Julia Saison Band 11
in ihrem Kopf vorging.
„Hör zu“, begann er und schien sich nicht besonders wohl in seiner Haut zu fühlen. „Wegen gestern …“
Sie wartete, doch seine Stimme brach ab und er schwieg.
„Ja?“, fragte sie schließlich.
Er räusperte sich und hielt den Blick starr auf die Straße gerichtet. „Das mit dem Tanzen war eine gute Idee von dir. Ich glaube, damit könnte ich Brittany tatsächlich beeindrucken.“
„Das ist ja unser Ziel“, erwiderte sie betont heiter und gab sich große Mühe, ihre Stimme frei von jeglichem Sarkasmus zu halten.
„Deshalb frage ich mich, ob es dir etwas ausmachen würde, noch ein wenig mit mir zu üben … Ich verspreche dir auch, dass diesmal nichts außer Kontrolle gerät.“ Er holte tief Luft, blickte aber weiterhin geradeaus. „Ich wollte dich nicht kränken.“
Warum um Himmels willen glaubte er, sie könne gekränkt sein? Was war sie denn in seinen Augen – eine Art viktorianische Jungfer?
„Das hast du nicht“, versicherte sie ihm. Und damit er sich nicht noch weiter entschuldigte, fügte sie hinzu: „Ich habe es schon längst vergessen.“
„Oh.“ Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, ehe er wieder die Straße fixierte. „Dann ist ja alles in Ordnung.“
„Absolut.“ Auch wenn du dich wie ein Idiot benimmst, ich werde es dir nicht nachtragen, versprach Katie sich insgeheim.
Blake versuchte ernsthaft, sich auf die Schrittfolgen und Drehungen zu konzentrieren, die Katie ihm beibringen wollte. Doch er musste feststellen, dass die Frau in seinen Armen eine unglaublich starke Wirkung auf ihn ausübte. Immer wieder berührte ihn ihr schlanker Körper auf verführerische Weise. Und manchmal presste Katie sich so eng an ihn, dass er sich kaum an die nächsten Schritte erinnern konnte.
Dann konnte er überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen. In seinem Kopf herrschte völlige Leere, er vergaß, die Schritte zu zählen, und stolperte zu seiner großen Verlegenheit, obwohl Katie ihm immer wieder versicherte, dass das normal sei und er es gut mache.
Nachdem er ihr bei einer Rumba das dritte Mal auf den Fuß getreten war, brach Blake das Training ab. Sie übten nun seit drei Stunden mit kurzen Unterbrechungen, und genug war genug.
„Es klappt einfach nicht“, beklagte er sich.
In Katies Augen stand der Schmerz ungeweinter Tränen. Bei seiner letzten Attacke auf ihren Fuß hätte sie vor Schmerz fast laut aufgeschrien, doch es war ihr gelungen, sich zu beherrschen.
„Wir könnten noch ein bisschen die langsamen Tänze üben“, schlug sie mit erzwungener Fröhlichkeit vor. „Die hast du doch gut gemeistert – und man muss sich dabei nicht so raumgreifend bewegen.“
Er wusste, was Katie eigentlich sagen wollte. „Du meinst: Und dir auf die Füße treten?“
Winzige Fältchen erschienen um Katies Augen, als sie lächelte. „Das auch.“
Blake dachte eigentlich, in seinem Kopf sei nur noch Platz für Frust und Müdigkeit, aber er fragte sich plötzlich, warum er noch nie das Strahlen in Katies Augen bemerkt hatte, wenn sie lächelte.
„Okay, was steht als Nächstes auf dem Plan?“, fragte er, um diesen Gedanken zu vertreiben und mit ihm die Gefühle, die wie ein Stromschlag ohne Vorwarnung durch seinen Körper flossen.
Ich, Blake, ich. Ich stehe als Nächstes auf dem Plan – Brittany wird dich nie so lieben, wie ich es tue.
Diese Worte laut auszusprechen kam natürlich nicht infrage. „Als Nächstes wirst du einen Liebesbrief schreiben“, erwiderte sie daher.
Er starrte sie blinzelnd an. „Was werde ich schreiben?“, fragte er ungläubig.
„Einen Liebesbrief.“
„Soll das ein Witz sein?“
„Natürlich nicht.“ Sein Blick wirkte leicht angewidert, fand sie. Also war er auch einer dieser Männer, die ihre Gefühle nicht gern zu Papier brachten. Schade. „Du wolltest doch, dass ich dir helfe.“
Ihr neuester Vorschlag ließ in Blake allerdings Zweifel aufkeimen. „Mögen Frauen solche Sachen denn immer noch?“
„Sehr sogar“, erklärte sie ihm ehrlich. Würdest du „Ich liebe dich“ auf die Verpackung eines Pflasters schreiben, würde ich sie für immer aufbewahren .
„Aber ich kann nicht dichten“, protestierte er.
„Wer hat etwas von Dichten gesagt?“, wollte sie wissen. „Ein Liebesbrief muss nicht kitschig oder gereimt sein“, versicherte sie ihm. „Er muss nur aufrichtig sein. Sag ihr, was du empfindest.“
„Ich mag sie. Nein“, verbesserte er sich, „ich liebe sie.“
„Das ist ein guter
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