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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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Überraschungsfisch am Dienstag …“
    Rhiana ließ sich nicht so leicht vom Thema ablenken. „Na, prima! Zuerst lässt Dad uns wegen seiner Freundin sitzen, und jetzt hast du auch noch einen neuen Typen.“
    „Erstens ist er nicht mein neuer Typ . Er ist überhaupt nicht mein Typ. Und zweitens ziehe ich euch niemals jemanden vor. Auch wenn ich wieder ausgehe, steht ihr bei mir immer an erster Stelle.“
    „Ja, ja, wer’s glaubt“, murrte Rhiana.
    Sie machte wenigstens ihrem Ärger Luft. Sean schwieg beharrlich und fraß alles in sich hinein, was ihn bedrückte. Das machte Carly Sorge. „Hört mal, ich weiß, dass sich für euch vieles verändert hat. Euer Dad und ich haben uns getrennt, ich studiere wieder und habe einen Job angenommen. Veränderungen sind schwer. Auch für mich. Wenn ich eine ideale Welt für euch erschaffen könnte, würde ich es tun. Aber es wäre eine Lüge. Das Leben ist nicht vollkommen. Es ist chaotisch. Dinge passieren. Gute Dinge. Schlechte Dinge. Man muss alles so nehmen, wie es kommt, und das Beste daraus machen.“
    „Ja, dass du und Dad euch getrennt habt, ist echt zum Kotzen“, erklärte Sean. Herausfordernd starrte er sie an, weil das Wort normalerweise streng verboten war.
    „Das kannst du laut sagen.“
    „Zum Kotzen! Zum Kotzen! Zum Kotzen!“, rief er.
    „Na toll, Mom!“, maulte Rhiana, aber um ihre Lippen zuckte ein Lächeln. „Jetzt hört er gar nicht mehr damit auf.“
    „Das gilt nur für begrenzte Zeit“, erklärte Carly.
    Sean wollte wissen: „Wie begrenzt?“
    „Noch zwei Minuten.“
    Er wiederholte die Worte so schnell wie möglich.
    Sie sah auf die Uhr und stimmte ein.
    Rhiana bedachte beide mit entgeisterten Blicken, doch schließlich gab auch sie der Versuchung nach und beteiligte sich an dem Singsang.
    „Die Zeit ist um“, verkündete Carly. „Um es deutlich zu sagen: Dieser Ausdruck ist ab sofort wieder verboten, Sean.“
    „Wenn Dad sich nächstes Mal blöd benimmt, kriegen wir dann noch mal zwei Schimpfwort-Minuten?“
    Sie dachte darüber nach. Als gute Mutter durfte sie es eigentlich nicht gestatten. Aber auf diese Weise hatte Sean wenigstens etwas Dampf abgelassen. Alle drei waren entspannter nach der kleinen Auszeit vom guten Benehmen. „Ja. Aber ich bestimme, wann sie eingeläutet werden.“
    „Aber wir können welche beantragen?“
    „Oh, bitte, Sean! Du bist in der siebten Klasse und nicht in der ersten“, wies Rhiana ihn zurecht.
    „Ich bin älter als ihr beide zusammen“, verkündete Carly, „und ich kann euch sagen, dass jeder mal solche Minuten braucht, ob in der siebten Klasse oder mit Anfang dreißig. Ja, Sean, du kannst sie beantragen.“
    „Okay.“
    Einen Moment schien es, als wollte er Carly umarmen. Doch dazu war er zu cool. Zum Glück für ihn war sie es nicht. Sie beugte sich vor und zog beide Kinder an sich. „Ich habe euch lieb. Mehr als alles andere.“
    „Igitt, wie eklig!“, rief Sean. „Mom-Bazillen!“
    „Ich könnte Fotos von uns machen, wie wir uns umarmen, und damit eine Seite bei MySpace einrichten.“
    „Bitte, Mom!“, rief Rhiana entsetzt. „Das würdest du doch nicht wirklich tun, oder?“
    „Und dann könnte ich Freund von allen Kindern in eurer Schule werden.“
    „Bloß nicht, Mom!“, protestierten beide Kinder entsetzt.
    „Ihr habt aber auch gar keinen Sinn für Humor.“
    Rhiana fragte: „Was ist eigentlich mit Grandma?“
    „Dad ist echt ein Volltrottel“, murrte Sean.
    „Wir benutzen solche Wörter nicht“, ermahnte Carly ihn. „Jedenfalls nicht ohne Erlaubnis und niemals in Bezug auf euren Vater. Was immer er auch tut, er bleibt euer Vater. Und nun zu Grandma: Ihr könnt sie ja jetzt anrufen und ihr schon mal gratulieren.“
    „Wenn Dad nicht nach Cleveland fährt, ist sie ganz allein.“
    Carly stand ihrer Schwiegermutter nicht besonders nahe, und doch verspürte sie Mitgefühl. Niemand sollte seinen Geburtstag allein verbringen müssen.
    Sie überlegte, was sie am Wochenende alles tun musste, und kam zu dem Schluss, dass es ohnehin nicht zu schaffen war.
    „Wir können uns ja in Mentor mit ihr zum Lunch treffen, wenn sie will.“ Mentor in Ohio lag etwa auf halbem Weg zwischen Cleveland und Erie, gerade einmal eine gute Autostunde entfernt. „Ruft sie doch gleich mal an und fragt sie.“
    Sean umarmte sie spontan, vollkommen freiwillig; Rhiana tat es ihm gleich.
    Carly beschloss, ihre Bücher mitzunehmen und zu lernen, während die Kinder Zeit mit ihrer Großmutter

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