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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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auf die perfekte Einrichtung gestoßen. Der antike Mahagonischreibtisch, das stimmungsvolle Gemälde, die Tiffanylampe …“ Sie seufzte. „Das Einzige, was ich zunächst nicht finden konnte, war eine geeignete Couch. Sie sollte funktionell, aber antik sein und den Mittelpunkt des ganzen Raumes bilden. Vier Monate, Euer Ehren! Vier volle Monate habe ich Möbelgeschäfte, Secondhandläden und Haushaltsauflösungen abgeklappert. Schließlich bin ich bei eBay fündig geworden und bis nach Ohio gefahren, um sie abzuholen. Dann habe ich zwei Wochen gebraucht, um mich für den idealen Polsterstoff zu entscheiden und sie neu zu beziehen.“
    „Handelt es sich um die Couch, die Sie verbrannt haben?“
    „Ja. Aber an dem Punkt der Geschichte sind wir noch nicht angekommen, Sir. Wissen Sie, ich habe die Couch schließlich in sein Büro gestellt, und als alles fertig war, bin ich mit einem Überraschungspicknick hingefahren. Mein Mann musste nach Büroschluss noch an einem großen Fall arbeiten, aber ich wollte mit ihm feiern. Und dann ist es passiert.“ Sie verstummte. Der furchtbare Anblick war ihr noch so frisch in Erinnerung, dass es wehtat.
    „Fahren Sie fort, Mrs. Lewis.“
    „Es war acht Uhr durch“, sagte Carly leise, gedankenverloren. „Ich bin mit dem Dinner hineinspaziert. Der Empfangsraum war leer, aber das hat mich nicht überrascht. Weil die Kanzlei ja längst geschlossen war, hatte ich nicht erwartet, dort jemanden anzutreffen. Ich habe die Tür zu seinem Büro geöffnet und … Sir, ich habe gelächelt. Ich habe mir das wunderschöne Zimmer angesehen, an dem ich so hart gearbeitet hatte. Ich habe seinen Schreibtisch betrachtet und die Bücherwand dahinter. Es sah so stattlich, so vollkommen aus. Dann habe ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung gesehen, und da waren sie.“
    „Wer?“
    „Mein Ehemann und seine Sekretärin … auf der Couch.“ Die Demütigung, der Schock, die Peinlichkeit stürmten mit voller Wucht auf sie ein, sodass es ihr die Sprache verschlug. Sie rang nach Atem. „Auf meiner Couch. Auf der Couch, nach der ich Monate gesucht hatte, wegen der ich nach Ohio gefahren war. Da war Dean, in eindeutiger Situation mit seiner Sekretärin, wenn Sie verstehen, was ich meine. Was für ein Klischee ist das denn? Ausgerechnet seine Sekretärin!“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen folgen kann. Inwiefern ist es eine Entschuldigung für Brandstiftung, Ihren Mann mit seiner Sekretärin zu erwischen?“
    „Euer Ehren, als mein Mann und ich unsere Vermögenswerte aufgeteilt haben, war die Couch der größte Streitpunkt. Ich wollte sie haben, weil ich sie gefunden hatte. Er wollte sie mir nicht überlassen, weil das Büro damit wirklich wundervoll aussah. Letztendlich war ihm die Einigung aber wichtiger als die Couch. Ich habe sie gekriegt.“
    „Und? Kommen Sie endlich auf den Punkt. Ich habe heute noch andere Fälle zu verhandeln, Mrs. Lewis.“
    „Und er hat sie am Tag nach Thanksgiving zu mir nach Hause gebracht. Ich habe sie in den Hinterhof stellen lassen. Und dann musste ich mit diesem Abschnitt meines Lebens abschließen. Mit all der Verbitterung, der Enttäuschung und all der aufgestauten Wut. Solche negativen Gefühle können einen fertigmachen. Also bin ich in die Garage gegangen, habe den Reservekanister geholt und Benzin über den Stoff gegossen, den ich so sorgfältig ausgesucht hatte. Ich habe ihn angezündet und … Na ja, den Rest kennen Sie. Ich wollte nur die Couch verbrennen, Sir. Nicht meinen Schuppen. Und bestimmt nicht den Schuppen meines Nachbarn. Sie sehen also, dass es ein Versehen war, außer der Couch noch etwas anderes zu verbrennen.“
    „Ein Versehen, das durch Ihren Leichtsinn zustande kam“, konterte er.
    „Ja, Sir. Es wird nicht wieder passieren.“
    „Das will ich doch hoffen. Und obwohl ich nicht die Absicht habe, Sie ins Gefängnis zu schicken, weil ich wirklich glaube, dass es eine einmalige Verirrung war, denke ich, dass es nicht ausreicht, Ihnen nur eine Entschädigungszahlung und eine Bewährungsstrafe aufzuerlegen. Deshalb verurteile ich Sie zu dreißig Stunden Sozialarbeit. Genauer gesagt: zur Teilnahme an einem Schulprojekt, das Gefahrenbewusstsein wecken soll und den Januar über stattfindet. Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass Sie Ende dieses Monats Ihre Ausbildung zur Krankenschwester beenden? Sie werden im Januar die Abschlussprüfung ablegen?“
    Carly nickte.
    „Gut. Sie können den Schülern in den umliegenden Schulen alles

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