Julia Saison Band 11
Sohn.
Er rechnete jeden Tag mit dem Test, mit dessen Hilfe er seine und Charlies DNA abgleichen konnte. Wenn dieser Test ergab, dass er der biologische Vater des Kindes war, würde es deutlich einfacher werden, das alleinige Sorgerecht zu bekommen. Aber selbst wenn herauskam, dass er nicht der Vater war, würde Cole den Kleinen genauso lieben und ebenso stolz sein, ihn seinen Sohn nennen zu dürfen.
Es klopfte leise an seiner Tür. Schnell deckte Cole sich zu. „Herein.“
Charlie kam herein. „Bist du wach? Tante Meg hat gesagt, ich soll dich nicht aufwecken.“
„Ich bin wach.“ Cole winkte den Jungen zu sich und bemerkte, dass er bereits angezogen war mit Jeans, Stiefeln und einem langärmligen Cowboyhemd. „Du scheinst schon eine Weile auf zu sein.“
Charlie nickte und hielt am Fußende des Bettes an. „Ich gehe zu einer Geburtstagsfeier. Da essen wir Kuchen und Eis und fahren mit einem Schlitten und so.“
„Klingt lustig. Wer hat denn Geburtstag?“
„Mein Freund Jake. Er ist in meiner Klasse und schon sieben.“
Cole unterdrückte ein Lächeln bei dem Staunen in Charlies Stimme. „Da ist er ja schon uralt.“
„Charlie“, ertönte Margarets Stimme aus dem Flur. „Hatte ich nicht gesagt, du sollst ihn nicht aufwecken?“
„Ich war schon wach“, antwortete Cole. „Ich habe sogar schon meine Übungen gemacht.“
Margaret betrat das Zimmer. Wie Charlie trug sie Jeans und Stiefel, aber da endeten die Gemeinsamkeiten auch. Ihr grüner Pullover betonte die Farbe ihrer Augen und schmeichelte ihrer Figur.
In der Highschool hatte sie weite Sachen getragen, um ihre Kurven zu verstecken. Als sie miteinander schliefen, war er überrascht gewesen – und erfreut –, als er entdeckte, was sie versteckte.
„Cole.“
Schnell löste er den Blick von ihren Brüsten. Er sollte Margaret nicht so anstarren.
„Möchtest du mitkommen, wenn ich Charlie zu seiner Party fahre?“
„Sicher.“ Die Einladung überraschte ihn, aber vielleicht war er nicht der Einzige, der höflich sein wollte. „Was machen wir, während er feiert?“
„Lebensmittel einkaufen“, sagte sie nüchtern. „Ich habe in der Küche nachgesehen, und die Schränke sind leer.“
Das konnte Cole nicht bestreiten. Eigentlich hatte er die Vorräte auffüllen wollen, bevor Charlie und Margaret kamen, aber die Zeit hatte nicht gereicht. „Okay, ich freue mich, mal aus dem Haus zu kommen.“
Margaret zögerte, als hätte sie plötzlich Bedenken. „Bist du sicher, dass du durchhältst?“
Machte sie sich wirklich Sorgen um sein Durchhaltevermögen, oder wollte sie nur nicht so viel Zeit mit ihm verbringen?
„Das schaffe ich.“ Er schnupperte, und wie auf Kommando knurrte sein Magen. „Essen wir, bevor wir fahren?“
„Der Speck interessiert dich, hm?“ Sie lächelte ihn freundlich an.
„Ist noch etwas übrig?“, fragte er und hoffte, dass er nicht zu bedürftig klang.
„Darauf kannst du wetten.“ Sie sah auf den kleinen Jungen, der jetzt auf dem Bett saß und die Beine baumeln ließ. „Eigentlich wollte ich Charlie gerade sagen, dass das Frühstück fertig ist, als ich eure Stimmen gehört habe.“
Charlie hob die Hand wie in der Schule, wartete aber nicht, bis er aufgerufen wurde. „Es gibt Speck und Eier und Milch und Saft und …“
Margaret legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. „Geh’ dir die Hände waschen, dann kannst du mir helfen, den Tisch zu decken.“
„Okay.“ Der Junge hopste vom Bett und rannte aus dem Zimmer.
„Und Cole?“
„Ja?“
„Zieh dir bitte was an.“
Er war sich nicht sicher, warum sie das sagte, bis er an sich heruntersah. Das Laken, mit dem er sich zugedeckt hatte, war nach unten gerutscht und bedeckte gerade noch das Nötigste. Ein paar Zentimeter weniger, und sie hätte ihn in voller Pracht gesehen.
Cole lächelte, als er sich an eine Zeit erinnerte, zu der das kein Problem gewesen wäre. ‚Zeig mir deins, dann zeig ich dir meins‘, hatten sie sich öfter geneckt, wenn es zwischen ihnen leidenschaftlicher wurde. Und eines Abends hatte sie ihre Bluse aufgeknöpft und er den Reißverschluss seiner Hose geöffnet.
Als sie die Tür hinter sich schloss, atmete er tief durch und griff nach der Schiene, die neben seinem Bett lag. Diese Zeit war lange vorbei. Jetzt zählte nur noch, dass er stärker wurde, damit er sich allein um Charlie kümmern konnte.
Er sah an sich hinunter. Zu dumm, dass sein Körper das noch nicht verstanden hatte.
Charlie kam mit
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