Julia Saison Band 01
wir sind füreinander bestimmt. Du kannst dir aussuchen, welche Farbe du sein willst. Ich will dich, ob du nun rot, grün oder gelb bist. Es ist mir egal.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich auch, und ich verspreche dir, dass es für den Rest meines Lebens dabei bleiben wird.“
Carly wollte loslaufen, um Samantha und Michelle zu sagen, wie recht sie hatten. Sie wollte Chucks Familie in ihr gerade gefundenes Glück einweihen. Aber vor allem wollte sie diesen zauberhaften Augenblick mit dem Mann, zu dem sie sich endlich bekennen konnte, ausgiebig genießen.
Sie reichte ihm die Hände. „Ich glaube, da fängt gerade ein neuer Song von Jimmy Buffett an.“
Der Mann, den sie liebte und der ihre Liebe erwiderte, schloss sie in die Arme. Sie tanzten und tanzten und tanzten …
Und so wurde es doch noch ein wunderschöner Valentinstag.
– ENDE –
Nicola Marsh
Weil mein Herz dich nie vergaß
1. KAPITEL
Katie Henderson hasste den Valentinstag.
Ein Tag, der nur dem übertrieben schmalzigen Kommerz diente. Die Sache mit den Herzen und Blumen funktionierte vielleicht für diejenigen, die dumm genug waren, an Romantik zu glauben, aber sie wusste es besser.
Und wie sie es besser wusste.
„Das war heute vielleicht ein Andrang, hm?“
Katie legte den Lappen beiseite, mit dem sie über die makellose Edelstahloberfläche der Theke wischte, und lächelte Anna, ihre beste Mitarbeiterin und engste Freundin, müde an.
„Unser bester Tag im ganzen Jahr.“ Sie lehnte sich gegen die Theke und verlagerte ihr Gewicht von einem schmerzenden Fuß auf den anderen. Ihre kniehohen schwarzen Lederstiefel mit dem hohen Blockabsatz mochten fantastisch aussehen und ihr Image als trendige, junge Besitzerin des angesagtesten Cafés in den Melbourner Docklands unterstreichen, aber sie waren eben nicht gerade bequem.
„Alle Cafés und Restaurants hier waren heute brechend voll. Schön zu wissen, dass die Romantik noch lebt.“
Katie konnte gerade noch verhindern, dass sie vor Abscheu die Nase krauszog – aber nur knapp. „Klar, es ist gut fürs Geschäft, aber das ganze Theater für einen einzigen Tag, wenn die Paare den Rest des Jahres wahrscheinlich kaum miteinander sprechen, ist doch ziemlich übertrieben, oder?“
Da sie in den vergangenen sechs Jahren am Valentinstag immer gearbeitet hatte, war sie gezwungen gewesen, die verliebten Pärchen, deren vertrauliches Lächeln, das Händchenhalten, die Rosen und die gelegentlichen Heiratsanträge mitzuerleben.
Jedes Mal war sie erleichtert gewesen, dass sie selbst sich von diesem ganzen Quatsch distanziert hatte. Aber wenn sich das Café leerte und die Teelichte herunterbrannten, wünschte sie sich das, was sie früher einmal an diesem Tag gehabt hatte … vor Ewigkeiten.
„Du bist die einzige Frau, die ich kenne, die keine einzige romantische Ader besitzt.“ Anna wedelte fassungslos vor ihrem Gesicht herum. „Vielleicht solltest du den kleinen, molligen Kerl mit dem Bogen einmal einen Pfeil auf dich abschießen lassen.“
„Niemals!“ Amors Pfeil hatte sie bereits einmal getroffen, und das war überaus schmerzlich gewesen. „Außerdem habe ich meine Nische gefunden.“ Sie lachten beide, als Katie Anna eine Serviette mit dem frechen lila Aufdruck Café Nishe vor die Nase hielt. „Siehst du? Hier steht’s.“
„Und was die Chefin sagt, stimmt. Ja, ja, ich weiß.“ Anna schüttelte den Kopf. „Willst du wissen, was ich denke?“
Katie grinste, während sie Milch in ein Edelstahlkännchen kippte. Sie sehnte sich nach einem schaumigen Cappuccino, bevor sie für heute Schluss machte. „Du erzählst es mir doch sowieso. Also schieß los.“
Anna stellte zwei Tassen auf Untertassen und bereitete die Espressomaschine vor. „Ich denke, Amor liebt Herausforderungen, und du, meine Liebe, bist die ideale Herausforderung. Die ultimative Romantikrebellin. Es wäre doch eine große Kerbe in seinem Bogen, wenn du bei einem Mann schwach werden würdest.“
„Das wird nicht passieren.“ Ihr Mund zuckte. Wenn ihre Freundin nur wüsste, wie schwach sie damals geworden war, und was sie an diesem speziellen Tag erlebt hatte. „Aber mir gefällt der Gedanke, eine Rebellin zu sein. Da möchte ich doch glatt schwarzes Leder zur Arbeit tragen.“
Anna sah vielsagend auf ihre Stiefel. „Das tust du schon.“
Katie verzog schmerzhaft das Gesicht. „Und es bringt mich um.“
„Wer schön sein will, muss eben leiden.“ Anna zog ihren Gürtel aus
Weitere Kostenlose Bücher