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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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er Georgia in einem abgedunkelten Raum an einer Stange … Er riss sich zusammen. „Was ist mit dem Beitrag über Salsa?“
    „Du hast doch mehr als genug Material aufgezeichnet. Das kannst du gar nicht alles in zwei Minuten unterbringen.“
    Richtig. Jeder Beitrag über das Jahr von Georgia dauerte bloß zwei Minuten, und doch hatte er nicht nur Georgia interviewt, sondern auch den Tanzlehrer und so ziemlich alle übrigen Teilnehmer. Einer wollte mit siebzig Jahren noch Salsa lernen. Eine Frau hatte sich nach dem Tod ihres Mannes zum Kurs angemeldet. Eigentlich ging es gar nicht ums Tanzen, sondern um das Leben an sich.
    „Das ist üblich bei Dokumentationen“, rechtfertigte er sich. „Man zeichnet weitaus mehr auf, als man braucht.“
    „Du machst aber keine Dokumentation, sondern einen Kurzbeitrag für eine dämliche Serie“, erinnerte sie ihn, atemlos von den schnellen Schritten.
    Alex wollte widersprechen, kam aber nicht dazu, weil ihm einfiel, wann Georgia zuletzt so atemlos gewesen war.
    Jetzt schrieb die Schrittfolge vor, dass er seine Partnerin an sich zog. „Ich habe nichts mehr dagegen, dass mich ein Fremder zu den Kursen begleitet“, sagte sie verstimmt. „Du kannst dich wieder deinen Akten widmen und mir einen Praktikanten oder so zuteilen.“
    „Ich soll von jetzt auf gleich umdisponieren, wann immer du deine Meinung änderst?“
    „Das nennt man Flexibilität. Könnte deinem Sender gut zu Gesicht stehen.“
    Sie wollte also einen Streit vom Zaun brechen. Alex schloss seine Hand fester um ihre und zog sie hinter sich her zur Tür. Sämtliche Augenpaare folgten ihnen. „Nächste Woche!“, rief er. „Zauber!“
    Sobald sie draußen standen, riss Georgia sich los.
    „Was ist mit dir?“, fragte Alex.
    „Nichts. Ich habe nur gemerkt, dass ich mir treu bleiben muss, wenn das Ganze kein Reinfall werden soll.“
    „Und wie, bitte schön, bleibst du dir treu? Indem du unsere Pläne änderst oder indem du alles tust, um mir nicht nahekommen zu müssen?“
    „Irrtum“, fuhr sie ihn an. „So hast du es selbst genannt. Du wolltest zur geschäftlichen Ebene zurückkehren.“
    „Aber nicht auf Kosten jeglicher Höflichkeit.“
    Georgia presste die Lippen aufeinander. „Meine Änderungen sollen es uns doch gerade erleichtern, höflich zu bleiben. Damit nicht jeder Abend so endet wie dieser.“
    Sie baute Grenzen auf, und er riss sie wieder ein. Warum eigentlich? Er hätte ihr dankbar sein sollen. Er atmete tief durch. „Wir haben uns nur geküsst, Georgia. Hitze des Augenblicks, romantischer Sonnenuntergang … Nenn es, wie du willst.“
    „Wem willst du das einreden? Mir oder dir?“
    Es gab schlechtere Fragen. „Was passiert ist, muss doch nicht alles verändern. Lass es uns abhaken.“
    „Einfach so?“
    Klar. Im Verdrängen war er Meister. „Ich habe einen Job zu erledigen, und du hast Geld auszugeben. Darauf sollten wir uns konzentrieren.“
    „Heißt das, du bist mit meinen Änderungen einverstanden?“
    „Was du mit dem Geld anstellst, ist mir egal. Ich möchte nur, dass du …“ Glücklich bist, hätte er um ein Haar gesagt. „… dich dabei wohlfühlst“, beendete er den Satz stattdessen.
    „Ich hoffe, dass ich genau das tun werde. Es war falsch, mich auf Aktivitäten einzulassen, die mich nicht wirklich interessieren. Ich habe versucht, ein Mensch zu sein, der ich nicht bin.“
    „Warum?“
    Georgia blickte zu Boden. „Ich dachte, deine Hörer und du erwarten das.“
    Sie hat es für mich getan, folgerte Alex. Er versuchte, die Freude darüber im Keim zu ersticken. „Hörer spüren, wenn sich jemand verstellt.“
    „Mit der neuen Liste werden wir in der Hinsicht hoffentlich kein Problem mehr haben.“
    Wir. Das Wort gefiel ihm. Ebenso, wie es ihm gefiel, an den Kursen teilzunehmen, obwohl er seine Zeit effizienter verbringen konnte. Aber die Kurse boten ihm die Chance, bei Georgia zu sein und ihre Gesellschaft zu genießen, ohne eine echte Verpflichtung einzugehen. Wenn er miterlebte, wie neugierig und positiv sie jedes neue Thema anging, fiel es ihm leichter, eine weitere Woche im seelenlosen Sender zu ertragen. Und die Küsse … Die machten ihm alles andere sogar noch länger erträglich.
    „Sollen wir wieder reingehen?“, fragte Georgia.
    „Nein, besser nicht.“
    „Okay.“
    Ihr kühler Tonfall beunruhigte Alex. Er wollte sich noch nicht von ihr verabschieden. „Lass uns einen Kaffee trinken“, schlug er vor und legte ihr eine Hand auf den Rücken, als er sich

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