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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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keine andere Frau vor ihr. Bei seiner Heirat vor vielen Jahren war er noch jung und unerfahren gewesen. Außerdem hatte er sich damals verwirrt und verunsichert gefühlt, weil er gerade erst von seiner Adoption erfahren hatte.
    Später hatte es zwar Mädchen beim Rodeo gegeben, aber das konnte er überhaupt nicht mit Annette vergleichen. Sie berührte ihn auf eine Weise, wie er noch nie jemanden an sich herangelassen hatte. Jared wusste nicht, ob ihm das Angst einflößte – oder ob eher das Gegenteil der Fall war.
    Jedenfalls saß er nun wieder bei ihr am Tresen, so wie immer.
    Am Ende ihrer Schicht kam Annette zu ihm, nachdem sie ihren Mantel und ihre Handtasche geholt hatte.
    Jared erhob sich von seinem Hocker. „Hast du heute Abend schon was vor?“
    „Abgesehen von einem gemütlichen Abend auf dem Sofa, nein.“
    Da er bereits gezahlt hatte, folgte er ihr nach draußen. Doch als sie zu ihrem alten roten Wagen gehen wollte, hielt er sie zurück.
    Mit großen Augen sah sie ihn an. Erwartete sie vielleicht, dass er sie wieder in seine Arme ziehen würde? So gerne er es getan hätte, unterließ er es jedoch lieber.
    „Im Fernsehen gibt es nichts Besonderes, also warum nach Hause fahren?“, meinte er.
    „Was würdest du denn stattdessen vorschlagen?“ Sie lachte. „Nachdem du schon angefangen hast, über mein Leben zu bestimmen.“
    „Ich habe nur dafür gesorgt, dass du dich mal hinsetzt.“
    Ein Ausdruck, den er nicht deuten konnte, lag in ihrem Blick. Es war etwas Sanftes, vielleicht sogar dieselbe Sehnsucht, die er selbst spürte, sobald er in ihrer Nähe war.
    „Komm mit.“ Er führte sie zu seinem Pick-up.
    „Wenn du zum Graben kommen willst, kann doch jeder von uns mit seinem eigenen Auto fahren.“
    „Das Graben hat Zeit.“ Er half ihr in den Wagen und fuhr dann aus dem Städtchen hinaus zu einem Ort, an dem er schon einige Male zuvor gewesen war.
    Nachdem sie einen Hang hinaufgefahren waren, verlangsamte Jared seinen Truck an einem kleinen Kiefernwäldchen oben auf der Kuppe. Dort parkten schon ein paar andere Autos, deshalb hielt er etwas weiter entfernt an.
    „Der Aussichtspunkt, stimmt’s?“, sagte Annette.
    „Manche nennen ihn auch Heartbreak Hill, den Hügel der gebrochenen Herzen.“ Jared fuhr den Pick-up rückwärts an den Hang, mit dem Heck zur Stadt, die unter ihnen lag und deren Lichter in der einbrechenden Dämmerung leuchteten. Dann stellte er den Motor ab. „Weißt du, was man sich über diesen Platz erzählt?“
    „Klar. Irgendwann in den Dreißigerjahren hat sich hier heimlich ein Liebespaar getroffen. Er wollte im Westen sein Glück versuchen, und sie war ein Partygirl, die ihm dummerweise nichts von ihrem Ehemann erzählt hatte. Der erwischte die beiden zusammen und hat der Affäre ein Ende gesetzt. Jetzt spuken sie hier als Geister.“
    „Das ist die eine Geschichte.“
    Annette zog den Mantel enger um sich. „Ich habe auch gehört, dass Tony Amati hergekommen ist, bevor die Stadt überhaupt existierte. Er saß hier und hat Zukunftspläne geschmiedet.“
    Und wahrscheinlich hat er sich dabei auch nach seiner großen Liebe gesehnt, dachte Jared.
    Nach einem Blick auf die Uhr stieg er aus, holte zwei Decken hinter seinem Sitz hervor, ging dann zur Beifahrerseite, öffnete die Tür und streckte die Hand aus.
    „Du hast anscheinend auch einen Plan“, stellte Annette fest.
    „Bald soll doch die Licht-Show anfangen, oder? Und von hier aus kann man sie viel besser sehen als im Internet.“
    Sie nahm seine Hand, und er half ihr aus dem Truck. Nur widerstrebend ließ Jared sie wieder los.
    „Komm“, meinte er.
    Hinten ließ er die Heckklappe seines Wagens herunter und breitete eine Decke auf der Ladefläche aus. Danach hob er Annette vorsichtig hinauf und kletterte hinterher. Wortlos sah sie ihn an, während er sie behutsam in die zweite Decke einhüllte.
    Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und nur mit größter Willensanstrengung unterdrückte er das Verlangen, sie erneut zu küssen. Er hielt sogar den Atem an, um seinen viel zu lauten Herzschlag zu beruhigen.
    Schließlich setzte er sich neben Annette.
    „Na, da hast du mich ja ganz schön eingepackt“, erklärte sie. „So kalt ist es nun auch wieder nicht.“
    „Vorsicht ist besser als Nachsicht“, entgegnete er.
    Einen Augenblick lang schauten sie hinunter auf die Stadt.
    „Meine Großmutter sagt, dass Tony irgendwo auf dem Hügel begraben ist“, brach Jared schließlich das

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