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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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verfolgen.
    „Also.“ Annette verschränkte die Arme vor der Brust. Obwohl sie einen weiten Pullover anhatte, kam es ihr vor, als wären alle Anzeichen ihrer Schwangerschaft, von den üppigen Brüsten bis zum Bauch, deutlich zur Schau gestellt. Sie hatte davon gelesen, dass viele Schwangere sich im letzten Schwangerschaftsdrittel unattraktiv fühlten. Doch sie mochte ihre großen Brüste, ebenso wie ihren Bauch. „Dann ist die Katze jetzt wohl aus dem Sack.“
    Jared steckte die Hände in die Jeanstaschen. Anscheinend hatte er ihre Schwangerschaft schon geahnt.
    „Ohne dir zu nahetreten zu wollen, aber deine Katze wird allmählich recht auffällig“, gab er zurück.
    „Was glaubst du, wie viele Leute es schon gemerkt haben?“, fragte Annette.
    „Ich weiß nicht. Ich habe erst neulich was gesehen.“ Mit einer Handbewegung zeigte er eine kleine Wölbung vor seinem Bauch an.
    „Ah.“ Heiße Röte stieg ihr in die Wangen. Entweder die Einwohner von St. Valentine waren nicht besonders aufmerksam, oder Jared schaute genauer hin als alle anderen.
    Bei dem Gedanken musste sie sich beinahe Luft zufächeln. Es war nett, von ihm angeschaut zu werden, auch wenn sie ihn besser nicht weiter ermutigen sollte.
    „Entschuldige die Frage, aber warum macht es dir etwas aus, wenn die Leute es merken?“, meinte er.
    Na schön, jetzt ging es los mit den großen Lügen.
    Ihre Worte überstürzten sich geradezu. „Ich war mit dem Vater des Babys zusammen, als ich schwanger wurde. Aber er ist gestorben, ohne es zu erfahren.“ Falsch. „Dann bin ich hierhergekommen, um noch mal ganz von vorne anzufangen.“
    Das entsprach immerhin der Wahrheit.
    Aber Jared zog die Brauen zusammen, als wäre er bereits über ein Detail ihrer Geschichte gestolpert. Hatte der Kerl einen eingebauten Lügendetektor oder so etwas?
    Trotzdem überraschte er sie, denn er ließ das Thema fallen, auch wenn sie ihm anmerkte, dass es ihn noch beschäftigte.
    „Sieht aus, als müsste einiges von diesen Babysachen zusammengebaut werden“, meinte er.
    „Ich dachte, das mache ich, solange du draußen im Garten bist“, erwiderte Annette. „Ich will das Kinderzimmer fertig haben, bevor es mir zu schwer fällt, mich überhaupt noch zu bewegen.“
    „Ich habe genug Zeit, um zu helfen.“
    Doch er rührte sich nicht, sondern schaute sich zunächst interessiert in ihrem Häuschen um und registrierte all die Dinge, die sie so ungern von sich preisgeben wollte.
    Welchen Eindruck machte die spartanische Einrichtung wohl auf ihn? Zum Beispiel das Sofa und die Gardinen, die sie in einem Secondhand-Shop gekauft hatte? Oder die Retro-Pop-Drucke, Bilder von alten Stars im Andy-Warhol-Stil, die sie im Schaufenster einer Boutique entdeckt hatte und die nun an ihren Wänden hingen?
    Für die Drucke hatte sie sogar richtig verschwenderisch Geld ausgegeben, obwohl sie sich nach ihrem überstürzten Abgang von der Hochzeit eigentlich nicht mehr viel leisten konnte. Sie hatte absichtlich all ihre Kreditkarten zerschnitten, um keine digitalen Spuren zu hinterlassen. Nachdem sie Brett verlassen hatte, war sie nur noch schnell zur Bank gefahren und hatte ihre mageren Ersparnisse von ihrem Konto abgehoben.
    Geld war im Haus der Olsens immer knapp gewesen.
    Bis sie Brett begegnete und sich in ihn verliebte.
    Ohne ihr Einverständnis abzuwarten, ging Jared mit langen Schritten ins Kinderzimmer. Seine zupackende Art gefiel Annette, und sie spürte ein aufgeregtes Flattern im Magen, was sie jedoch rasch unterdrückte. Brett war genauso ein „Ich regle das schon“-Typ gewesen. Die Erinnerung daran machte sie misstrauisch.
    Sie folgte Jared in den Raum, der schon ein bisschen auf das Baby abgestimmt war, das bald hier einziehen würde. Von ihrem ersten Gehaltsscheck als Kellnerin hatte sie einen mit niedlichen Kaninchen bedruckten Wandbehang gekauft und danach in jedem Monat eine weitere Kleinigkeit. Ein Mobile, das darauf wartete, über dem Babybettchen befestigt zu werden. Einen Stapel weicher Decken. Einen Schaukelstuhl, den sie bei einem Garagenverkauf gefunden hatte. Erst letzte Woche hatte sie genug Geld gespart gehabt, um die großen Stücke zu kaufen. Sobald sie finanziell für alle Arztrechnungen und den Mutterschaftsurlaub vorgesorgt hatte, sollte noch mehr Ausstattung hinzukommen.
    Jared stand mitten zwischen all den Babysachen, wo er völlig fehl am Platze wirkte, etwa so wie Gulliver in Liliput.
    Er deutete auf einen Karton. „Da steht ‚Bade-Wickel-Tisch‘ drauf.

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