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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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Ringfinger.
    „Wahnsinn!“ Samantha stand auf und umarmte Michelle überschwänglich.
    Carly war zurückhaltender veranlagt, aber sie freute sich ebenso für ihre Freundin. „Ich hab’s dir ja gesagt.“ Sie winkte die Bedienung an den Tisch. „Champagner, bitte! Wir feiern eine Verlobung.“
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte die Kellnerin und ging wieder.
    Michelle sank auf einen Stuhl. „Ich habe noch eine Neuigkeit. Das Testergebnis ist gekommen.“
    Seit dem Tod ihrer Schwester Tara zog Michelle ihren unehelich geborenen Neffen Brandon auf. Er hatte nie erfahren, wer sein Vater war, und stellte seit geraumer Zeit Nachforschungen an. Im letzten Herbst, mit dreizehn, war er auf einen potenziellen Kandidaten gestoßen: Daniel McLean, mit dem Tara nach jahrelanger Freundschaft einen One-Night-Stand gehabt hatte.
    Daniel und Brandon hatten sich auf Anhieb zueinander hingezogen gefühlt und das Ergebnis des DNA-Tests nicht abwarten wollen. Da Michelle ihren Neffen aber nicht einem Fremden anvertrauen wollte, waren die drei unzertrennlich geworden. Seit einiger Zeit war die vermutete Vaterschaft nicht alles, was Michelle und Daniel miteinander verband.
    „Und?“, hakte Carly gespannt nach.
    „Daniel ist Brandons Vater. Irgendwie ist das Ergebnis unspektakulär. Schließlich ist er es vom Gefühl her schon längst, ganz egal, was der Test beweist.“
    „Ich glaube, ich muss gleich weinen.“ Samantha holte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und schniefte.
    Michelle rief verblüfft: „Oh! Was sehe ich denn da an deinem Finger?“
    „Ja, bei uns ist es auch so weit.“
    Carly musterte den Verlobungsring und neckte: „He, der Abend entwickelt sich ja zu einer rührseligen Hochzeits-Show.“ Einerseits freute sie sich, dass ihre Freundinnen glücklich waren, andererseits aber drehte sich ihr der Magen bei dem Gedanken an die Ehe um. Sie konnte sich nicht vorstellen, einem Mann jemals wieder genug zu vertrauen, um ihn zu heiraten. Zwar redete sie sich ein, dass sie nicht alle Männer nach dem Verhalten ihres geschiedenen Mannes über einen Kamm scheren konnte, aber …
    Dieses kleine Aber ließ sich nicht verdrängen, und deshalb blieb sie lieber allein. Doch sie wollte die Freude ihrer Freundinnen nicht durch Zynismus dämpfen.
    Die Kellnerin servierte den Champagner.
    „Der geht auf mich“, teilte Carly ihr mit, „weil wir nämlich gleich zwei Verlobungen zu feiern haben.“
    „Ich hoffe, Sie werden Ihre eigene Verlobung auch hier begießen“, bemerkte die Kellnerin eifrig, als wäre die Ehe das höchste Ziel einer jeden Frau.
    „Der Tag, an dem ich mich verlobe, ist der Tag, an dem die Hölle gefriert.“ Carly lächelte, um sich den Anschein zu geben, dass sie nur scherzte, aber im Herzen war es ihr ernst.
    Michelle erklärte: „Noch vor einem Monat hätte ich auch gesagt, dass es mir nie passieren würde. Und doch bin ich jetzt bis über beide Ohren verliebt.“
    „Wenn du mich am Anfang des Schuljahres gefragt hättest, dann hätte ich dir gesagt, dass ich die Männer wie die Pest meiden will.“ Samantha hielt ihren Verlobungsring ins Licht. „Vielleicht liegt es an unserem Komitee. Zwei von den drei Aufgaben sind erledigt, und zwei von uns dreien sind verlobt. Und das romantischste Event von allen ist deins.“
    Carly leerte ihr Glas, stellte es mit einem Knall ab und füllte es erneut. „Ich wiederhole: Erst wenn die Hölle gefriert, werde ich mich verloben.“
    Samanthas Lächeln schwand.
    „Auf ein Happy End für uns alle“, wünschte Carly und wusste, dass es für sie bedeutete, Single zu bleiben. Auf Dauer. Doch das verschwieg sie lieber, während sie miteinander anstießen.
    „Jetzt haben wir lange genug über Happy Ends und Verlobungen gequatscht“, entschied Samantha. „Erzähl uns lieber endlich von deiner Verhandlung. Bei all dem Trubel beim Weihnachtsmarkt bist du ja leider nicht dazu gekommen.“
    „Na ja, es ist nicht so gelaufen, wie wir dachten“, eröffnete Carly, und dann berichtete sie vom Verhandlungsverlauf und dem Urteilsspruch. „… und deshalb muss ich mich am Montag mit einem blöden Polizisten auf der Wache treffen.“
    „Oh, das tut mir sehr leid“, versicherte Michelle auf ihre typische ruhige Art.
    „Ich weiß. Danke. Ich musste dem wirklich mal Luft machen.“
    „Mir tut es auch leid“, sagte Samantha. „Ich brauche unbedingt noch ein Stück von diesem leckeren Olivenbrot.“
    Carly reichte ihr den Brotkorb. „Was ist denn mit deiner

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