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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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„Was ist mit meinem Garten?“, wechselte er das Thema.
    „Was soll damit sein?“
    „Möchtest du nicht sehen, wie er sich verändert hat?“
    Georgia überlegte, ob sie erfahren wollte, was irgendein Glückspilz mit dem traumhaften Gelände anstellen durfte. „Wenn alles fertig ist.“
    Alex ließ ein paar Sekunden verstreichen. „Brauche ich eigentlich ein Visum für die Türkei?“
    Eifrig klärte sie ihn auf.
    Alex lächelte. „Du freust dich auf die Reise.“
    Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass in der Türkei etwas Entscheidendes passieren würde. Etwas Schicksalhaftes, das ihr Leben für immer verändern würde. „Und wie.“
    Georgia stand in der Umkleidekabine der Tanzschule und wünschte, sie hätte das mit dem Bauchtanzkurs besser durchdacht. Beim Salsa hatte Alex wenigstens nicht zugeguckt, wenn sie sich halb nackt verrenkte. Obwohl dieses Kostüm schon sehr hübsch war …
    Sämtliche Teilnehmerinnen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, aus der Kostümkiste Einzelstücke für sie beizusteuern, um ein passendes Outfit zusammenzustellen. Statt des Trainingsanzugs, mit dem sie aufgetaucht war, trug Georgia nun einen bodenlangen, weiten Rock mit aufgestickten Perlen. Das kurze Oberteil schmiegte sich um ihre Brüste und endete in einer Reihe unterschiedlich langer Schnüre, an denen glänzende Münzen baumelten. Die Schnüre bildeten ein V, wobei das längste Exemplar direkt über dem Bauchnabel endete.
    Bisher war Georgia eigentlich immer zufrieden mit ihrem schlanken Körper gewesen. Heute wünschte sie sich zum ersten Mal, kurvenreicher zu sein. So wie Emma zum Beispiel, die ihr gerade den Schleier hinter den Ohren feststeckte und ihr dann einen freundlichen kleinen Schubs gab. „Na los, raus mit Ihnen.“
    Zusammen mit den anderen farbenfroh gekleideten Frauen fand sich Georgia wenig später im Tanzsaal wieder. Ihr war beklommen zumute, weil Alex sie so sah. Eine Tänzerin sprach ihn an und flirtete unverhohlen mit ihm. Er stieg darauf ein. Keine der Lehrerinnen, Hausfrauen und Bankangestellten hier schien wegen der Anwesenheit eines Mannes verlegen zu sein. Im Gegenteil, sie trugen ihre Kostüme voller Stolz.
    Alex grinste jungenhaft und vermied es, sie anzusehen. Georgia war heilfroh darüber, denn sie wusste, dass sie knallrot im Gesicht war und sich hölzern bewegte. Die Tatsache, dass es wahrscheinlich jeder anderen Frau beim ersten Mal auch so ergangen war, tröstete sie nur wenig.
    Während die übrigen Kursteilnehmerinnen die einstudierte Choreographie für Alex zum Besten gaben, führte die Lehrerin Georgia vor eine Spiegelwand im Hintergrund und zeigte ihr ein paar Schritte. „Beim Bauchtanz geht es nicht um Sex, sondern um Stärke“, erklärte die Lehrerin, während Georgia sich Mühe gab, beide Arme über dem Kopf zu halten und alle Körperteile zu schwingen, die sie schwingen sollte.
    Allmählich wurden ihre Bewegungen flüssiger. Es gefiel ihr, wie der weiche Stoff des Rockes ihre nackte Haut streifte. Plötzlich fühlte sie sich ausgesprochen lebendig und sinnlicher als je zuvor.
    Eine geborene Femme fatale mochte sie nicht sein, doch sie würde lernen, sich wie eine zu geben. Erst recht mit dem Gesichtsschleier. Wie unter einer Maske konnte sie sein, wer sie wollte. Eine erotischere, klügere, selbstbewusstere Frau, mit der man jede Menge Spaß hatte. Eine Frau, wie sie Alex, Kelly, Dan und auch ihrer Mutter gefallen würde.
    Sie drehte sich und wirbelte zum Takt der exotischen Musik herum. Nach einer Weile traute sie sich, nicht nur ihr eigenes Spiegelbild anzusehen, sondern nach Alex Ausschau zu halten. Er schlenderte durch den Saal, interviewte ein paar Tänzerinnen und schien sie ganz vergessen zu haben.
    Seine Gleichgültigkeit ärgerte sie. Mit einem Schlag hatte sie es satt, anderen Menschen gefallen zu wollen. In diesem Kostüm konnte sie schön und wild und sexy sein, weil sie selbst es so wollte. Ganz egal, was Alex davon hielt.
    Sie legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und wiegte sich hin und her. Die vielen geliehenen Armreifen klimperten, als sie die Arme über den Kopf hob und die Handgelenke kreisen ließ. In diesem Moment tanzte sie nur für sich allein.
    Irgendwann schaute sie auf und in den Spiegel – direkt in Alex’ dunkle Augen. Die alte Georgia in ihr wollte stehen bleiben, doch ihr Körper bewegte sich wie von selbst weiter. Die neue Georgia wandte die Augen nicht verlegen ab, sondern hielt den Blickkontakt und tanzte weiter. Jetzt

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