Julia Saison Band 11
Bauch tut weh.“
Cole erstarrte.
Margaret erwiderte seinen Blick, und ihre Mundwinkel hoben sich leicht. „Erwischt.“
Er grinste. „Schon wieder.“
Mit einem bedauernden Lächeln stand sie auf.
„Ruft er nach Joy und Ty? Oder nach uns?“, fragte er.
„Spielt das eine Rolle?“
„Gutes Argument.“
„Ich komme, Liebling“, rief sie laut genug, dass Charlie sie hören konnte.
Zu ihrer Überraschung quälte sich Cole ebenfalls auf die Beine. „Ich komme mit.“
„Aber die Treppe …“
„Keine Sorge, ich halte dich nicht auf.“
„Aber …“
„Ich möchte da sein“, sagte Cole. „Charlie soll wissen, dass wir beide für ihn da sind. Wir sind schließlich eine Familie.“
Familie. Das klang verlockend.
Sie hakte sich bei Cole unter. „Unter einer Bedingung.“
„Die wäre?“
„Wenn ich Charlie wieder etwas vorsingen soll, darfst du nicht lachen.“
Zwei Tage später wusste Cole, noch bevor er morgens aus der Dusche stieg, dass es ein guter Tag werden würde. In der Nacht hatte es aufgehört zu schneien, die Sonne strahlte, und seine Beziehung zu Margaret war im Aufwind.
Aufgeregt betrachtete er den DNA-Test in seiner Wäscheschublade. Seit er in Jackson Hole angekommen war, wartete er nur auf den richtigen Moment, um von Charlie einen Wangenabstrich zu nehmen. Das einzige Problem war, wie er das Päckchen zur Post bekam.
Margaret konnte er schlecht bitten, ohne Fragen zu provozieren. Und bis er wusste, ob Charlie wirklich sein Sohn war, wollte er sie auch nicht in die Geschichte verwickeln.
Nachdem er Jeans, ein Sweatshirt mit Aufdruck der Universität von Texas und Schuhe angezogen hatte, schnallte er die Knieschiene um und öffnete die Schublade erneut. Sein Blick verweilte auf dem Päckchen mit dem Test.
Ja, heute würde ein perfekter Tag werden.
„Dieser Kaffee ist fantastisch.“ Margaret sah über den Rand ihrer Tasse zu Cole. Nichts ging über eine Tasse Kaffee am Morgen.
„Wie war deine Nacht?“
Sie lächelte schief. „Du meinst, nach meinem Beinaheherzanfall?“
„Hey, ich hatte Durst“, sagte er. „Ich war genauso erschrocken wie du.“
Das bezweifelte Margaret ernsthaft. Gegen zwei Uhr nachts war sie für einen kleinen Imbiss nach unten geschlichen, als sie im Dunkeln gegen eine muskulöse Brust stieß … Nein, sie war garantiert erschrockener gewesen.
„Es war eine anstrengende Nacht“, beantwortete sie seine Frage. „Charlie musste sich alle paar Stunden übergeben. Zum Glück ist es gegen Morgen besser geworden, und er konnte schlafen. Er ist nicht einmal aufgewacht, als ich das letzte Mal seine Temperatur überprüft habe.“
„Du musst erschöpft sein.“
„Es geht.“ Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand.
„Erinner dich an unsere Abmachung.“ Cole schmierte dick Traubenmarmelade auf seinen Toast. „Ich passe heute Nachmittag auf Charlie auf, und du ruhst dich aus.“
„Ich weiß“, seufzte Margaret. „Ich bin nur nicht sicher, ob dafür Zeit ist.“
„Warum nicht?“ Cole sah von seinem Toast auf. „Wir haben nichts vor.“
„Hatten wir nicht.“ Sie rührte einen Löffel Zucker in ihre Haferflocken. „Während du geduscht hast, wurde ich mit Anrufen bombardiert.“
Gut, das war vielleicht ein bisschen übertrieben für zwei Anrufe. Aber wenn man bedachte, wie selten das Telefon sonst klingelte, war das schon viel.
„Wer hat angerufen?“
„Ryan.“ Margaret sah auf ihrem Handy nach der Uhrzeit. „Er wird in etwa 15 Minuten hier sein.“
„Warum?“, fragte Cole und klang nur mäßig interessiert.
„Hat er nicht gesagt, aber ich vermute, dass er mit dir über Kate sprechen will.“
Cole begann zu lachen, verstummte aber, als sie nicht einstimmte. „Das meinst du ernst.“
„Ich weiß es nicht genau“, sagte sie, „aber es fühlte sich so an.“
„Männer sind nicht wie Frauen. Ryan fährt nicht extra hierher, um sich über die Probleme mit seiner Freundin auszutauschen.“
„Glaub, was du willst.“ Margaret biss in ihren Toast. „Ich bin mit Brüdern aufgewachsen.“
„Ich sage trotzdem, dass es einen anderen Grund für seinen Besuch gibt.“
Ein nachdenklicher Ausdruck trat auf Coles Gesicht. „Bevor Ryan kommt, setze ich mich noch ein paar Minuten zu Charlie. So ist er nicht allein, wenn er aufwacht.“
„Das ist nett von dir, aber nicht nötig“, sagte Margaret. „Als ich zuletzt nachgesehen habe, hat er fest geschlafen.“
„Ich würde trotzdem gern die Zeit mit ihm verbringen“, sagte
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