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Julia Sommerliebe Band 23

Julia Sommerliebe Band 23

Titel: Julia Sommerliebe Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt Heidi Betts Melanie Milburne
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dem sie ins Kinderzimmer kam, wurde ihr klar, dass genau das Gegenteil eingetreten war. Ihr Mann war zu beschäftigt, um bei der Geburt seiner ersten Tochter dabei zu sein. Und das Baby war tot auf die Welt gekommen.
    Nun stand sie da, mutterseelenallein, mit einer Urne in der Hand und unerträglichem Schmerz im Herzen, der sie beinahe zu zerreißen drohte.
    Später merkte sie, dass sie so nicht weiterleben konnte. Es war ganz und gar unmöglich. Wenn sie nicht zugrunde gehen wollte, musste sie weg, weit weg.
    Bald hatte Claire die sterblichen Überreste ihrer Tochter bis nach Australien transportiert und dort beisetzen lassen. Die Erinnerung an ihr Kind konnte sie nicht hinter sich lassen. Trotzdem hatte sie gehofft, hier in ihrer Heimat ein neues Leben anfangen zu können.
    „Falls meine Mutter dich über meine Beziehung zu Daniela falsch informiert haben sollte, tut es mir sehr leid“, eröffnete Antonio und riss sie damit aus ihren schmerzlichen Gedanken. „Als einzige Entschuldigung in ihrem Namen kann ich nur vorbringen, dass sie wahrscheinlich unsere Ehe für gescheitert gehalten hat. Sie hat wohl gedacht, sie könnte dir helfen bei der Entscheidung, ob du weiter bei mir bleiben willst oder nicht.“
    Claire schlang die Arme fest um sich und biss die Zähne zusammen, während sie über seine Erklärung für das Verhalten seiner Mutter nachdachte.
    Oberflächlich gesehen, klang es einleuchtend. Ihre Ehe war gegen Ende gewiss kein Zuckerschlecken gewesen, und das hatten sie nicht vor seinen Eltern verheimlichen können.
    Sie schauderte bei dem Gedanken daran, wie oft sie Antonio in Anwesenheit seiner Familie zurechtgewiesen hatte.
    Zweifel stiegen in ihr auf. Was, wenn sie alles falsch verstanden hatte? Was, wenn seine Ausführungen zu der fraglichen Szene, die sie an jenem Tag beobachtet hatte, der Wahrheit entsprachen?
    Ihre eigenen Unsicherheiten, die sie schon seit ihrer überstürzten Hochzeit plagten, machten sie empfänglich für Verdächtigungen. Sie hatte sehr voreilig den Schluss gezogen, dass Daniela und Antonio zu einem intimen Stelldichein im Hotel zusammengekommen waren. Nicht eine Sekunde war hatte sie eine andere Erklärung erwogen.
    Vielleicht traf seine Vermutung zu, was seine Mutter anging. Womöglich hatte Rosina tatsächlich befürchtet, dass ihre Schwiegertochter nicht länger verliebt in ihren Sohn war, und ihr einen Ausweg aus einer unglücklichen Ehe zu bieten versucht.
    Offensichtlich hat sie ihm erzählt, dass ich Geld von ihr verlangt habe, dachte Claire. Dabei hat sie es mir aufgedrängt. Doch das zu beweisen, dürfte schwer sein. Es sei denn, ich kann sie von Angesicht zu Angesicht zur Rede stellen. „Weil du damals die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen warst, bin ich davon ausgegangen, dass du bei Daniela warst.“
    Er runzelte die Stirn. „Weißt du denn nicht mehr, dass ich in den OP gerufen wurde? Da es sehr schlecht um den Patienten stand, habe ich eine Schwester gebeten, dich anzurufen, weil ich dir Bescheid geben wollte, dass es bei mir spät wird. Sie hat es mehrmals versucht, aber entweder war besetzt oder die Mailbox hat sich eingeschaltet. Schließlich habe ich ihr gesagt, dass sie es sein lassen soll, weil ich mich auf die schwierige OP konzentrieren musste.“
    Claire presste die Lippen zusammen. Sie war so wütend und außer sich gewesen, dass sie den Hörer vom Festnetztelefon danebengelegt und ihr Handy ausgeschaltet hatte. Auf die Idee, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden, war sie allerdings erst gekommen, nachdem seine Mutter vorbeigekommen war und mit spitzer Zunge gewisse Dinge klargestellt hatte.
    Antonio trat zu Claire und ergriff ihre Hände. „Morgens um sechs Uhr bin ich vollkommen fertig nach Hause gekommen und musste feststellen, dass du fort warst. Ich habe wertvolle Zeit vergeudet, weil ich dachte, du wärst bei deiner Freundin aus dem Italienischunterricht, den du damals besucht hast. Weil es noch so früh war, habe ich erst mal eine zumutbare Uhrzeit abgewartet, um sie anzurufen und nach dir zu fragen. Inzwischen warst du längst am Flughafen. Ich kam dort gerade noch rechtzeitig an, um deinen Start zu verfolgen.“
    Er holte tief Luft und fuhr fort: „Ich war wütend – wütender als jemals zuvor in meinem Leben. Ich konnte nicht den nächsten Flieger nehmen, um dir zu folgen, weil ich für Wochen im Voraus mit Operationen ausgebucht war. Also beschloss ich, dir deinen Freiraum zu geben. Ich dachte, dass dir etwas Zeit bei deiner

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