Julia Saison Band 01
Finger auf die Lippen, wünschte, sie könnte ihn einfach küssen, sodass weder Worte noch schmerzliche Wahrheiten nötig waren. Aber sie musste das tun. Nur so hatten sie eine kleine Chance.
Ihr Herz schmerzte, weil es so ungerecht war und Blane sie zunehmend verwirrt ansah. Sie ließ die Hand sinken und löste sich aus seinen Armen. „Ich glaube nicht, dass ich Kinder bekommen kann.“
Geschockt sah er sie an, die kobaltblauen Sprenkel in seinen Augen flackerten, als sie den Kopf schüttelte und zu einem der großen Fenster hinüberging, die auf das Meer sahen, und auf die endlose, azurblaue Weite starrte.
„Ich hatte in den letzten Jahren eine entzündliche Beckenerkrankung. Es war ziemlich schlimm. Die Ärzte haben mich einige Male operiert, das Narbengewebe entfernt und sich alles angesehen. Sie meinten, es ist nicht unmöglich für mich, Kinder zu bekommen, aber schwierig. Sehr schwierig …“
Katie brach ab. Sie konnte diesem unglaublichen Mann nicht die Babys schenken, die er verdiente. Tief atmete sie ein und hoffte, dass die Seeluft das herzzerreißende Schluchzen aufhalten konnte, das sie in ihrem Hals spürte.
„Darling, das tut mir so leid für dich.“ Blane umarmte sie von hinten. Ein solider, tröstender Halt in einer ungerechten, unsicheren Welt. „Kann ich irgendetwas für dich tun?“
Katie schüttelte den Kopf. Auch wenn sie wünschte, er könnte das genauso reparieren wie die Leere in ihrer Brust.
„Das hat keine Auswirkung auf uns, weißt du? Wir stellen uns dem, was kommt, gemeinsam.“
Keine Auswirkung? Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, und das wussten sie beide. Dieses Haus zeigte deutlich Blanes Hoffnung für die Zukunft, eine Zukunft vielleicht ohne Kinder, egal, wie sehr Katie das auch wollte.
Seufzend drehte sie sich zu ihm um. „Du hättest dieses Haus nicht so gebaut, wenn du keine Kinder wolltest, oder?“
„Ich möchte einfach nicht mehr nur der vernarrte Onkel für die Kinder meiner Schwestern sein. Ich will das Chaos, den Spaß, das Lachen – einfach alles.“
Ein kleiner Riss entstand in ihrem Herzen, der sich vergrößerte, als ihr bewusst wurde, was sie aufgab, wenn sie das Richtige tat und ihn freigab, damit er seinen Traum mit jemand anderem verfolgen konnte.
„Wenn ich dich richtig verstanden habe, sagten die Ärzte, dass es nicht einfach wird, also versuchen wir es. Und wenn es nicht klappt, probieren wir andere Möglichkeiten aus. Nichts ist unmöglich, solange wir zusammen sind.“
Blane zog sie näher, und sie ließ es zu, weil sie seine Worte glauben wollte. Aber es wäre egoistisch, wenn sie ihm vielleicht nie die Familie schenken konnte, die er verdiente. Ihre Hände glitten über seine Brust, gaben ihr einen Halt, während der Rest der Welt ins Schleudern geriet. „Sieh mich an, Katie.“
Sie schüttelte den Kopf und starrte auf seine Brust. Diese unglaublich grauen Augen ertrug sie jetzt nicht.
„Ich möchte dich als meine Frau in meinem Leben. Für immer“, murmelte er und küsste ihre Schläfe, während er beruhigend über ihren Rücken streichelte.
Sie schmiegte sich schutzsuchend in seine Arme, schloss die Augen und genoss die Wärme seiner starken Hände. Winzige Schauer liefen über ihren Körper.
„Lass es uns probieren“, flüsterte er an ihrem Mund, bevor er sie küsste, und sie versteifte sich.
Sie konnten Tausende heißer, herzerwärmender Küsse austauschen, und es würde nichts ändern. Katie war vielleicht unfruchtbar. Blane wollte Kinder. Verschiedene Ziele bedeuteten getrennte Leben.
„Ich kann das nicht.“ Hastig riss sie sich von ihm los und drehte sich wieder zum Fenster um, auch wenn sie die Sicherheit seiner Umarmung mit jedem Atemzug vermisste. Sie wischte sich über die feuchten Wangen und holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor sie zusammenbrach.
„Ich liebe dich, Katie.“
„Ich weiß.“ Ihre Stimme zitterte vor ungeweinten Tränen, weil sie wünschte, es gäbe einen anderen Weg.
Aber leider war das nicht möglich. Blane wollte eine Familie, sie konnte ihm das nicht bieten, und je mehr sie sich in ihn verliebte, desto schwerer würde es werden, ihn freizugeben. „Ich liebe dich auch, aber ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen. Wenn ich nicht auf natürlichem Weg schwanger werden kann, wird es sehr schwer werden. Endlose Tests, Untersuchungen, Therapien, Samenspenden, Hormonspritzen, künstliche Befruchtung.“
Katie holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Hoffentlich
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