Julia Saison Band 05
es?“
„Ja.“
Daraufhin lächelte er, und sie konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. Und als er die Arme nach ihr ausstreckte, rollte sie sich zu ihm hinüber, bis sie sich mit dem Rücken an ihn schmiegen konnte. Schon war sie dabei, wieder einzuschlafen.
Da legte er eine Hand um ihre Brust.
Ein wunderbares, sinnliches Gefühl der Wärme überkam sie. Sie seufzte, und er liebkoste ihr Ohr.
„Oh Mitch“, flüsterte sie. „Was machen wir nur?“
„Schsch…“, war alles, was er dazu sagte.
Was machen wir nur? Diese Frage ging Kelly den ganzen Tag durch den benommenen Kopf. Was machen wir nur?
Sie hatte wilden Sex mit Mitch gehabt. Mehr als einmal. Fantastischen Sex. Und damit musste Schluss sein.
Aber sobald sie daran dachte, merkte sie, wie sie verträumt lächelte, weil sie sich daran erinnerte, wie er sich anfühlte, wie er schmeckte, und wie er ihr mit rauer Stimme Zärtlichkeiten ins Ohr flüsterte, bis sie rot wurde und mehr wollte.
Am Nachmittag, als sie die letzte Ladung Wäsche eingelegt hatte und die Maschine eingeschaltet hatte, blieb sie gedankenverloren stehen.
„Mom!“
„Huch!“ Sie zuckte zusammen. DeDe stand in der Küchentür. Sichtbar genervt. Kelly verbannte ihr schlechtes Gewissen und räusperte sich. „Was ist denn?“
DeDe warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich habe jetzt schon zweimal ‚Mom‘ gesagt. Und du stehst einfach nur da, starrst die Wand an und lächelst vor dich hin …“
„Tut mir leid. Ehrlich. Was willst du denn?“
„Mein Zimmer. Weißt du noch? Du hast gesagt, ich soll mein Zimmer aufräumen.“
„Ja, natürlich erinnere ich mich. Bist du fertig?“
„Ja.“
„Wunderbar, Süße.“ Kelly fing an, die Bettlaken zusammenzufalten, die sie aus dem Trockner genommen hatte. Ihre Gedanken waren schon wieder bei der vergangenen Nacht.
„Mom?“ DeDe hatte sich nicht vom Fleck gerührt.
„Hmm? Was ist denn?“
„Mein Zimmer ist aufgeräumt, und Hausaufgaben habe ich auch keine auf. Also können Dad und ich jetzt Wii spielen?“
Die Wii. Mitch war wirklich großartig, was das anging. Er hätte DeDe mit teuren Geschenken überschütten können. Aber er schien wirklich zu verstehen, dass es nicht gut für sie – oder seine Beziehung zu ihr – wäre. Die Wii hatte er letzte Woche gekauft, nachdem Kelly widerwillig ihre Erlaubnis gegeben hatte. Unter dem Vorbehalt, dass DeDe erst ihre Pflichten im Haushalt und ihre Hausaufgaben erledigt haben musste, bevor sie spielten.
„Mom?“ DeDe wartete immer noch auf eine Antwort. „Dürfen wir?“
„Klar doch.“ Kelly schüttelte ein Küchentuch aus.
„Okay!“ DeDe sauste davon. Kelly faltete das Küchentuch und nahm das nächste.
Was machen wir nur? Das muss aufhören …
Wie geplant kam Tanner zum Abendessen vorbei. Er aß gleich zwei Portionen Schmorbraten und fragte, ob es ihr gut ging.
„Sehr gut. Wunderbar. Wirklich.“ Wie schon den ganzen Tag über war sie peinlich darauf bedacht, Mitch nicht anzusehen.
Tanner runzelte die Stirn. Dann zuckte er die Achseln. „Kann ich bitte die Brötchen haben?“
Insgesamt, fand Kelly, lief das Abendessen gut. Besser als die Woche davor. Tanner und Mitch fielen sich vielleicht nicht vor lauter Zuneigung gegenseitig in die Arme, aber sie waren zumindest höflich zueinander. Nach dem Dessert blieb Tanner sogar noch auf eine Runde „Mario Party 8“ mit der Wii.
Als er um halb neun zu seinem Auto ging, regnete es immer noch. DeDe umarmte ihn zum Abschied, und Kelly begleitete ihn auf die vordere Veranda hinaus. Sobald sie draußen waren, packte er sie am Arm. „Also gut. Jetzt sagst du es mir. Was ist hier los?“
Aber klar. Als ob sie ihrem übertrieben fürsorglichen großen Bruder erzählen würde, dass sie mit Mitch Sex gehabt hatte. „Tanner, hör auf. Es ist alles okay – also, soweit das in so einer Situation eben möglich ist.“
Er schüttelte den Kopf. „Wie lange bleibt er noch?“
„Also …“
„Lass mich raten. Solange er will, richtig?“
„Genau.“
Er drehte sich um und starrte durch den Regen auf seinen Mustang, den er am Bordsteinrand geparkt hatte. „Seid ihr wieder zusammen?“
Ihr Puls raste. Dumm, sie war ja so dumm. „Nein. Warum?“
„Ich weiß nicht. Das wirkt einfach so, vermutlich. So wie du seinen Blick meidest – während er dich die ganze Zeit anstarrt.“
„Äh, tut er das?“ Warum hörte sie sich bei dieser Frage gleichzeitig so albern und so hoffnungsvoll an?
Tanner drehte sich
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