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Julia Sommerliebe Band 23

Julia Sommerliebe Band 23

Titel: Julia Sommerliebe Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt Heidi Betts Melanie Milburne
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herangelassen.
    Daniela versuchte, Antonio zu trösten. Da sie ihn schon so viele Jahre kannte, konnte sie nachvollziehen, dass er seinen Kummer auf ganz eigene Weise mit sich selbst abmachte, was Claire nicht verstehen wollte oder konnte.
    Gerade als Daniela und er sich zum Abschied in der Lobby umarmten, tauchte Claire auf und missdeutete die Situation. Daniela zog sich diskret zurück, doch Claire machte ihm draußen auf der Straße die Hölle heiß. Mittendrin erhielt er einen Notruf vom Krankenhaus, weil bei einem seiner Patienten postoperative Blutungen eingesetzt hatten.
    Als er am nächsten Morgen – völlig erschöpft nach einer schweren Operation von über zwölf Stunden – endlich nach Hause kam, war Claire mitsamt ihrem Gepäck verschwunden …
    Was sie nun behauptete, konnte Antonio momentan nicht nachprüfen. Soweit er wusste, hatte sie eine große Summe Geld von seiner Mutter verlangt und damit das Land verlassen.
    Er war auf dem Flughafen eingetroffen, gerade als das Flugzeug abgehoben hatte. Die Wut, die er in diesem Moment empfand, sollte ihn die folgenden Wochen und Monate begleiten und jedes Mal wieder auflodern, wenn Claire einen Telefonanruf nicht annahm, eine E-Mail nicht beantwortete.
    Sein Stolz hatte Antonio daran gehindert, ihr nachzulaufen, doch es war kein Tag vergangen, an dem er nicht in Versuchung geraten war. Er wusste, dass es eigensinnig war, so lange nichts zu unternehmen, aber er war nicht der Typ, der bettelte und flehte. Letztendlich hatte er sich damit abgefunden, dass sie ihre eigenen Wege gegangen war, und es ihr mehr oder weniger gleichgetan.
    Erst seit sie den Scheidungsprozess in Gang gesetzt hatte, war ihm bewusst, was für ihn auf dem Spiel stand – und zwar nicht nur in finanzieller Hinsicht. Es galt, einige Dinge zwischen ihnen zu klären, und diesmal sollte es zu seinen Bedingungen geschehen.
    „Vielleicht hast du meine Mutter ja falsch verstanden“, gab er zu bedenken. „Ihr Englisch ist nicht so gut, wie es sein könnte.“
    „Ich weiß, was ich gehört habe“, konterte Claire schroff. „Außerdem spricht deine Mutter ein völlig verständliches Englisch. Warum fragst du sie nicht, was sie mir an dem Abend gesagt hat? Los ruf sie an und stell sie zur Rede! Schalte den Lautsprecher ein. Sie kann es kaum leugnen, wenn ich neben dir stehe und jedes Wort mithöre.“
    Erneut strich Antonio sich mit gespreizten Fingern durch das Haar und atmete tief durch. „Ich will meine Mutter momentan nicht aufregen. Seit dem Tod meines Vaters geht es ihr gar nicht gut.“
    Sie schnaubte verächtlich. „Ihr Italiener haltet aber auch in allen Lebenslagen zusammen, wie? Ich weiß, dass Blut dicker ist als Wasser, aber Marcolini-Blut ist so zähflüssig wie Beton.“
    „Es geht nicht darum, für irgendwen Partei zu ergreifen. Die Probleme, die zur Entfremdung zwischen uns geführt haben, müssen von dir und mir persönlich gelöst werden. Ich will auf keiner Seite eine Jury hinzuziehen, die alles nur noch mehr verkompliziert.“
    „Was ist mit Daniela? Hast du in letzter Zeit mit ihr gesprochen?“
    „Nein. Sie hat vor etwa einem Jahr geheiratet – den Freund eines Cousins von mir, der in der Toskana lebt. Sie erwartet ein Baby. Ich weiß nicht, wie weit sie ist. Kurz vor der Geburt, glaube ich. Seit der Beerdigung meines Vaters habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen.“
    Claire versuchte, den schmerzlichen Stich in der Brust zu ignorieren, den es ihr jedes Mal versetzte, wenn sie hörte, dass eine andere Frau schwanger war. Sie fragte sich ernsthaft, ob sie sich jemals wieder für eine werdende Mutter freuen konnte. Wie können Schwangere so zuversichtlich davon ausgehen, dass sie ein gesundes Kind zur Welt bringen werden? Glauben sie wirklich, dass eine bewusste Ernährung und Sport Garantien für ein lebendes Baby sind?
    Claire hatte all das getan und mehr, doch was hatte es ihr genützt? Sie hatte ein totes Kind geboren und war erschüttert und verstört aus dem Krankenhaus gekommen.
    Und zu Hause hatte ein wundervoll eingerichtetes Kinderzimmer mit sorgfältig gestrickten und bestickten Stramplern und Schühchen auf ein Baby gewartet.
    Doch statt eines lebendigen Neugeborenen hatte eine kleine Urne mit Asche Einzug gehalten. Es war die Hölle gewesen: Von der Totgeburt noch völlig paralysiert war sie nach Hause gekommen. Von einem Moment auf den anderen war ihr Leben wie umgekrempelt: Sie hätte eine glückliche Familie haben können.
    Aber in dem Moment, in

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