Julia Saison Band 13
und nach dem neuesten Trend gekleidet durch das Schultor gehen sah, hatte ein Teil von ihr sich zutiefst eine Mutter gewünscht.
Sie warf die Tür ihres unkooperativen Kleiderschranks mit einem vernichtenden Blick zu, drehte sich weg und schaute auf ihren offenen Laptop.
„Dummkopf“, schalt sie sich, warf sich bäuchlings auf ihr Bett und zog den Laptop heran. Ihre Finger flogen über die Tastatur, als sie zahlreiche australische Designer im Internet googelte und dabei eine Fülle von Online-Boutiquen entdeckte.
Sie hatte online den perfekten Mann gefunden, warum also nicht auch das perfekte Kleid?
Parallel zu der Anzahl von Websites, die sie durchsuchte, stieg ihre Aufregung. Sie entdeckte ein paar fantastische Kleider – aber nicht DAS KLEID. Bis ihr Blick auf einen angesagten Jung-Designer mit unaussprechlichem Namen fiel. Eve sprang hoch und legte die Hände auf ihre Augen, so groß war ihre Angst, dass das Bild lediglich ihrer Fantasie entsprungen sein könnte.
Als sie nach einem Moment durch ihre Finger hindurchsah, stieß sie einen kurzen aufgeregten Schrei aus.
DAS KLEID.
Mit ausreichend „Wow-Effekt“, um die Aufmerksamkeit eines kompletten Footballclubs auf sich zu lenken.
Sie klatschte in die Hände und sprang vom Bett auf, bevor sie auf den Preis schaute. Egal. Sie arbeitete hart und hatte es verdient, das fantastischste Kleid auf Erden zu tragen.
Es schimmerte und tanzte auf dem Bildschirm, seine auffällig silberne Farbe funkelte und sprang ihr ins Auge, und sie sehnte sich danach, den glänzenden Stoff zu berühren.
Sie musste es haben.
Eve warf sich auf das Bett, und ihre Finger zitterten, als sie es bestellte – Expresslieferung.
Morgen würde sie das Kleid besitzen.
Morgen Nacht würde sie den Mann dazu haben.
Warum nur war ihr Leben plötzlich so aufregend?
„Kein Last-Minute-Zuspruch, bevor ich deinen Freunden meine Aufwartung mache?“
Eve warf Bryce ein kleines Lächeln zu, um ihre Anspannung zu verbergen, und erwiderte: „Schön, dass es deinem Selbstbewusstsein bestens geht.“
Er liebkoste ihren untergehakten Arm und zwinkerte.
„Mit einer umwerfenden Frau an meiner Seite – natürlich bin ich da selbstsicher.“
Er spielte nur eine Rolle, und das sehr routiniert – trotzdem: Sein glutvoller Blick, mit dem er ihren Körper erkundete, seine Berührungen … fast hätte sie ihm geglaubt.
„Also, ist das mit uns klar? Wie wir uns kennengelernt haben, wie wir …“
„Entspann dich.“
Er streichelte mit dem Handrücken über ihre Wange, eine sanfte, kaum wahrnehmbare Berührung, bei der ihr aber schon flau wurde.
Sie sollte sich dabei entspannen? Wie konnte sie sich entspannen, wenn dieses Prachtexemplar von einem Mann sie verliebt ansah? Einfacher gesagt als getan.
„Komm, je schneller wir dort drinnen sind, desto rascher wirst du dich wohlfühlen.“
Nie im Leben , dachte sie, als er ihre Hand hielt und dies so angenehm und selbstverständlich schien. Es durfte nicht sein, und der Abend durfte sich auch nicht wie ein Rendezvous anfühlen.
Aber so war es. Und so war es gewesen, seit sie in „Silver Streak“, ihr Kleid mit dem „Wow-Effekt“, geschlüpft war. In dem Moment, als Bryce vor ihr gestanden und sie mit offenem Mund angestarrt hatte, wusste sie, dass es seinen Preis wert war.
Er hatte sich schnell wieder gefangen, und seine Verblüffung wurde abgelöst von etwas Machtvollem, Furcht einflößendem, und er begann, sie mit seinen Blicken regelrecht auszuziehen.
Ihre Haut prickelte bei der Erinnerung daran, und sie hielt seine Hand unwillkürlich fester. Sie wünschte, sie könnte diese lächerliche Abmachung rückgängig machen. Doch es war zu spät.
„Du denkst über etwas nach.“
Die Tatsache, dass Bryce in ihr las wie in einem offenen Buch und ihr Unwohlsein spürte, bereitete ihr großes Unbehagen.
„Ich muss verrückt sein, das hier zu tun.“
Er lächelte. „Du bist eine Geschäftsfrau, die keine Zeit hat, Männer kennenzulernen. Es ist keine Schande, Single zu sein.“
Sanft hob er ihren Kopf. Sie schluckte und hoffte, er würde nicht die Gedanken lesen, die seine Berührung in ihr hervorriefen. Sie standen so nahe beieinander – nahe genug, dass er …
„Aber wenn du einen Begleiter für die Hochzeitsfeiern brauchst, stehe ich zu deiner Verfügung.“
Vor ein paar Minuten war sie schon durcheinander gewesen, als er ihre Wange berührt hatte. Doch als er jetzt mit seinem Daumen über ihre Lippe strich, brachte sie
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