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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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Sorgerechts schnell vorgehen willst.“ Brian klang verwirrt. „Stimmt etwas nicht?“
    Cole spürte ein ungutes Gefühl im Magen. „Ich hoffe nicht.“

10. KAPITEL
    Die nächsten fünf Stunden waren die längsten in Coles Leben. Jeder Blick, jeder Kommentar machte ihn nervös.
    Und als Charlie stolz verkündete, dass seine Haare hinten genauso abstanden wie bei seinem Onkel Cole, machte das die Situation auch nicht besser.
    Er stocherte in seinem Essen herum und versuchte, sich einzureden, dass es gut war, wenn sie dieses Gespräch jetzt führten. Schließlich stand nun fest, dass Charlie sein Sohn war …
    Als er aufsah, entdeckte er, dass Margaret ihn und Charlie anstarrte. Der aufblitzende Schmerz in ihren Augen, bevor sie die Lider senkte, sagte alles.
    Er betete darum, dass er es ihr erklären konnte. Denn wenn nicht, befürchtete er, dass das Leben, das er wollte – das heute Morgen noch in greifbarer Nähe gewesen war –, unerreichbar wurde.
    Als es für Charlie Zeit war, ins Bett zu gehen, lasen die drei abwechselnd aus einem altersgerechten Bilderbuch vor.
    Cole hatte ihr erklärt, dass bei legasthenischen Kindern die Lesefähigkeit verbessert würde, wenn sie laut vorlasen. Es hatte wohl etwas zu tun mit der Aktivierung der Broca’schen Sprachregion im Gehirn des Kindes, die sich an die Bewegungen der Sprechmuskeln erinnerte.
    Aber statt Bewunderung für seinen Wunsch, dem Jungen zu helfen, fühlte Margaret nur Abscheu für Cole. Wie konnte er sie glauben machen, er wünsche sich eine Zukunft für sie als Familie – und gleichzeitig bereits planen, ihr Charlie wegzunehmen?
    „Tante Meg.“ Charlies Stimme unterbrach ihre aufgewühlten Gedanken. „Jetzt bist du dran.“
    „Du hast beinahe deinen Einsatz verpasst“, witzelte Cole.
    Margaret begegnete seinem Blick, aber das Lächeln auf ihren Lippen war nur für Charlie. „So leicht lasse ich mich nicht übergehen.“
    Cole sagte nichts, aber sie wusste, dass er sie verstanden hatte.
    Sobald sie Charlie ins Bett gebracht hatten, nahm er im Wohnzimmer auf dem Sofa Platz und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen.
    Widerwillig setzte sich Margaret auf einen Sessel.
    „Ich habe nicht vor, dich aus Charlies Leben zu vertreiben“, sagte er, seine Augen wirkten dunkel und ernst im Licht der Lampe.
    „Sicher doch!“
    „Ich sage die Wahrheit. Es tut mir leid, dass du auf diese Weise herausfinden musstest, dass Charlie mein Sohn ist.“ Cole fuhr sich frustriert durch die Haare. Es gab so viel, was er ihr sagen wollte – sagen musste.
    „Ja, das kam ziemlich überraschend.“ Sie lachte spröde. „Ich frage mich nur, warum ich es nicht früher bemerkt habe. Es ist offensichtlich, wenn ich euch jetzt zusammen sehe.“
    „Meg, ich wollte nicht …“
    „Wann wolltest du mich rauswerfen, Cole? Dein Knie ist fast wieder in Ordnung. Wolltest du warten, bis dich der Arzt für gesund erklärt, bevor du mir sagst, dass ich aus seinem Leben raus bin? Oder wolltest du mir die Dokumente per Post schicken? Weißt du, ich habe gerade ein Déjà-vu-Erlebnis“, fuhr sie fort, bevor er antworten konnte. „Erst gibst du vor, Gefühle für mich zu haben, und dann lässt du mich fallen. Du hast dich überhaupt nicht verändert.“
    „Meg, bitte lass es mich erklären.“
    „Erklären?“, höhnte sie. „Oder mir ein paar neue Lügen auftischen?“
    „Ja, erklären“, sagte Cole mit zusammengebissenen Zähnen.
    Sie verschränkte die Arme und hob ihr Kinn. „Okay. Dann erklär mir bitte, wie es kommt, dass du mit meiner besten Freundin ein Kind hast.“
    Trotz ihres feindseligen Tonfalls war sie zumindest bereit, ihm zuzuhören.
    „Joy und Ty hatten eine schwierige Zeit in ihrer Beziehung.“ Cole wählte seine Worte mit Bedacht. „Sie wollte heiraten, aber Ty hatte Zweifel. Ich bin nicht sicher, warum Joy nach Austin gezogen ist, aber ihre Großtante Mary lebte dort. Wir sind uns begegnet und haben Zeit miteinander verbracht. Wir waren beide einsam, und so führte eins zum anderen. Wir hatten nur ein paarmal Sex, bevor wir erkannten, dass man nicht mit jemandem schlafen sollte, wenn man einen anderen liebt.“
    „Wow, was für eine Erkenntnis“, spottete Margaret.
    „Joy liebte Ty, und es hat nicht lange gedauert, bis er seinen Fehler erkannt hat und sie holen kam. Sie haben in Las Vegas geheiratet, auf ihrem Weg zurück nach Jackson Hole.“
    „Dann hat Joy bemerkt, dass sie schwanger war.“ Der Schmerz in Margarets Blick zerriss ihm das Herz.

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