Julia Sommerliebe Band 22
und ihren Schultern, und ihre Jeans lagen so eng an. Sie fühlte sich seinem Blick schutzlos ausgeliefert.
Doch auch ihr Retter war nass bis auf die Knochen. Sein dunkles Haar tropfte, und er hatte die herausforderndsten Augen, die sie je gesehen hatte. Das schwarze Poloshirt klebte an seiner breiten Brust, während die Bermudashorts seine muskulösen Schenkel umspannten.
Unwillkürlich schlug Carolines Herz höher. Er sah aus wie ein Mittelmeer-Pirat … gefährlich, aber auch ungemein sexy.
Dass sie so heftig auf ihn reagierte, ärgerte sie maßlos. Und als sie schließlich den Hafen von Valletta erreichten, hatte er sie an Land zu ihren Freunden getragen.
Erst als sie wieder zu Devlin und Penny stieß, fragte sie sich, warum er sie nicht sofort auf Devlins Jacht gebracht hatte. Dann wäre ihr diese unangenehme Fahrt in seiner Gesellschaft bis in den Hafen Vallettas erspart geblieben.
Abrupt wurde sie aus ihren Gedanken in die Gegenwart zurückgerissen. Kräftige Finger schlossen sich um das Handgelenk der Hand, mit der sie die Campariflasche hielt, und drehten die Flasche wieder aufrecht. Bei der Berührung durchlief es sie heiß.
„Man muss auch erkennen, wann das Glas voll ist, Miss Hastings.“ Ein süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Oh.“ Der Campari schwappte bereits über den Rand ihres Glases auf die terrakottafarbenen Fliesen der Terrasse hinunter.
Schon wischte Katherine, das Zimmermädchen, den Boden auf, und Caroline saß am Esstisch neben Romano de Sciorto. Seine Nähe trug nicht gerade dazu bei, dass sie ihr inneres Gleichgewicht wiederfand.
„Also haben Sie keinen Schaden von Ihrem kleinen Unfall davongetragen?“, erkundigte sich ihr Tischnachbar spöttisch.
Musste er unbedingt auf den peinlichen Vorfall von gestern anspielen? „Nein. Danke der Nachfrage.“ Unter seinem Blick wurden ihre Brustspitzen unwillkürlich hart. Wie konnte ihr Körper nur so unmissverständlich auf Romano de Sciorto reagieren, wo Caroline ihn doch so sehr verachtete? Dass sie sich auf so peinliche Weise kennengelernt hatten, überschattete die Aussicht, mit diesem Mann zusammenzuarbeiten.
„Sie hätten ertrinken können.“
„Ja, ich weiß. Ich stehe auf ewig in Ihrer Schuld.“ Ihre Stimme triefte vor Ironie.
Als sie seinem Blick begegnete, blinzelte sie. Der Appetit war ihr gründlich vergangen.
„Ich kann es gar nicht fassen.“ Ihre Mutter schüttelte lächelnd den Kopf. „Dass ausgerechnet du gestern Abend Caroline gerettet hast, Romano!“ Schlank, elegant und betont jugendlich, freute sie sich ganz offensichtlich, ihre Lieben um sich versammelt zu haben.
„Ja, kaum zu glauben“, stimmte Romano trocken zu. „Meinen Sie, unser etwas delikateres Zusammentreffen gestern wird sich positiv auf unsere Zusammenarbeit auswirken, Signorina? “
„Wohl kaum.“ Caroline wich seinem Blick aus und widmete sich ihrem Essen. Der Appetit war ihr gehörig vergangen. Anstandshalber aß sie ein paar Bissen. Doch sie schmeckte kaum, was sie zu sich nahm. Dabei wusste sie ein gutes Essen normalerweise außerordentlich zu schätzen. Besonders, wenn sie sich den Luxus erlauben konnte, bekocht zu werden. Zu Hause war sie so eingespannt, dass sie immer nur abends dazu kam, etwas Ordentliches zu essen.
„Sie tun sich unrecht, Signorina “, erklärte er grinsend. „Eine so originelle erste Begegnung werde ich bestimmt nicht so schnell vergessen.“
Röte überzog ihr Gesicht. Dieser Mann war absolut unmöglich. Er hatte kein Benehmen, dafür aber ein übertriebenes Selbstbewusstsein, und er hielt sich für unwiderstehlich. Caroline konnte überhaupt nicht begreifen, wieso er zu den Freunden ihrer Mutter gehörte.
Nein, Romano de Sciorto war wirklich nicht ihr Fall, auch wenn er zugegebenermaßen verdammt gut aussah.
2. KAPITEL
„Kommt schon, ihr beiden“, mischte Susan Hastings sich fast vorwurfsvoll ein. „Ihr könnt euch ruhig duzen und bei den Vornamen nennen. Das ist doch selbstverständlich. Wir kennen uns jetzt schon so lange. Und meine Freunde sind auch Carolines Freunde. Es sei denn, du ziehst es vor, dass wir uns vor dir verneigen und dich mit deinem Titel ansprechen, Romano.“
„Titel?“ Caroline räusperte sich. Dass sie nicht automatisch mit den Freunden ihrer Mutter befreundet war, brauchte sie nicht extra zu betonen. Romano spürte ihre Abneigung sicher auch so deutlich genug. Umso peinlicher war der Versuch ihrer Mutter, sie einander näherzubringen.
„Ja, wusstest du
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