Julia Saison Band 01
machen?“ Abgesehen von der Tatsache, dass alles so schnell ging, und sie bereit war, alles zu riskieren, trotz des Fiaskos beim letzten Mal?
„Du hast Angst.“ Blane blinkte und bog links in einen Feldweg mit feinem Sand an den Seiten. Der Strand musste ganz in der Nähe sein. „Vor uns“, fügte er hinzu. Als ob das nötig gewesen wäre! „Du machst dir Sorgen, dass ich dich im Stich lassen könnte.“ Er schwieg für einen Moment. „Das brauchst du nicht. Ich werde dich nicht verletzen.“
Sie hoffte es, denn vor sechs Jahren hatte er ihr das Herz gebrochen. Diesmal würde es sie umbringen. Entschlossen, nicht die Stimmung für seine Überraschung zu verderben, berührte sie seinen Arm. „Okay. Sind wir bald da?“
Offensichtlich zufrieden mit ihrem Themenwechsel, deutete er nach links. „Gleich hinter der nächsten Kurve.“
„Also, was …“
Sie brach ab, als Blane die enge Kurve nahm. „Oh, wow.“
Lächelnd bremste er ab, damit sie den Blick genießen konnte. „Nicht schlecht, hm?“
„Es ist wunderschön.“
Sie hatte sich noch nie besonders für das Meer erwärmen können. Kein Wunder, wo sie ihr ganzes Leben im staubigen, trockenen Rainbow Creek verbracht hatte, bevor sie sich in die Großstadtlichter von Melbourne verliebte. Aber dieser unglaubliche Blick auf den tiefblauen Ozean mit schaumgekrönten Wellen, die auf den makellosen Sand zuliefen, und der endlos weite Himmel versetzten sie in Begeisterung.
Blane hielt an und drehte sich zu ihr um. „Das ist nicht die Überraschung.“
Erstaunt sah sie ihn an. „Nein?“
„Hm. Die liegt hinter der nächsten Kurve.“
„Witzbold.“
Er sah kurz über seine Schulter und fuhr weiter. Dabei geriet der Lieferwagen ins Schlingern, sodass Katie in sein Lachen einstimmte.
„Was ist das nur mit Männern und ihren großen Spielzeugen?“
„Weißt du das nicht? Wir werden einfach nie erwachsen.“
Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Blanes riesiger rot-weißer Lieferwagen mit seinem schicken Chrom-Frontschutzbügel mochte ein großes Spielzeug sein, aber er war in allen Dingen erwachsen geworden, auf die es wirklich ankam. Er war ein starker, fähiger Mann, der nicht davor zurückschreckte, sich der Vergangenheit zu stellen und Katie reinen Wein einzuschenken, warum er damals so gehandelt hatte.
Es erforderte großen Mut, an diesem Tag in ihr Café zu kommen und nicht zu wissen, wie sie reagieren würde, und trotzdem bereit, ihr seine Seele zu entblößen.
Aber vielleicht hatte er es instinktiv doch erahnt, da sie zu ihm gehörte, seit er sie zum ersten Mal vor sechs Jahren mit diesem besonderen Lächeln angelächelt hatte.
„Für mich bist du erwachsen genug“, lachte sie. Dann hielt sie den Atem an, als er die letzte Kurve umrundete.
„Was meinst du?“
Katie traute ihren Augen nicht.
„Das sind Häuser“, staunte sie und bewunderte die klaren Linien dieser wunderschönen Häuser, und wie sie sich in die Umgebung einfügten.
„Das wollte ich dir zeigen.“ Blane bog in eine Kiesauffahrt voller Schlaglöcher. Warum brachte er sie hierher, um ihr irgendein Haus zu zeigen?
Dann schnipste sie mit den Fingern. „Du baust hier ein Haus. Ist das die Überraschung? Du willst deine Arbeit vorführen?“
„So etwas in der Art.“
Er lächelte sie hintergründig an und hielt vor dem Haus.
Es war nicht irgendein Haus.
Sondern eins, das Katie gut kannte. Weil sie es sich damals vorgestellt hatte. „Das glaube ich nicht“, hauchte sie verblüfft. Da stand ihr Traumhaus – so wie sie es Blane beschrieben hatte. „Du hast das gebaut?“
Er nickte. Stolz und Verlegenheit waren auf seinem Gesicht zu sehen. „Mit etwas Hilfe von einigen Klempnern, Elektrikern und Tischlern. Und? Gefällt es dir?“
„Gefallen? Ich liebe es.“ Katie öffnete die Tür, sprang aus dem Auto und landete mit beiden Füßen im Schlamm. Sie verzog das Gesicht, als ihre neuen, hellbraunen Lederstiefeletten in dieser klebrigen Masse versanken.
„Ich hätte dich wohl warnen sollen, dass sich deine Stadtschuhe und das Landleben nicht vertragen“, sagte er gedehnt, aber seine Augen funkelten vergnügt.
Mit einem gespielt finsteren Blick hob sie langsam einen Fuß nach dem anderen. Das schmatzende Geräusch brachte sie zum Lachen. Dann lief sie auf das Haus zu. „Du vergisst, dass ich im Grunde meines Herzens ein Mädchen vom Lande bin. Kommst du?“, rief sie über ihre Schulter. Sie wurde erregt, als sie Blane dabei erwischte, wie er
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