Julia Saison Band 05
schlug den Kragen ihres roten Mantels hoch. „Wir können doch nicht hierbleiben. Oder?“
„Das ist die einzig vernünftige Lösung.“
„Na dann viel Glück bei dem Versuch, um diese Zeit zwei Zimmer zu finden.“
Er spürte, wie nervös sie war. Ihm ging es genauso, und er versuchte, mit Logik darüber hinwegzukommen. „Wir haben gerade vier Monate unter einem Dach und manchmal sogar in einem Bett verbracht – und du bist noch so kühl wie am ersten Tag.“ Das brachte ihm zumindest den Anflug eines Lächelns ein. „Wäre es zur Not für dich vorstellbar, eine Nacht mit mir in einem Hotelzimmer zu verbringen?“ Er hatte nicht das Recht, sie so auf die Probe zu stellen. Aber insgeheim betete er beinahe darum, dass es nur noch ein Zimmer gab.
Es waren aber sogar noch drei Zimmer da. Nur war in einem die Dusche kaputt, und in dem anderen war der Teppich noch von der Reinigung feucht. Als er schließlich die Schlüsselkarte in den Schlitz von der Tür des dritten Zimmers einführte, gab er auf, so zu tun, als hätte er das nicht von Anfang an im Sinn gehabt.
Sabrina schloss die Augen. „Ich will nicht, dass es dir morgen leidtut …“
„Ich muss nur wissen, ob du mich wirklich so sehr willst, wie deine Augen es mir sagen.“
Sie legte ihre Handtasche auf den Stuhl neben dem Fernseher, zog ihr Haarband herunter, mit dem sie ihre Mähne zum Pferdeschwanz gebändigt hatte, und fing an, ihren Mantel aufzuknöpfen. „Ich will dich, seit ich das erste Mal in dein Büro gekommen bin und du von deinem Schreibkram aufgeschaut hast und bei meinem Anblick zweimal hinsehen musstest.“
Das war kaum mehr als ein Jahr her. Aber die Monate der Trennung kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. „Was für eine furchtbare Zeitverschwendung“, murmelte er. Er brauchte nur zwei Schritte, dann stand er vor ihr und legte die Hände um ihr Gesicht und küsste sie. Dieser erste Kuss löste eine Flut lange unterdrückter Gefühle aus. Schnell wurden ihre Küsse gieriger, ungeduldiger und fordernder.
Collin konnte die Hände nicht mehr still halten. Also zog er ihr den Mantel aus, schlüpfte aus seinem eigenen und warf beide auf einen Stuhl. In dem dünnen Lichtstrahl, der aus dem Badezimmer kam, zogen sie sich gegenseitig genüsslich ganz aus. Vor Verlangen zitternd erkundeten sie jeden Zentimeter entblößter Haut, liebkosten sich unendlich langsam.
„Mir ist kalt“, flüsterte sie.
Das musste an der Aufregung liegen. Collin spürte, dass ihre Haut unter seinen Berührungen glühte. Besonders ihre schönen, runden Brüste fühlten sich ganz heiß an. Sabrina war hinreißend, wundervoll, verführerisch, und Collin wollte ihr eine unvergessliche Nacht bereiten. Sie unentwegt zärtlich küssend, schlug er die Bettdecke zurück und legte sie sanft hin. Dann deckte er sie zu – mit der Decke und seinem Körper.
Er achtete liebevoll darauf, ihr nicht zu schwer zu werden. Dann vertiefte er den Kuss, spielte mit ihrer Zunge und ließ kurz von ihr ab, nur um sich mit seinen Liebkosungen ihrem ganzen Körper zu widmen. Ihr weiches Haar lag wie ein seidenes Tuch auf dem Bettlaken. Er streichelte es und saugte gleichzeitig leicht an ihren Brustwarzen.
Als Sabrina jetzt aufstöhnte, stieg seine Erregung so sehr, dass er kaum noch an sich halten konnte. Er verlangsamte seine Bewegungen, doch sie atmete immer schneller.
Collin wagte sich immer weiter vor, und als er ihre intimste Stelle berührte, wand sie sich heftig vor Verlangen.
„Collin … bitte … ich will dich … jetzt …“ Sie zog ihn sanft zu sich hoch und schlang ihre Beine um ihn. Unter hungrigen Küssen verschränkten sie ihre Finger.
„Schau mich an“, flüsterte er.
Als sie die Augen öffnete und ihn wie benommen ansah, drang er ganz langsam in sie ein. Sein Herz wurde in diesem Moment unendlich weit, drohte fast zu zerspringen bei dem Glücksgefühl, das er verspürte. Dieser magische Augenblick war unvergleichlich, ihn mit ihr gemeinsam zu erleben … endlich mit ihr vereint zu sein …
„Je länger, je lieber“, flüsterte er an ihren Lippen. „Mein Jelängerjelieber.“
10. KAPITEL
Am nächsten Morgen brauchten sie für die Fahrt nach Dallas genau drei Stunden und einundfünfzig Minuten. Das war Sabrina überdeutlich bewusst, weil ihre Unterhaltung mit Collin nur noch aus „danke“ und „nein danke“ bestand. So hatte sie viel Zeit, die Uhrzeitanzeige des Autoradios zu betrachten. Sie wies ihn nicht einmal zurecht, wenn er zu schnell fuhr. Wenn
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