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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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Schweigen.
    „Erinnerst du dich an diese Stelle in seinem Tagebuch?“, erwiderte Annette.
    „Du meinst da, wo er schreibt, dass er neben ihr begraben werden möchte?“
    Es war am Ende, kurz bevor die Eintragungen abrupt aufhörten, als hätte Tony die Hoffnung verloren oder plötzlich keine Zeit mehr gehabt.
    „Glaubst du, sie ist auch hier oben?“, fragte Annette leise.
    Falls es sich bei der Frau in Tonys Tagebuch um seine Urgroßmutter Tessa handelte, war ihre Asche an einer anderen Stelle verstreut worden. So viel wusste Jared.
    Doch er antwortete: „Ich hoffe, sie ist bei ihm. Im Leben durften sie nicht zusammenkommen, aber vielleicht konnten sie sich im Tod nahe sein.“
    Lächelnd sah Annette ihn an. „Jared Colton, der heimliche Romantiker.“
    Verlegen zog er sich den Hut weiter ins Gesicht. „Das würde ich so nicht sagen.“
    „Ich schon, und das ist schön. Du kleidest dich zwar wie einer von den Bösen, so ganz in Schwarz, aber weißt du was?“ Sie lehnte sich zu ihm hin. „Eigentlich solltest du einen weißen Hut tragen.“
    Dabei hatte er nie etwas getan, um sich eine Medaille zu verdienen. Und er wollte gar nicht daran denken, wie Annette ihn ansehen würde, falls sie jemals herausfand, dass er sein eigenes Kind verlassen hatte.
    Aufmerksam musterte sie ihn. „Ich sollte den Unterschied zwischen den Guten und den Bösen erkennen.“
    „Wegen deines Exverlobten.“
    „Genau.“
    Sie schwiegen einen Moment, und kurz darauf leuchteten unter ihnen die rot-weißen Lichter bei der Helping-Hands-Ranch auf. Mit glänzenden Augen betrachtete Annette die Figuren: riesige Herzen, fliegende Liebesengel mit Pfeil und Bogen sowie ein Cowgirl, das mit einem Lasso einen Cowboy einfing, um ihn zu küssen.
    Wie gebannt beobachtete Jared anstatt der Licht-Show ihr strahlendes Gesicht.
    „Hast du so was schon mal gesehen?“ Annette lächelte ihn an.
    Jareds Herz krampfte sich zusammen.
    Nein, so etwas hatte er noch nie gesehen. Und er wusste nicht, wie er es ertragen sollte, sie zurückzulassen, wenn die Zeit dafür gekommen war.

6. KAPITEL
    Als Jared sie an ihrem Auto vor dem Orbit Diner absetzte, rechnete Annette damit, dass er mit zu ihr nach Hause fahren würde, um weiterzugraben.
    Stattdessen sagte er: „Dann sehen wir uns morgen.“
    „Kommst du nicht mit?“
    „Heute nicht.“
    Damit nahm er ihre Hand und half ihr aus dem Truck, als wäre sie eine Lady, die aus einer Limousine ausstieg.
    Wie schaffte er es bloß, dass sie sich als etwas ganz Besonderes fühlte, obwohl sie nur eine Kellnerin war? Selbst Brett, der sie in Fünfsternerestaurants ausgeführt und ihr Designerkleider gekauft hatte, hatte ihr niemals dieses Gefühl vermittelt.
    Andererseits war Brett offenbar überhaupt nicht imstande gewesen, eine Frau mit Achtung zu behandeln.
    Jared begleitete Annette zu ihrem Auto. Sie öffnete die Tür, die wie eine Schranke zwischen ihnen stand.
    „Vielen Dank noch mal“, sagte sie. „Du hattest recht. Die Valentinstag-Beleuchtung war viel schöner als irgendein Fernsehprogramm.“
    Er tippte sich an den Hut und trat zurück. „Schlaf gut, Annie.“
    Sie war verblüfft. Es war das erste Mal, dass er sie Annie nannte. Es klang, als wäre sie ein ganz anderer Mensch, und irgendwie fühlte es sich richtig an.
    „Gute Nacht, Jared“, antwortete sie leise und stieg lächelnd ein.
    Wieder in seinem Truck, wartete er, bis sie losfuhr. Dann folgte er ihr, damit sie sicher nach Hause kam, obwohl er in der entgegengesetzten Richtung wohnte. Erst an der Straße, die zu ihrem Wohnkomplex führte, wendete er.
    Sofort kam es Annette vor, als fehlte ihr etwas. So sehr hatte sie sich schon an ihn gewöhnt.
    Nachdem sie ihr Auto in der Garage geparkt hatte, ging sie hinein und hängte ihren Mantel an die Garderobe. Sie rieb sich den schmerzenden Rücken, und außerdem spürte sie ein unangenehmes Jucken am Bauch. Solange Jared in ihrer Nähe war, bemerkte sie solche Dinge gar nicht.
    Sie ging in die Küche, um sich warme Milch mit Zimt und Honig zu machen, dann wollte sie die gedehnte Haut an ihrem Bauch mit Sheabutter-Lotion einreiben.
    Beim Blick durchs Fenster stockte ihr jedoch der Atem. Einen Moment lang blieb sie reglos stehen. Sie konnte kaum glauben, was sie da sah.
    Lichterketten an ihrem Zaun, die wie ein Halsband aus roten und weißen Perlen aussahen. Annette schob die Glastür zur Seite, trat hinaus auf die Terrasse und rieb sich die Arme gegen die nächtliche Kühle.
    Außer den farbigen

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