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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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von irgendjemand den Kopf verdrehen lassen würde. Und doch …
    Hatte sie nicht seit ein paar Tagen so ein rätselhaftes Leuchten in den Augen? Wahrscheinlich war er so mit Lilian beschäftigt gewesen, dass er dem gar keine weitere Bedeutung beigemessen hatte.
    „Mom ist nie mit einem Mann … zusammen gewesen, seit Dad tot ist. Und jetzt macht sich dieser Schleimer an sie ran. Sie ist doch viel zu naiv, und wir wissen so gut wie nichts über diesen Kerl.“
    „Der Schleimer ist ein ziemlich reicher Mann. Zumindest war er das, als ich in Washington zugange war.“ Er steckte sein Hemd in die Hose. „Mittlerweile hat sich sein Geld sicher noch vermehrt.“
    Jacob blinzelte. „Weißt du sonst irgendetwas über ihn?“
    „Mit dem Gesetz ist er bisher noch nicht in Konflikt gekommen.“ Christopher schlug den Hemdkragen hoch und band sich eine Krawatte um. „Er hat ein paar Scheidungen hinter sich, aber darüber weiß ich nichts Genaues.“
    Jacob nickte. „Jedenfalls passen diese Leute nicht zu uns.“
    „Ja, und? Willst du ihm etwa sagen, er soll uns in Ruhe lassen?“
    „Sehr witzig.“
    „Jacob, wir befinden uns auf einer Kreuzfahrt, okay? Morgen legen wir in Vancouver an, und alle Passagiere fahren in verschiedene Richtungen wieder nach Hause.“
    Diese Leute passen nicht zu uns. Damit hatte Jacob einen wunden Punkt bei Christopher getroffen. Es stimmte, Lilian passte ganz und gar nicht zu ihm. Sie war ein Model und lebte in L.A. Eine Zukunft könnte es für sie beide nie geben. Wenn er klug war, genoss er noch den einen Tag mit ihr und schlug sie sich danach aus dem Kopf.
    Wenn er klug war.
    Er musterte Jacob. „Das geht dich doch eigentlich gar nichts an.“
    Jacob stand auf. „Ich dachte, du würdest die Sache ernster nehmen.“
    „Ich nehme die Sache ernst, Jacob, und verstehe dein Anliegen. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.“ Er stieß heftig den Atem aus. „Soll ich mal mit Molly reden?“
    Erleichterung machte sich auf Jacobs Gesicht breit. „Wenn ich’s mache, geht es bestimmt schief.“
    „Bei mir vielleicht auch.“
    „Ich will ja bloß nicht, dass sie irgendwas von ihm erwartet und dann enttäuscht ist, wenn er wieder seiner Wege geht.“
    Christopher seufzte. Sie alle würden wieder ihrer Wege gehen. Und das war wahrscheinlich auch besser so.

5. KAPITEL
    Zu Hause hatte Carter seinen geregelten Alltag. Er stand für gewöhnlich früh auf, ließ sich sein Frühstück und die Zeitung bringen, dann fuhr er seinen Computer hoch und begann zu arbeiten. Hier an Bord wusste er nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte, und das lag nicht etwa daran, dass er seinen Laptop oder seinen BlackBerry nicht dabei gehabt hätte. Nein, er hatte einfach keine Lust, die Dinger anzustellen. Und das war ihm noch nie passiert.
    Er trat hinaus aufs Deck, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Gerade war die Sonne aufgegangen, aber die Luft war noch empfindlich kühl.
    Vor ihm an der Reling stand eine vertraute Gestalt.
    Ein Lächeln ging über sein Gesicht. „Molly?“
    Sie drehte sich nicht sofort um, und als sie es tat, waren ihre Augen rot gerändert.
    „Was ist denn passiert?“, fragte Carter besorgt.
    „Ach, nichts“, wiegelte sie ab.
    „Das glaube ich nicht. Was ist los?“ Er stellte sich neben sie. „Bitte erzählen Sie es mir, vielleicht kann ich helfen.“
    „Ach, Carter, Sie können mir da bestimmt nicht helfen.“
    „Und wieso nicht?“
    Ohne zu antworten, drehte sie ihr Gesicht der Sonne entgegen. „Ist es nicht fantastisch, dass morgens um halb fünf schon die Sonne scheint?“
    „Molly …“, begann er.
    „Ich bin einfach ein bisschen sentimental. Heute ist nämlich ein Jahrestag.“ Ihre Hände umklammerten das Geländer. „Heute vor zehn Jahren habe ich meinen Mann verloren.“
    Alles, was er hätte sagen können, blieb Carter im Hals stecken. Und deshalb legte er einfach seine Hand auf ihre und schwieg. Nach einer Weile meinte er: „Das tut mir sehr leid. Ich finde, Sie sind ein ganz besonderer Mensch und haben es verdient, glücklich zu sein.“
    Molly holte tief Luft. „Ich bin glücklich, Carter. Es ist nur …“ Sie schluckte. „Manchmal vermisse ich ihn einfach.“
    „Ich kenne das“, erwiderte Carter ruhig. „Es ist schon fünfzehn Jahre her, seit Lilians Mutter gestorben ist, und noch immer habe ich manchmal das Gefühl, sie müsste da sein, wenn ich in einen Raum komme.“
    „Das Komische ist, dass es einen so unerwartet

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