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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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Diät?“
    „Harry hat gesagt, dass ihm Frauen mit Kurven gefallen. Deshalb will ich nicht mehr abnehmen, sondern bloß nicht zunehmen. Mein neues Mantra lautet: den Istzustand beibehalten.“
    „Und was ist mit deinem Baucheinziehen?“
    Im September hatte Samantha verkündet, dass ihr neuer Übungsplan ständiges Baucheinziehen statt Sit-ups vorsah. „Daran halte ich mich. Ich habe Bauchmuskeln wie Stahl.“ Sie lachte. „Sie sind nur etwas gepolstert.“
    Seit Thanksgiving lachte sie überhaupt sehr viel, seit sie sich nicht länger gegen ihre Zuneigung zu Harry Remington wehrte, dem neuen Rektor der Grundschule. Er hatte sie bei der Planung des Festzugs tatkräftig unterstützt und bildete inzwischen einen wesentlichen Bestandteil ihrer Familie. Sogar ihre vier Kinder hatten sich daran gewöhnt, ihn um sich zu haben.
    Carly seufzte. „Den ganzen Januar über muss ich mit einem Haufen Polizisten und Feuerwehrmännern an einem Sicherheitsprojekt arbeiten. Ich soll Vorträge darüber halten, wie gefährlich es ist, mit dem Feuer zu spielen.“
    „Du hast doch gar nicht gespielt, als du die Couch angesteckt hast“, wandte Michelle ein.
    „Das stimmt. Ich wollte bloß meiner Wut Luft machen und endgültig einen Schlussstrich ziehen.“ Carly war so lange wütend gewesen. Weil sie so viele Dinge für Dean aufgegeben und er sie so schamlos betrogen hatte. Weil er so einfach die Eheschwüre vergessen und seiner Familie den Rücken kehren konnte.
    Mitfühlend meinte Samantha: „Du kannst ihm nicht ewig böse sein.“
    „Das bin ich ja gar nicht mehr. Ich habe mir eingeredet, dass ich diese Couch verbrenne, um mit der Vergangenheit abzuschließen und reinen Tisch zu machen. Und ich glaube, das habe ich auch getan. Ich denke, dass ich über Dean hinweg bin. Das Problem ist, dass ich keine Couch zu verbrennen habe, um meine Wut auf mich selbst zu überwinden. Ich brauche eine Veränderung. Mehr als nur eine neue Frisur.“ Vor einigen Tagen hatte Carly sich die Haare radikal abschneiden lassen, als sichtbares Signal für ihren Bruch mit der Vergangenheit. Nun strich sie sich über die kurzen Stoppeln.
    „Mir gefällt deine neue Frisur. Sie steht dir ausgezeichnet“, versicherte Samantha, und Michelle stimmte ihr zu.
    „Danke. Dann ging es einfach immer weiter. Dean meinte, dass er nicht gleichzeitig studieren und arbeiten kann, und schon habe ich das College sausen lassen, um uns finanziell über die Runden zu bringen. Nach seinem Examen wollte ich meine Ausbildung fortsetzen, aber dann waren die Kinder da, und er brauchte meine Unterstützung, um seine Kanzlei einzurichten. Dann ging es darum, den angesagten Klubs beizutreten, die richtigen Organisationen zu unterstützen, sich mit den geeigneten Leuten anzufreunden, das Haus auf die richtige Art einzurichten … und das Problem ist, dass die richtige Art nie nach meinem Geschmack war. Ich liebe Farben. Leuchtende, grelle kühne Farben. Unser Haus war geschmackvoll neutral gehalten, und schon ein Pastellton hat waghalsig gewirkt. Da liegt das Problem. Ich bin von einer leuchtenden Farbe zu einer verwaschenen Imitation verblasst.“
    „Die Scheidung ist schon seit Monaten rechtsgültig. Ihr habt euren Besitz aufgeteilt. Also ist die Sache abgeschlossen. Du hast die schriftliche Prüfung hinter dir und wirst auch die mündliche schaffen“, tröstete Samantha. „Deine Zukunft wartet auf dich. Du kannst selbst über deine Farbe entscheiden und so lebhaft sein, wie du willst.“
    „Aber ich kann nicht mehr dieselbe Farbe sein, die ich vor Dean war.“
    „Natürlich nicht“, stimmte Michelle zu. „Du bist jetzt anders. Wichtig ist zu wissen, dass du nicht deine alte Farbe bist und auch nicht die Farbe, zu der Dean dich gemacht hat. Der Trick besteht darin, deine neue Farbe zu finden.“
    „Ich weiß aber nicht, ob ich das kann.“
    „Natürlich kannst du. Sie zu suchen macht bestimmt Spaß“, beteuerte Samantha.
    Spaß? Das war nicht gerade ein Wort, das Carly benutzt hätte.
    Vielmehr standen ihr große Anstrengungen bevor. Es galt, den Januar zu überstehen. Sie musste für die mündliche Prüfung lernen, die Sozialstunden ableisten, die Valentinstanzveranstaltung organisieren und sich einen neuen Job suchen. Als staatlich geprüfte Schwester in einem Krankenhaus zu arbeiten war bestimmt nicht zu verachten. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie diesen Weg einschlagen wollte. Also musste sie ergründen, welche Art der Krankenpflege sie praktizieren

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