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JULIA SOMMERLIEBE Band 20

JULIA SOMMERLIEBE Band 20

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MCDONAGH FIONA HOOD-STEWART NICOLA MARSH
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stürmisch an sich zog und sie küsste, bis sie jeglichen Gedanken an Elbas Sehenswürdigkeiten vergaß.
    „Such dir eins aus“, forderte er sie mit vor Verlangen rauer Stimme auf.
    „Marciana Alta.“
    Marciana Alta war die älteste Siedlung Elbas – ein kleines Dorf in den Bergen, dessen Ursprünge bis ins Jahr 35 vor Christi zurückreichten.
    Seb stand auf, zog auch Gina hoch und gab ihr einen Kuss, den sie hingebungsvoll erwiderte. Ihm war es immer noch ernst damit: Was zwischen ihnen geschah oder auch nicht, lag allein an Gina. Sie traf diese Entscheidungen. Dennoch konnte er nicht umhin, er genoss diese kostbaren Momente mit allen Sinnen, wenn sie sich ergaben. Bevor die Dinge jedoch außer Kontrolle gerieten, löste Seb sich von Gina. Ihre Wangen wirkten erhitzt, ihre sinnlichen Lippen waren gerötet. Seb musste sich sehr beherrschen, doch er wandte sich um und ging ihr voran zum Wagen.
    Die Fahrt zu dem malerischen Dörfchen dauerte nicht lange. Dank Ginas ansteckender Begeisterung sah Seb alles nun mit ganz anderen Augen. Sie gingen ins Archäologische Museum und bewunderten die dort ausgestellten Funde aus der Altsteinzeit, der Etrusker- und der Römerzeit. Anschließend schlenderten sie durch die engen Gassen, durch von Ziegeldachhäusern gesäumte Kopfsteinpflasterstraßen und blumengeschmückte Torwege. Auch die Überreste einer Festung sahen sie sich an.
    „Hast du Höhenangst?“, erkundigte Seb sich irgendwann.
    „Nein. Warum?“
    „Wir könnten mit der Drahtseilbahn auf den Monte Capanne fahren. Mit über tausend Metern ist er der höchste Berg Elbas, sodass man von seinem Gipfel aus bei klarer Sicht bis nach Korsika blicken kann.“
    „O ja, das wäre toll!“ Gina schenkte ihm ein Lächeln, in dem fast kindliche Freude lag.
    Seb hatte noch nie solche Dinge mit einer Frau unternommen und war überrascht, wie viel Spaß es ihm bereitete. Sein Verlangen hatte in den vergangenen Stunden nicht nachgelassen. Trotzdem war es jetzt anders. Je mehr Zeit er mit Gina verbrachte, desto mehr gefiel sie ihm, desto entspannter fühlte er sich – und umso deutlicher wurde ihm bewusst, wie fade sein Leben geworden war. Genau wie die Menschen, mit denen er zu tun hatte. Endlich konnte Seb zugeben, wie sehr ihm das alles widerstrebte, einschließlich der Tatsache, dass er es überhaupt so weit hatte kommen lassen. Die rekonstruktive Chirurgie war vielleicht nicht so gut bezahlt gewesen, aber er hatte diese Arbeit als sehr erfüllend und lohnend empfunden.
    Was seine Zukunft betraf, so standen einige Entscheidungen an. Es kümmerte Seb nicht, dass er künftig weniger Geld verdienen würde und auf den Ruhm verzichten musste, den er ohnehin nie gewollt hatte. Dass er nicht mehr operieren konnte, bedeutete allerdings einen schmerzlichen Verlust. Der Unfall und die Begegnung mit Gina hatten ihm die Augen geöffnet, sodass er sein Leben nun aus einer anderen Perspektive betrachtete. Und er setzte seine Prioritäten neu.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Gina sanft.
    Seb betrachtete ihre sorgenvolle Miene und fragte sich erneut, was Gina wohl von ihm halten würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr.
    „Ja“, antwortete er lächelnd und verdrängte die Selbstzweifel. „Lass uns auf den Gipfel fahren.“
    Nachdem sie in eine der kleinen Kabinen gestiegen waren, legte er ihr die Arme um die Taille und genoss es, wie Gina sich an ihn schmiegte. Unter ihnen schienen Felsspitzen und – spalten, Walnuss- und Steineichenhaine, uralte Weingärten und eine Vielzahl anderer Pflanzen vorüberzuziehen.
    „Was für eine wunderschöne Aussicht man hat“, flüsterte Gina, den Blick auf die zerklüftete Küste und eine Inselkette weit draußen im Meer gerichtet.
    „Stimmt“, pflichtete Seb ihr bei, während er ihren anmutig geschwungen Hals, ihr Profil und ihr Gesicht betrachtete. Ihr war jede Gefühlsregung anzusehen; und das Staunen, das sich jetzt auf ihrer Miene spiegelte, faszinierte Seb. Sanft strich er Ginas seidenweiches Haar zur Seite und legte die Wange an ihren Hals. Tief atmete er ein. Sie roch nach Vanille, nach Sonne – und nach Gina. Seb hatte das Gefühl, niemals genug von ihr bekommen zu können. Als sie sich stärker gegen ihn lehnte, ließ er die Hände auf ihren Bauch gleiten und nahm sanft ihr Ohrläppchen zwischen die Lippen, wobei er sie zärtlich streichelte. Langsam bewegte er die Hände höher.
    Gina atmete hörbar ein, als er ihre vollen Brüste umfasste und ihr über die festen Brustspitzen strich.

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