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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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dich hin.“ Ein paar Minuten lang herrschte Schweigen am Frühstückstisch. Dann fragte er: „Also, ist jetzt alles klar mit Dustin?“
    Dustin Perry war einer der „älteren“ Jungen aus der fünften Klasse und spielte das Vorderteil von DeDes Einhorn. Seit der ersten Probe am Montag hatte sie sich ständig über ihn beklagt. Mitch und Kelly hatten sie abwechselnd getröstet und ihr den Rat gegeben, sich von dem Jungen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
    „Ich hasse ihn“, erklärte DeDe. „Ich hasse ihn so sehr, dass ich nicht mal mehr über ihn reden will. Nie wieder.“
    Mitch runzelte die Stirn. „Was hat er denn diesmal getan?“
    DeDe schluckte mühsam. „Ist doch egal.“
    „Komm schon.“ Er sah ihre Tochter so liebevoll an, dass Kelly sich trotz ihres Frustes freute, dass DeDe einen Vater hatte, der sich um sie kümmerte und für sie da sein würde, um ihr beim Erwachsenwerden zu helfen.
    DeDe schniefte. „Er hat gesagt, dass er nicht glauben kann, dass ich so viele Tanzstunden nehme, weil ich zwei linke Füße habe und nicht mal als Hinterteil von einem Einhorn tauge.“ Ihre Lippen zitterten. Sie starrte ihr Müsli an und kämpfte tapfer gegen die Tränen.
    „Wo wir gerade von Hinterteilen reden, willst du, dass ich ihm einen Tritt in seines verpasse?“
    DeDe blickte auf. „Daaaad!“
    „Du musst es mir nur sagen.“
    Und da war von Tränen nichts mehr zu sehen. DeDe kicherte. „Oh Dad. Natürlich nicht.“
    „Na gut. Dann hat sein Hinterteil noch mal Glück gehabt.“
    Es waren Augenblicke wie dieser. Wie Mitch mit DeDe umging. So liebevoll. Aber auch humorvoll.
    Wie konnte Kelly sich da nicht wieder in ihn verlieben?
    Wie ferngesteuert fuhr sie zur Arbeit und dachte die ganze Zeit nur an ihn.
    Um elf im Aufenthaltsraum meinte Renata, dass Kelly zum Davonlaufen aussah und schlug ihr vor, den Rest des Tages freizunehmen. Um zwei Uhr Nachmittag musste sogar sie selbst zugeben, dass sie unbedingt ein Schläfchen brauchte. Sie fuhr nach Hause – wo ein staubiger roter Camaro in ihrer Einfahrt stand.
    Dann hatte Mitch Gesellschaft …?
    Sie betrat das Haus durch die Waschküche. Als sie die Tür öffnete, konnte sie Mitchs erhobene Stimme hören.
    „Verdammt, Crystal, nein. Ich will nicht, dass du mir die Karten legst. Und die Massage kannst du vergessen.“
    Eine melodische weibliche Stimme widersprach ihm: „Ich versuche doch nur, dir beim Entspannen zu helfen.“
    Mitch hatte eine Frau hier? Kellys Erschöpfung verflüchtigte sich. Stattdessen wallte Wut in ihr auf. Wie konnte er es wagen, eine andere Frau in ihr Haus zu bringen?
    Sie sollte hineinstürmen und … ja, was sollte sie denn zu ihm sagen?
    Alles, was sie sagen konnte, würde wirken, als wäre sie eifersüchtig. Und sie waren ja kein Paar.
    Sie waren ja noch nicht einmal Geliebte. Dafür hatte sie selbst gesorgt.
    Sie schloss die Tür ganz leise.
    „Ich muss mich aber nicht entspannen, verdammt noch mal“, donnerte Mitch. „Ich will wissen, was zur Hölle du hier verloren hast.“
    Auf Zehenspitzen schlich Kelly durch die offene Tür in die Küche und passte dabei auf, wo die beiden sich befanden. Mitch und diese Frau waren im hinteren Wohnzimmer.
    „Nein“, sagte Mitch, „fahr einfach nach L.A. zurück.“
    „Ich bin für dich da, Mitch. Ob du das jetzt zugeben willst oder nicht, du bist mein Bruder. Das ist alles, was zählt.“
    Ihr Bruder? Aber Mitch hatte doch keine Schwester außer Deirdre, die vor all den Jahren gestorben war, oder?
    „Jetzt fang nicht mit diesem Firlefanz an“, befahl Mitch. „Davon will ich nichts hören.“
    „Schön“, antwortete die Frau mit der melodischen Stimme, „leugne es. Du bist mein Bruder, und ich weiß, dass du mich jetzt brauchst. Also habe ich mein Apartment untervermietet und jetzt ziehe ich hierher, damit ich dich unterstützen kann.“
    „Bitte nicht. Alles, nur das nicht.“
    Das war alles viel zu verdreht für Kellys Geschmack. Als die Frau wieder von ihrem Umzug anfing, hatte Kelly genug. Sie hörte auf zu lauschen, ging durch das Esszimmer, blieb vor dem Wohnzimmer stehen und räusperte sich.
    Mitch drehte sich um und warf ihr einen finsteren Blick zu. „Was machst du denn hier?“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich war müde. Ich habe ein Schläfchen gebraucht. Komischerweise bin ich jetzt hellwach.“
    Crystal hatte lange blonde Locken und ein Gesicht wie ein Engel. „Hi, ich bin Crystal. Crystal Cerise. Du musst Kelly sein.“ Sie kam auf Kelly zu,

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