Julia Sommerliebe Band 23
gleichzeitig den Höhepunkt an. Er überwältigte sie mit einer animalischen Wucht, die ihn einzigartig machte.
Abigail konnte es nicht glauben: Der Sex mit diesem wahnsinnig gut aussehenden, einfühlsamen Mann hatte in einer Nacht ihre Welt auf den Kopf gestellt. Niemals hätte sie geahnt, dass so viele Facetten beim Liebesspiel möglich wären, Tausende von Sinneseindrücken und unterschiedlichen Empfindungen – und nicht zuletzt eine so überwältigende Zuneigung zu dem Mann, der ihr diese süßen Erlebnisse schenkte.
Völlig erschöpft und glücklich schmiegte sie sich erschöpft an Michael, legte den Kopf an seine Schulter und fiel in einen tiefen, zufriedenen Schlaf.
4. KAPITEL
Als Abigail erwachte, wusste sie nicht, ob sie nur ein paar Minuten oder einige Stunden lang geschlafen hatte. Sie lag auf der Seite, den Kopf auf das Kissen gebettet, die Füße unter der Decke.
Vage erinnerte sie sich daran, wie Michael sie voller Zärtlichkeit an sich gezogen und sie beide zugedeckt hatte, bevor sie der wohligen Erschöpfung nachgegeben hatte.
Aber jetzt war er nicht mehr bei ihr, und sie setzte sich auf, um zu sehen, wohin er gegangen war.
Jetzt sah sie, dass die Digitaluhr auf dem Nachttisch halb zwei Uhr morgens zeigte.
Die einzelne Leuchte im Eingangsbereich des Hotelzimmers hatte die ganze Nacht lang gebrannt und tauchte auch jetzt noch das Zimmer in warmes Licht. In ihrem Schein zog Michael sich gerade an.
Abigail zog die Bettdecke unters Kinn. „Wohin willst du?“, fragte sie, noch ein wenig schläfrig.
„Ich muss nach Hause“, antwortete er leise. Er stopfte sein Hemd in die Hose, schlüpfte in die Schuhe und trat ans Bett, um sich über sie zu beugen und sie auf die Stirn zu küssen.
Ungläubig starrte sie ihn an, als er sich wieder aufrichtete.
Er geht? Jetzt schon?
„Wir treffen uns morgen früh am Strand“, flüsterte er und ließ ihr Haar durch die Finger gleiten. „Genau dort, wo wir uns das erste Mal begegnet sind, okay?“
Vor Erleichterung wurde ihr fast schwindelig. Sie brachte ein schwaches Nicken zustande.
Michael lächelte, als würde er ahnen, was sie befürchtet hatte, küsste sie noch einmal und ging hinaus. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
Abigail ließ sich aufs Bett fallen und starrte an die Zimmerdecke.
Er wollte sie wiedersehen, er war zwar verschwunden, aber nicht geflüchtet. Das war doch ein gutes Zeichen, oder? Aber er war nicht bis zum Morgen geblieben. Warum nicht?
Sie wusste nicht, was sie davon halten und wie sie sich jetzt fühlen sollte. Das alles war zu neu für sie. Es war so schnell gegangen und erschien ihr noch immer unglaublich.
Rachel könnte das bestimmt besser einschätzen. Die kannte sich mit Beziehungen und Männern wesentlich besser aus als sie.
Es war spät, und vermutlich schlief sie schon fest. Aber sie war schuld daran, dass Abigail sich in dieser ungewohnten Situation befand. Also beschloss Abigail, sie bräuchte kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie ihre Freundin mitten in der Nacht in Ohio anrief.
Und so rollte sie sich auf dem zerwühlten Laken auf die andere Seite, tastete nach dem Telefon neben dem Bett und wählte die Nummer, die sie auswendig kannte.
Michael fühlte sich nicht gerade wie ein Gentleman, als er vor Abigails Hotel in seinen Wagen stieg. Wenn er ehrlich zu sich war, fühlte er sich gerade wirklich mies. Normalerweise benahm er sich etwas ehrenhafter.
Er hätte bis zum Morgen bleiben sollen … Er hatte es tun wollen … Aber es war schon gut, dass er sich so bald dazu entschlossen hatte. Denn je länger er den Abschied hinausgezögert hätte, ihren Kopf an seiner Schulter, seinen Arm an ihrer Taille, desto schwerer wäre es ihm gefallen.
Nach dem Aufwachen aus seinem kurzen und unruhigen Schlaf hatte sein Herz so heftig geschlagen, dass er es mit der Angst bekommen hatte.
Auch jetzt hämmerte es noch wie das Schlagzeug bei einem Heavy-Metal-Konzert. Und – verdammt noch mal – er wusste nicht, warum.
Mit Abigail zusammen zu sein hatte ihn fasziniert. Allein der Sex war … unglaublich gewesen – und hundert andere Worte beschrieben ihn viel besser, fielen ihm aber auf Anhieb nicht ein.
Aber es war mehr als nur der Sex, viel mehr. Etwas an Abigail Weaver zog ihn wie magisch an und ließ ihn nicht los.
Eigentlich hätte es ihn beunruhigen müssen, dass sich die Dinge zwischen ihnen so schnell entwickelt hatten, dass alles so rasant gegangen war.
Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund
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