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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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holte ihn aus seinen Gedanken, und er drehte sich zu seinem Sohn um, der auf dem Rücksitz saß. „Habe ich so finster ausgesehen?“
    Charlie runzelte die Stirn, verengte die Augen und deutete dann auf sein Gesicht.
    „Wow“, staunte Cole. „Total gruselig.“
    Charlie war während der Autofahrt ziemlich still gewesen.
    „Hast du etwas auf dem Herzen, Liebling?“ Margaret sprach die Frage aus, die er sich nicht getraut hatte zu stellen. Er wollte den Jungen nicht dazu zwingen, über seine Gefühle zu sprechen, bevor er dazu bereit war.
    „Weiß nicht.“
    Cole wartete. Die meisten Artikel, die er zu trauernden Kindern gelesen hatte, rieten dazu, abzuwarten und sie nicht unter Druck zu setzen. Nur war er leider kein geduldiger Mensch.
    „Was ist eine Waise?“, fragte Charlie, als Margaret auf den Parkplatz der Kirche einbog. „Auf der Beerdigung hat Tommy Grosscup gesagt, dass ich eine Waise bin, als ob das etwas Schlimmes ist.“
    „Eine Waise“, erklärte Margaret leise, „ist jemand, der keine Eltern mehr hat. Ich bin eine Waise, weil ich meine Mom und meinen Dad verloren habe. Onkel Cole nicht, weil seine Mutter noch lebt.“
    „Also war ich eine Waise“, sagte Charlie, „aber jetzt bin ich keine mehr, weil ich dich und Onkel Cole als meine Mommy und meinen Daddy habe.“
    Cole zog es das Herz zusammen, und er sah, dass auch Margaret Tränen wegblinzelte.
    Ryan hatte recht gehabt. Charlie brauchte in dieser schwierigen Zeit einen Vater und eine Mutter.
    Zum ersten Mal war Cole dankbar, dass Margaret jetzt da war. Und sobald sie getrennte Wege gingen, würde er ernsthaft nach einer Frau suchen, die für ihn eine Ehefrau und für seinen Sohn eine Mutter sein würde.
    Eine Freundin. Eine Geliebte. Und vor allem eine Frau, der er vertrauen konnte.
    Margaret ging langsamer, je näher sie und Cole der Eingangstür des Coffee Pot kamen. „Travis sagte, dass sie meistens den großen Tisch im hinteren Teil in Beschlag nehmen.“
    Cole kannte Margarets Bruder aus dem Footballteam der Highschool, sie hatten sich damals gut verstanden. Später war der Kontakt zu dem jungen Arzt deutlich kühler gewesen.
    Während er seine Beziehung zu Margaret niemandem gegenüber erwähnt hatte – auch ihre Trennung nicht –, schien Margaret ihrem Bruder einiges erzählt zu haben.
    Plötzlich war der Gedanke, mit ihren Verwandten und Freunden zu frühstücken, nicht mehr so verlockend.
    „Warum gehst du nicht rein und verbringst Zeit mit deinem Bruder. Ich gehe solange etwas spazieren.“
    „Komm wieder runter, Macho.“ Margaret ergriff seinen Arm und zog ihn zur Tür. „Wenn du dich nicht unterhalten willst, sitz einfach da und iss was.“
    Sie war nicht sicher, warum Cole zögerte, und es interessierte sie auch nicht. Für sie war es in der Kirche auch nicht gerade toll gewesen, neben ihm den Gang hinunterzugehen. Und Arm in Arm das Café zu betreten, als wäre sie seine Freundin, würde nicht besser werden.
    Resolut öffnete Margaret die Tür und ging hinein. Drinnen ließ sie sofort Coles Arm los.
    Wie erwartet, war es voll. Travis winkte ihr aus dem hinteren Teil des Cafés zu. Bis auf zwei Plätze, die er neben sich für sie freigehalten hatte, war der Tisch voll besetzt.
    Cole schien das herzliche Willkommen zu überraschen, er fügte sich aber schnell in die Unterhaltungen ein.
    Sobald die Bedienung ihre Bestellung aufgenommen und ihr eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte, ließ die Anspannung in Margarets Schultern nach.
    Sie nippte an dem starken Getränk und beobachtete ihren Bruder, der sein Bestes tat, um Cole einzubeziehen. Margaret hielt sich zurück und hörte lieber zu. So lernte sie einiges über Cole. Wenn sie sich schon das Sorgerecht teilten, sollte sie möglichst viel über ihn erfahren.
    „Ich kann nicht glauben, dass du gleich nach dem College ein Unternehmen gegründet hast“, sagte Lexi bewundernd. „Wie geht denn das?“
    „Mit viel Glück, und ich wusste es nicht besser.“ Cole schmunzelte. „Ich habe an der Universität von Texas einen Abschluss in Unternehmensführung gemacht, darum dachte ich, das wird erwartet, sobald man sein Diplom in der Hand hält.“
    Nick lehnte sich neugierig vor und stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab. „Wie sah deine finanzielle Starthilfe aus?“
    „Mein Onkel hat mir etwas Geld geliehen, das ich innerhalb der ersten zwei Jahre zurückgezahlt habe.“
    Margaret hörte den Stolz in Coles Stimme. Er hatte es erstaunlich weit gebracht, besonders

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