Julia Saison Band 11
Wort gesagt hatte, wusste Cole, dass Nick der Anwalt war, den sie wegen des Testaments konsultiert hatte.
„Meine Frau bespricht ihre Fälle nicht mit mir“, erwiderte Nick lächelnd.
„Lexi vielleicht nicht, aber ich schon.“ Margaret hob ihr Kinn. Sie hatte nichts zu verbergen. „Nick hat bestätigt, dass die Bedingungen durchsetzbar sind.“
Statt wie üblich ‚wir werden sehen‘ zu entgegnen, lächelte Cole nur.
„Mary Karen hat mir erzählt, dass ihr beide zusammenwohnt.“ Lexi musterte sie neugierig.
„Wir wohnen im selben Haus“, stellte Cole richtig.
„Nicht so zusammen.“ Margarets Gesicht brannte vor Verlegenheit, während Coles Lippen amüsiert zuckten.
„Was Margaret zu sagen versucht, ist …“, er hielt inne, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen, „wir schlafen nicht miteinander.“
„Noch nicht zumindest“, sagte Lexi mit einem teuflischen Funkeln in ihren Augen.
Nick schmunzelte. „Ihr müsst meine Frau entschuldigen. Sie ist im Grunde ihres Herzens eine Kupplerin.“
Für eine Sekunde war Margaret versucht, deutlich zu sagen, dass Cole Lassiter der letzte Mann auf Erden wäre, mit dem sie schlafen oder – sie erschauerte – den sie heiraten würde, aber sie hielt die Worte zurück. Sie hatte schon früh gelernt, dass es gefährlich war, zu sehr zu protestieren.
Margaret deutete auf Lexis Einkaufswagen. „Sieht aus, als ob ihr Weihnachten groß feiert.“
„Wir sind selten über die Feiertage in Jackson Hole, darum haben wir für den nächsten Samstagabend alle Freunde eingeladen“, erzählte Nick.
„Nick und Lexi wohnen einen Teil des Jahres in Dallas“, erklärte Margaret Cole.
„Obwohl ich hier aufgewachsen bin, habe ich die letzten vierzehn Jahre in Texas verbracht“, erzählte Cole. „Mein Unternehmen sitzt bei Austin.“
„Tolle Stadt.“ Nick nickte zustimmend. „Die Livemusikszene dort ist fantastisch.“
Während sich die beiden über Texas unterhielten, nahm Lexi Margaret beiseite.
„Wie läuft es? Und sei ehrlich. Ich war überrascht, als ich das gehört habe …“
„Es ist okay“, antwortete Margaret. Und das stimmte auch. Wenn man ihre Vergangenheit in Betracht zog, war es etwas unangenehm, aber bis jetzt war Cole ein echter Gentleman gewesen. „Wir tasten uns langsam vor.“
„Lex, ich will dich nicht unterbrechen, aber wir haben Caroline versprochen, dass wir die Kinder …“, Nick hielt sein Handy hoch, damit seine Frau die Zeit sehen konnte, „… in fünf Minuten abholen.“
„Du lieber Himmel, ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist.“ Bedauernd sah Lexi Margaret an.
„Wir müssen uns auch beeilen“, sagte Margaret. „Charlie ist auf einer Geburtstagsparty, und wir müssen ihn bald abholen.“
„Habt ihr über die Feiertage schon Pläne?“, fragte Lexi.
„Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, erklärte Cole. „Im Moment meistern wir einen Tag nach dem anderen.“
„Nun …“, Lexi sah zu ihrem Ehemann, der ihr kaum wahrnehmbar zunickte, „… es würde uns freuen, wenn ihr nächsten Samstag mit uns feiert. Es ist immer schön, wenn alle zusammenkommen. Travis und Mary Karen kommen auch, und David und July, ebenso Derek und Rachel und ein paar alleinstehende Freunde. Und die Kinder natürlich. Wir hatten das Essen so gegen 18 Uhr geplant.“
Nick lächelte warm. „Wenn ihr in Jackson Hole bleiben wollt, wäre es eine gute Gelegenheit, alle kennenzulernen.“
Margaret warf Cole einen Seitenblick zu. Er schien nicht abgeneigt zu sein, aber das mussten sie gemeinsam besprechen.
„Danke für das Angebot“, sagte sie. „Können wir uns später bei euch melden?“
„Keine Eile“, sagte Lexi. „Gebt uns irgendwann diese Woche Bescheid.“
Sobald sie allein waren, fragte Cole: „Warum hast du die Einladung nicht einfach angenommen?“
„Weil wir beide darüber sprechen müssen.“ Margaret legte Äpfel in eine Tüte, band sie zu und reichte sie Cole, damit er sie in den Wagen legte.
„Ich hätte nichts dagegen gehabt.“
„Danke“, sagte Margaret. „Aber für mich ist Kindererziehung eine gemeinsame Aufgabe. Als Travis und ich dabei geholfen haben, unsere jüngeren Geschwister zu erziehen, haben wir früh erkannt, wie wichtig es ist, an einem Strang zu ziehen.“
„Meine Mom und mein Dad sind nicht so vorgegangen.“ Er nahm einen Salatkopf und legte ihn in den Wagen. „Und mein Stiefvater und meine Mom waren zu sehr damit beschäftigt, sich zu streiten, um an
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