Julia Sommerliebe 0020
bezüglich Tom und Tara fürs Erste erledigt?“
„Absolut.“ Abby lachte. Beinahe übermütig zog sie Judd hinter sich her, und schließlich liefen sie beide nebeneinander am Strand entlang.
„Ich werde mich lieber dir widmen als irgendjemandem sonst.“
„Eine Frau, die weiß, was sie will“, bemerkte Judd schmunzelnd. „Wie aufregend.“
Im Nu erreichten sie das Hotel und standen plötzlich vor Abbys Zimmertür.
Dies war die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob sie Judd mehr bedeutete als er zugab. Sie wollte sich wieder in seinen Armen verlieren, seine Küsse und Zärtlichkeiten genießen, eins mit ihm werden. Dann erst konnte sie sich wirklich sicher sein, ob sie ihn liebte oder nicht. Und wie es ihm erging.
Abby wollte nicht mehr überlegen, sondern nur noch empfinden. Und das Zusammensein mit Judd fühlte sich einfach wundervoll an.
„Lass mich das machen.“ Freundlich, aber bestimmt nahm Judd Abby die Schlüsselkarte aus der Hand. Sie hatte mehrfach versucht, ihre Zimmertür damit zu öffnen, doch die Tür war verschlossen geblieben. Ein rotes Lämpchen blinkte auf.
„Soweit mein Auftritt als Femme fatale“, bemerkte Abby trocken.
Judd lächelte, legte einen Arm um ihre Hüften und schob sie vor sich her ins Zimmer. Gleich beim ersten Versuch war unter seinen geschickten Händen die Tür aufgesprungen.
„Ich stehe ja auch nicht auf irgendeine Femme fatale – sondern auf dich, Abby Weiss.“ Judd bedeckte ihren empfindlichen Nacken mit kleinen zarten Küssen, bis sich auf Abbys ganzem Körper eine Gänsehaut bildete. Plötzlich war das unruhige Kribbeln zurück und sie sehnte sich nach mehr.
„Dann beweis es mir, Judd.“
Sie lehnte sich an Judds starke Brust und hob den Kopf, sodass sie ihm in die braunen Augen sehen konnte. Dann warf sie ihm einen verführerischen Blick zu.
„Mit dem größten Vergnügen, Miss Weiss.“
Abby musste kichern. Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, hatte Judd sie schon hochgehoben und in Richtung Bett getragen. Sein entschlossener Gesichtsausdruck erhöhte Abbys Vorfreude.
Ungeduldig zappelte sie in seinen Armen, bevor er sie lachend aufs Bett legte. Sofort war er neben ihr und begann ihre nackten Arme zu streicheln und ihre feuchten Lippen zu küssen. Heiß und leidenschaftlich waren seine Küsse, bis Abby wieder völlig in Flammen stand. Sie wollte mehr. Als seine Finger sich ihren Brüsten näherten, stöhnte sie erregt auf.
In diesem Moment klingelte Judds Mobiltelefon.
„Mist“, schimpfte er. „Ich stelle es aus.“ Er zog das Telefon aus seiner Hosentasche.
„Vielleicht ist es wichtig?“ Insgeheim fragte sich Abby natürlich, was es Wichtigeres geben konnte als ihrer beider Leidenschaft.
Judd schüttelte den Kopf. Er blickte auf die Anzeige und sah dort die Nummer des Anrufers. Jegliche Begierde wich aus seinem Blick.
„Es ist etwas Berufliches, ich denke, ich sollte drangehen …“
„Nur zu.“
Ein ermutigendes Lächeln lag auf Abbys Gesicht. Innerlich aber war sie wütend. Sogar in Momenten wie diesen war Judd seine Arbeit wichtiger. Das kam eigentlich nicht überraschend. Schon immer hatte sein Job für ihn an erster Stelle gestanden. Damals, als er deswegen Pier Point verlassen hatte, war Abby zutiefst verletzt gewesen. Doch sie hatte es ihm nicht wirklich übel nehmen können. Schließlich hatte sie ihm nie gesagt, was sie fühlte.
Dieses Mal aber war sie mehr als nur enttäuscht. Sie brannte darauf, mit Judd zärtlich zu werden, und doch räumte er seiner Arbeit einen höheren Stellenwert ein.
Und auf Platz zwei fühlte Abby sich nicht wirklich wohl.
Als Judd endlich das Telefongespräch entgegennehmen wollte, hatte der Anrufer bereits aufgelegt. Allerdings war eine Nachricht hinterlassen worden. Abby beobachtete Judds Miene, während er die Mitteilung abhörte. Schließlich war er fertig und steckte das Telefon wortlos wieder ein. Es war gar nicht nötig, dass er etwas erklärte, sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
Er legte Abby eine Hand unters Kinn und sah ihr tief in die Augen.
„Es tut mir leid, Süße. Ich muss dringend zurückrufen und etwas Wichtiges besprechen.“
Wütend über ihre eigene Verbitterung atmete Abby tief durch und nickte freundlich. „Alles klar. Ich muss auch noch einiges für die Fototermine morgen vorbereiten.“
„Dann verschieben wir unser Treffen also?“
Abby setzte sich lachend auf. „Es bleibt uns ja wohl nichts anderes übrig.“
„Bis heute Nacht.“ Judd
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