte die abgetragenen Jeans gut aus. Oh nein, sie würde nicht darüber grübeln, wie lange es her war, seit sie ihn bewundert und berührt hatte … „Nein, nein, nein“, murmelte sie und
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