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Julia Saison Band 01

Julia Saison Band 01

Titel: Julia Saison Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HOLLY JACOBS NICOLA MARSH KRISTIN HARDY
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wieder vorschreiben lassen, was ich tun soll. Ich trage die Stiefel, die ich will, selbst wenn meine Füße zu Eisklumpen werden.“
    „Ich will dir doch gar nichts vor…“ Er verstummte. „Okay, ich habe es versucht, aber nur, weil ich mich um dich sorge.“
    „Dann dreh lieber die Heizung hoch, damit meine Füße auftauen.“
    Er gehorchte.
    Carly gab einem zufriedenen Laut von sich. „Das ist eine wahre Wonne.“
    „Wie bitte?“
    „Eine Wonne. Ein Segen. Viel zu selten benutzte Wörter.“
    „Okay, genieß deine Wonne, während wir zum Lokal fahren. Ich setze dich direkt vor dem Eingang ab und suche dann eine Parklücke.“
    „Ich kann laufen“, entgegnete sie trotzig.
    „Das weiß ich. Ich schreibe dir ja auch gar nicht vor, was du tun sollst, du Kratzbürste. Ich sage dir nur, was ich tun werde.“
    „Du bist verdammt starrsinnig.“
    „Ach, schimpft da nicht ein Esel den anderen Langohr?“ Chuck wurde ernst. „Aber ich bin froh, dass dieser Esel dieses Langohr begleiten darf.“
    „Apropos.“
    „Ja?“
    „Ich muss mich entschuldigen.“
    „Weshalb? Du hast doch hoffentlich nicht wieder mit dem Feuer gespielt?“
    Carly lachte. „Nein. Es geht um heute Abend. Wir werden nicht allein sein. Es ist sozusagen ein unbeabsichtigtes Doppeldate.“
    „Und wer ist das andere Pärchen?“
    „Kein Pärchen im traditionellen Sinn. Es sind die beiden Mütter, die mit mir zusammen den Festausschuss bilden.“
    „Ach so. Deine Freundinnen kommen mit, um dir bei der Entscheidung wegen der Band zu helfen? Das ist doch nicht weiter schlimm.“
    „Aber nicht der einzige Grund. Sie wollen feiern, dass Samantha und Harry ein Hochzeitsdatum festgelegt haben – und dich begutachten.“
    „Ach so?“
    „Ich habe ihnen erklärt, dass zwischen uns beiden alles ganz locker ist, aber sie sind neugierig. Und weil sie beide ihren Traummann gefunden haben, sind sie davon überzeugt, dass unser Komitee etwas Magisches an sich hat und ich auch fündig werde. Ich sage ihnen ständig, dass ich nichts mit Liebe im Sinn habe, aber verliebte Frauen hören einfach nicht zu. Ich glaube, das Herz beeinträchtigt das Hörvermögen. Wie auch immer, du brauchst nicht zu befürchten, dass ich dich falsch verstanden habe.“
    Sie klang, als hätte sie absolut keinen Sinn für Romantik. Genau das wollte Chuck von einer Frau hören, mit der er gerade ging. Also hätten ihn diese Worte glücklich machen sollen.
    Doch aus irgendeinem seltsamen Grund störten sie ihn. „Das sagst du jetzt. Aber eines Tages …“
    „Bitte erklär mir nicht, was ich fühle. Ich habe zu viele Jahre mit jemandem zusammengelebt, der mich umformen wollte, damit ich ihm in den Kram passe. Ich werde es nicht wieder zulassen. Nicht einmal einen Abend lang.“
    „Entschuldige. Ich meine nur, dass eine Frau wie du geliebt werden sollte.“ Er verzog das Gesicht über seine eigenen Worte. Seine Kollegen im Präsidium hätten sich köstlich über seine Redeweise amüsiert.
    „Ich werde geliebt. Von meinen Kindern. Von meinen Freunden. Das reicht mir.“
    Es sollte aber nicht genug sein, dachte er. Doch er sprach es nicht aus. Sie hätte nur wieder protestiert. Also hielt er schweigend vor der Bar an und wartete, bis sie widerstrebend ausstieg. Dann suchte er einen Parkplatz.
    Carly wartete am Eingang auf ihn.
    „Du hättest ruhig ohne mich reingehen können“, sagte er. „Ich hätte dich schon gefunden.“
    „Das Warten hat mir nichts ausgemacht.“
    Das Lokal war ein beliebter Wochenendtreff. Sie bahnten sich einen Weg durch den überfüllten Gastraum in den hinteren Bereich.
    Carly steuerte auf eine Nische zu, in der eine zierliche Brünette und eine große Blondine saßen, und verkündete: „Samantha, Michelle, das ist Lieutenant Jefferson.“
    „Chuck“, korrigierte er, während sie Platz nahmen.
    Die Frauen musterten ihn so gründlich, dass es an Unhöflichkeit grenzte. Er störte sich nicht daran. Es gefiel ihm sogar, dass sie ihn abschätzen wollten, um auf Carly aufzupassen. Er fragte sich, ob sie die Fürsorge ihrer Freundinnen ebenso verübelte wie seine.
    „Carly und ein Cop …“ Samantha lächelte. „Ich muss zugeben, dass ich überrascht bin.“
    „Da gibt es kein Und “, wandte Carly hastig ein. Zu hastig. „Auf der einen Seite gibt es Chuck, auf der anderen mich. Es stehen noch ein paar Projektveranstaltungen aus. Mehr nicht.“
    „So etwas Ähnliches habe ich über Harry auch gesagt.“ Samantha wedelte mit dem Ringfinger.

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