Julia Saison Band 01
sich mit ihr .“
„Gayle?“
„Genau. Sie hat ihm ein Überraschungswochenende in irgendeinem blöden Liebesnest geschenkt, und er ist lieber mit ihr zusammen, als mit uns zu Grandmas Geburtstag zu fahren. Aber das ist schon okay, weil wir auch nicht mit ihm zusammen sein wollen.“
„Das reicht.“ Carly wandte sich an Sean. „Ist bei dir alles klar?“
Er nickte.
„Gut. Dann geht ihr beide schon mal ins Wohnzimmer. Ich komme gleich nach.“ Sie wandte sich an ihren Exmann. „Also wirklich, Dean! Du lässt den Geburtstag deiner Mutter einfach sausen?“
„Sie weiß ja nicht mal, dass wir kommen wollten. Also wird sie uns nicht vermissen. Ich habe ihr Blumen geschickt.“
Eigentlich überraschte es Carly nicht. Es hatte sie immer gestört, dass Dean seine Mutter so oberflächlich behandelte. „Du hättest anrufen sollen. Was, wenn ich andere Pläne hätte und nicht zu Hause wäre?“
„Du? Seit wann …“ Er verstummte abrupt und starrte an ihr vorbei in den Flur.
Sie wandte den Kopf in seine Blickrichtung.
Chuck kam gerade die Treppe herunter. Er trat zu Carly, legte ihr den linken Arm um die Schultern und streckte die rechte Hand aus. „Hallo, ich bin Lieutenant Jefferson.“
Dean ignorierte die Geste und wandte sich an Carly. „Wer ist das?“
„Ein Freund. Nicht, dass es dich irgendetwas angeht.“
„Komm schon, sag ihm die Wahrheit, Honey.“ Das Kosewort ging Chuck so leicht über die Lippen, als hätte er es bereits unzählige Male zu ihr gesagt. „Der gute alte Dean lässt sein Wochenende mit den Kindern für ein Rendezvous mit seiner Freundin sausen. Da kann er es bestimmt verkraften, dass du eine neue Beziehung hast.“
Deans Miene verfinsterte sich. „Wie lange geht das schon mit euch?“
Carly erklärte: „Wir haben uns an dem Tag kennengelernt, als ich die Couch verbrannt habe. Vielleicht war es Schicksal. Ich habe meine Vergangenheit und meine Bitterkeit hinter mir gelassen, und da ist er mir begegnet. Perfektes Timing.“
„Ich war der erste Cop am Tatort“, fügte Chuck hinzu. „Wir möchten Sie bitten, in Zukunft ein bisschen früher Bescheid zu geben, falls Sie die Umgangsregelung nicht einhalten wollen. Wir waren aus. Wären Sie ein bisschen früher gekommen, hätten Sie niemanden angetroffen.“
„Natürlich. Ich muss jetzt gehen.“ Dean trat hinaus auf die Veranda. „Danke, Carly.“
„Du brauchst mir nicht zu danken. Ich kann es nur nicht fassen, dass du deine Freundin den Kindern und deiner eigenen Mutter vorziehst. Aber du hattest ja noch nie Familiensinn.“ Sie schloss die Tür und wandte sich grinsend an Chuck. „Du hast ihn schockiert, Honey .“
„Auch wenn du mit ihm verheiratet warst, muss ich sagen, dass er ein Idiot ist.“
„Da kann ich dir nur zustimmen.“ Sie fühlte sich ein bisschen wohler in dem Wissen, dass er auf ihrer Seite stand. Doch das Herz wurde ihr wieder schwer, sobald sie an ihre Kinder dachte. „Ich sollte mich jetzt um die Kinder kümmern.“
„Okay. Können wir uns kommende Woche sehen?“
Sie nickte. „Lass uns Näheres bei der nächsten Präsentation besprechen.“
„Gut. Also dann bis Dienstag.“ Verstohlen blickte er sich um und senkte dann die Lippen auf ihre.
Es war nur ein kurzer Kuss, aber er raubte Carly den Atem. „Tut mir leid, dass wir gestört wurden“, flüsterte sie.
„Mir auch. Ich hoffe, du rufst mich an, wenn nächstes Mal die Luft rein ist und du alle Bedenken in den Wind schlagen willst. Und ich hoffe, dass es sehr bald sein wird.“
Sie lachte. Chuck hatte etwas Unwiderstehliches an sich. Er erheiterte sie. Er erweckte Gefühle. Doch momentan hatten ihre Kinder Vorrang. „Ich melde mich, sobald es geht.“
Er gab ihr noch einen Kuss und verließ das Haus.
Sie beobachtete, wie er in seinen Wagen stieg. Dann atmete sie tief durch und ging ins Wohnzimmer.
„Wer war das denn?“, wollte Rhiana wissen.
„Ein guter Freund. Er leitet das Projekt für Gefahrenbewusstsein. Wir haben besprochen, wie wir bei der nächsten Präsentation vorgehen sollen.“
„Aber das ist doch nicht alles, oder?“
Carly wusste nicht, wie sie darauf antworten sollte. Sie wollte nicht lügen, aber auch nicht den Eindruck erwecken, dass Chuck Einfluss auf das Leben der Kinder nehmen könnte. „Nein. Wir waren vorhin in einem Restaurant. In den Schulen haben wir nie Zeit zum Essen. Außerdem mag ich das Zeug aus der Kantine nicht.“
„Ich liebe es“, entgegnete Sean. „Geheimnisfleisch am Montag,
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