Julia Saison Band 11
Bilderbuch, das Cole für Charlie gemacht hatte. Es lag neben dem Hund, den sie aus einer Socke genäht hatte, mit Knopfaugen und einem Schwanz aus Garn.
„Als er den Hund gesehen hat“, bemerkte Cole, „war er so aufgeregt, als hättest du ihm einen echten Welpen geschenkt.“
„Ich glaube, ein Haustier würde ihm guttun“, sagte Margaret.
„Das denke ich auch.“
„Wirklich?“
Cole nickte. „Seit deinem Kennenlernspiel am ersten Abend wissen wir, dass wir alle Hunde mögen, und da dachte ich, dass ein Welpe gut wäre für Charlie.“
Sie zögerte. „Würde der Hund dann immer bei einem von uns bleiben oder mit Charlie zwischen deinem und meinem Zuhause hin und herpendeln?“
„Es wäre schön, wenn Charlie und der Hund nur ein Zuhause hätten.“ In dem gedämpften Licht wirkten Coles Augen schwarz.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Meinte er das, was sie dachte?
Aber sie konnte ihn nicht mehr fragen, denn plötzlich küsste er sie, und es zählte nur noch seine Nähe.
Als Margaret gegen zwei Uhr nachts sein Bett verließ, erkannte Cole, wie sehr sie schon Teil seines Lebens war. Sie sollte bei ihm bleiben, seine Tage und Nächte mit Wärme und Freude erfüllen, für Charlie eine Mutter sein und seine Ehefrau.
Ich liebe sie.
Die Erkenntnis überraschte ihn nicht. Seit dem Moment, als er Margaret Mary Fisher auf dem überfüllten Schulflur gesehen hatte, wusste er, dass sie die Richtige für ihn war. Und egal, was der DNA-Test ergab, Charlie war sein Sohn. Nein, ihrer beider Sohn.
Cole dachte an die Papiere, die sein Anwalt vorbereitet hatte, um bei Gericht das alleinige Sorgerecht zu beantragen, sobald die Vaterschaft festgestellt war. Margaret wusste noch immer nicht, dass er und Joy kurz zusammen gewesen waren.
Sie schätzte Ehrlichkeit, und er auch, darum musste er es ihr beichten, auch wenn der Test negativ ausfiel. Sie hatte recht, sie hatten eine zweite Chance bekommen, und das wollte er nicht zerstören.
Hoffentlich waren die Straßen bald wieder frei, damit er in die Stadt fahren und etwas besorgen konnte. Ein spezielles Geschenk, das ihr zeigte, wie viel sie ihm bedeutete und den Weg für ein überfälliges Geständnis ebnete.
Drei Tage nach Weihnachten erfüllte die Festtagsstimmung noch immer Margarets Herz. Liebevoll blickte sie auf das glitzernde, silberne Herz auf schwarzem Bastelpapier und die Kette aus Makkaroni.
Sie konnte sich an keine schöneren Weihnachtsgeschenke erinnern. Allein ihr Anblick machte sie glücklich. Deswegen hatte sie Cole auch erklärt, dass sie kein anderes Geschenk haben wollte, aber er schien sie nicht ernst zu nehmen. Vermutlich war er deshalb sofort darauf eingegangen, als Ryan vorbeikam und ihm anbot, mit in die Stadt zu fahren.
Margaret presste ihre Lippen zusammen, als sie an Eds Lügen dachte. Sie konnte nur hoffen, dass dieses Erlebnis für sie und Cole eine Lehre war, über alles miteinander zu sprechen.
Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, fand sie Charlies Spielzeug weit verstreut, aber statt damit zu spielen, lag er auf dem Sofa und schlief tief und fest.
Vorsichtig deckte sie ihn mit einer Decke zu und küsste ihn auf die Wange. „Ich liebe dich, Charlie.“
Liebe.
Auch wenn es noch nicht einmal ein Monat war, wusste Margaret, dass sie sich in den kleinen Jungen verliebt hatte … und in seinen neuen Daddy.
Aber vermutlich war sie nie wirklich über Cole Lassiter hinweggekommen.
Erwiderte er ihre Liebe? Wenn ihre Intuition stimmte, dann ja. Der Ausdruck in seinen Augen, wenn er sie ansah, die Zärtlichkeit und seine leidenschaftliche Berührung deuteten auf tiefe Gefühle hin.
Als sie gestern Abend nebenbei erwähnte, dass die einzigen offenen Stellen für Physiotherapeuten in Jackson Hole Teilzeitstellen waren, hatte er sie ermutigt, sich zu bewerben, und gesagt, dass die Zeiten perfekt funktionieren würden. So konnte immer jemand für Charlie da sein, vor und nach der Schule.
Die Sehnsucht, die in ihr aufstieg, freute und ängstigte sie zugleich. Sie wollte an seiner Seite sein, allerdings war sie schon einmal von ihm verletzt worden.
Aber sie vertraute ihm, es standen keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen.
Margaret hatte gerade das Spielzeug zusammengeräumt, als sie einen vertrauten Klingelton hörte.
Obwohl sie wusste, dass es albern war, begann ihr Herz vor Angst zu rasen.
Als Cole morgens weggefahren war, hatte sie den Drang unterdrückt, ihm zu sagen, dass er hierbleiben sollte. Die Straßen waren noch immer
Weitere Kostenlose Bücher