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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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sich also gern damit befassen. Aber da Sie Krankenschwester sind, hoffen wir, dass Sie den Bereich Gesundheitswesen abdecken. Im letzten Jahr haben wir lediglich Broschüren für die Kinder ausgelegt, die sie sich mitnehmen konnten. Ich – wir denken, dass die Ausführungen einer examinierten Schwester vor Ort von Vorteil sein könnten.“
    „Ich habe die schriftliche Prüfung abgelegt, aber die mündliche steht noch aus“, gab sie zu bedenken.
    „Trotzdem wissen Sie mehr als wir hier alle zusammen.“
    Sie blickte in den Aktenordner. Darin befand sich eine Liste mit sechs Daten und den entsprechenden Schulen. „Von neun bis zwei?“
    „Ja, in der Regel. Manchmal ist vielleicht auch früher Schluss.“
    „Gut. Ich werde da sein. Gibt es sonst noch etwas, Lieutenant?“
    „Ich denke nicht. Aber …“, er holte eine Visitenkarte aus der Tasche seines Uniformhemdes und reichte sie Carly, „… falls Sie sich verspäten oder irgendein Problem haben, dann rufen Sie mich an.“
    „Es wird nichts eintreten, womit ich nicht klarkomme. Ich werde pünktlich da sein, Sir.“
    „Habe ich Sie irgendwie beleidigt?“
    Carly konnte nicht vergessen, wie dieser Mann bei „ihrem“ Feuer neben ihr gestanden hatte – er so überlegen und sie total am Boden zerstört. Das war das Schlimmste: Er hatte sie weinen sehen. „Natürlich nicht. Ich meine, es war für mich eine Demütigung, meinen Mann in flagranti zu erwischen, und die Sache mit dem Feuer und der Verhaftung war noch peinlicher. Dann, anstatt dass die außergerichtliche Vereinbarung akzeptiert wird, verlangt Ihr Schwager mit seinem verdrehten Sinn für Gerechtigkeit, dass ich noch eine Aufgabe – ich korrigiere: sechs weitere Aufgaben – in meinen bereits zum Bersten vollen Terminplan quetsche.
    Und schon kommen Sie wieder mit Ihrer überheblichen Unschuldsmiene ins Spiel. Also ist alles bestens, Officer. Ich werde zu jeder Schulung pünktlich um neun erscheinen und bis zwei bleiben. Während ich da bin, werde ich mit den Kindern über alles sprechen, von Brandschutz bis hin zu empfehlenswerten Techniken des Zähneputzens.“
    „Hören Sie, das alles war nicht meine Idee.“
    Carly seufzte. Sie wusste, dass sie sich unfair verhielt. Es ging nur darum, dass sie ihm nichts vormachen konnte. Allen anderen gegenüber, sogar Samantha und Michelle, gelang es ihr, die ganze Sache mit der Brandstiftung herunterzuspielen, als würde es sie kalt lassen. Dieser Mann jedoch, wenn auch nicht aus eigenem Verschulden, hatte sie in Tränen aufgelöst gesehen und ihre Demütigung miterlebt. Er wusste, wie nahe ihr die Verhaftung ging. So schnippisch und tough sie sich auch gab, er wusste es besser. Und dadurch kam sie sich bloßgestellt und verletzlich vor. Dieses Gefühl gefiel ihr nicht, also wollte sie es ignorieren. Sie beschloss, sich ihm gegenüber total sachlich und distanziert zu geben.
    „Sie haben recht“, räumte sie ein. „Es war nicht Ihre Idee, und es war auch nicht meine. Wir können aber nichts dagegen tun. Also werden wir das Beste daraus machen. Wir sehen uns …“, sie warf einen Blick in die Akte, „… morgen in einer Woche. Falls ich noch etwas wissen oder tun sollte, was nicht in dieser Akte steht, dann rufen Sie mich an.“
    „Sie haben mir Ihre Nummer nicht gegeben.“
    „Haben Sie vergessen, dass ich verhaftet wurde? Sicherlich ist sie aktenkundig.“ Und damit spazierte sie so würdevoll wie nur möglich aus dem Raum.
    Ihr stand ein sehr, sehr langer Januar bevor.
    Chuck beobachtete, wie Carly Lewis aus seinem Büro schritt – nein, stolzierte.
    Ja, sie stolzierte aus seinem Büro, den Aktendeckel unter den Arm geklemmt. Ihm war danach zumute, Andy umzubringen. Ein beleidigter Feuerteufel, der ihm bei der Sicherheitsschulung helfen musste, hatte ihm gerade noch gefehlt!
    Sein Telefon klingelte. Er griff zum Hörer, ohne auf das Display zu achten. „Lieutenant Jefferson, Beauftragter für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.“ Er hasste es, dass sein Titel so lang war. Vergeblich hatte er für eine kürzere Version plädiert. Sprachrohr der Wache , zum Beispiel. Der Polizeichef hatte abgelehnt.
    „Ich bin’s. Deine Mutter.“
    „Oh.“ Ihm wurde bewusst, dass es wenig begeistert klang. Hastig fügte er hinzu: „Es ist immer schön, von dir zu hören, Mom.“
    „Weihnachten ist vorbei. Du musst nicht mehr nett sein, um dir ein schönes Geschenk zu sichern.“
    „Also wirklich! Kann ein Sohn nicht einfach froh sein, von seiner

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