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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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sich in die Augen.
    Dann berührten sich ihre Lippen: Vorsichtig und sehr sanft erkundeten sie sich gegenseitig. Seine Küsse wurden immer fordernder, immer leidenschaftlicher. Und aus Zoes zärtlicher Zuneigung wurde eine tiefe, unbändige Lust auf ihn, die sie kaum noch kontrollieren konnte. Heftig erwiderte sie seinen Kuss, legte ihm die Hände auf die nackten Schultern und krallte die Finger hinein. Sie schmiegte sich noch enger an ihn.
    Versuchte sie etwa gerade, die Erinnerung an Steve auszulöschen? Das Schamgefühl, das er in ihr ausgelöst hatte? Wollte sie sich etwa beweisen, dass sie mit unverbindlichen Affären sehr wohl zurechtkam? Und Leandro damit zeigen, was für eine Art Mädchen sie war?
    Dabei war sie gar nicht so, wie er sie einschätzte; so war sie nie gewesen!
    Zoe beschloss, all ihre Zweifel in den Wind zu schlagen und nicht weiter darüber nachzudenken.
    Sie wollte nicht, dass Leandro einen Rückzieher machte. Wieso hatte er überhaupt darüber nachgedacht? Immerhin hatte er es vorhin ausgesprochen. Warum sollte er kein Verlangen empfinden? Warum sollte er sie nicht begehren?
    Er schob ihr die dünnen Träger ihres Kleides über die Schultern und küsste die empfindliche Haut in ihrem Nacken. Dann zog er sie mit sich.
    Gemeinsam stolperten sie rückwärts gegen die Treppe, die in den ersten Stock führte. Leandro landete auf den harten Marmorstufen und sie auf ihm. Sie spürte den kalten Stein an ihrem nackten Bein und erschauerte. Bequem hatten sie es hier nicht … aber das störte sie nicht, und ihn schien es auch nicht zu stören, weil sie beide seltsam angetrieben waren … verzweifelt … und wütend.
    Aber warum waren sie eigentlich so wütend?
    Tatsächlich war Wut das vorherrschende Gefühl, das mit jedem heißen Kuss brannte, das hinter jeder Berührung steckte.
    Und aus Wut wollte Zoe ganz bestimmt nicht weitermachen.
    Also nahm sie all ihre Willenskraft zusammen, löste sich von Leandro und lehnte sich mit dem nackten Rücken gegen das schmiedeeiserne Treppengeländer. „Nein!“, stieß sie hervor.
    Leandro atmete schwer. Sein Gesicht war gerötet, seine Augen funkelten. Er legte den Kopf in den Nacken und fuhr sich durch das Haar.
    „Na, wird es jetzt doch zu heiß?“, erkundigte er sich. Es klang höhnisch, aber Zoe vermutete noch ein anderes Gefühl dahinter. Er wich ihrem Blick aus.
    „So in etwa“, gestand sie. Ihre Stimme bebte vor Erregung. Sie zog sich die Spaghettiträger wieder hoch. „ So möchte ich das nicht“, erklärte sie schließlich, nachdem es eine Weile lang still gewesen war – bis auf ihre unregelmäßigen Atemzüge. Es dauerte etwas, bis sie sich von diesem Zwischenfall erholt hatten, mit dem sie offenbar beide nicht gerechnet hatten.
    „Es ist völlig klar, dass wir uns zueinander hingezogen fühlen“, fuhr sie fort und versuchte dabei, so ruhig wie möglich zu atmen und überhaupt ruhiger zu werden. Aber ihr Herz raste immer noch wie wild. „Aber so funktioniert das nicht.“
    Leandro drehte sich auf die Seite, einen Arm hatte er sich über das Gesicht gelegt. „Nein“, stimmte er ihr leise zu. „Sie haben völlig recht.“
    Überrascht betrachtete Zoe ihn. Er wirkte verwirrt und niedergeschlagen, als müsste er gerade an eine schmerzliche Erinnerung denken. Plötzlich drückte er sich wieder so distanziert aus.
    Bestimmt hatte er eine schlimme Erfahrung gemacht – aber welche? Sie umklammerte das kalte Eisengeländer und zog sich langsam die Treppe hoch.
    „Na dann …“, sagte sie. Eigentlich hatte es sich beiläufig anhören sollen, aber ihre Stimme klang verräterisch brüchig.
    Leandro schwieg. Er blieb einfach auf den Marmorstufen sitzen und blickte nach unten. Dann hob er kurz die Hand. Was in ihm vorging, war schwer zu erahnen, aber eines war Zoe klar: Er wollte, dass sie sich so schnell wie möglich zurückzog. Und das tat sie auch.
    Leandro lauschte Zoes Schritten auf den Marmorstufen, während sie die Treppe hinaufging. Erst als oben eine Tür zuschlug, atmete er langsam auf. Dann fluchte er leise.
    Was hatte er sich eigentlich eben dabei gedacht? Wollte er etwa alles, wofür er je gearbeitet hatte, aufs Spiel setzen, nur um seine niedrigsten Gelüste zu befriedigen?
    Was er empfunden hatte, wusste er immerhin: heißes, verzweifeltes, wildes Verlangen. So etwas hatte er noch nie erlebt.
    Dabei wollte er Zoe Clark auf keinen Fall begehren. Das würde nur Komplikationen nach sich ziehen, schlimme Erinnerungen wecken und alle

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